Hier bei uns im Haus muss es einfach Truthahn sein, auch wenn ich meinem Hubby tausendmal erzähle, dass das Weihnachtsessen auf der Insel traditionell Gans war.... heutzutage ist der 'Turkey' zu Weihnachten in den allermeisten Familien Standard. Ein Gutes hat das, da kann man nix falsch machen, alles wissen was kommt, das mag einfach jeder (Vegetarier einmal ausgenommen!). In der Weihnachtszeit findet sich das 'Christmas Dinner' auf allen Speisekarten landauf - landab. Ich hatte in diesem Jahr bereits 3 x die Gelegenheit Christmas Dinner zu mir zu nehmen.... habe aber darauf verzichtet, auch bei Hubby war es nicht anderes. Ich habe sie alle durch, ganze Truthähne, Turkey Crowns, vom TK bis zum Farmshop. Meine Beurteilung: Reichlich 'Messy' - wenn man die besten Scheibchen abgeschnitten hat, endet man den Weihnachtstag in der Küche damit endlos die Fleischfitzel von den zahlreichen Knochen abzupüsel - die Familie schaut derweil die Wiederholungen im TV und isst die Chocolate Box leer.... grrrrr. Danach wird mindestens eine Woche alles vom Turkey Curry (gut zu essen bei Bridget Jones Mum!), zum Turkey Sandwich über Turkey Bake zu Turkey Quiche serviert - die Möglichkeiten sind schier endlos, da tun sich tiefe Abgründe auf.... In diesem Jahr wird das so nicht mehr durchgezogen. Wir werden am Weihnachtstag 'nur' fünf Personen sein - drei unserer vier Söhne leben im Ausland und können nicht kommen, der verbleibende Sohn muss mit seiner Freundin die Familienehre retten und Schwiegermutter darf natürlich nicht fehlen. Mein Ziel ist: KEINE RESTE! Damit dies auch klappt habe ich eine Turkey Crown, das ist eine Truthahnbrust auf dem Knochen gekauft. Diese habe ich abgelöst, damit sich der Braten später in schöne Scheiben schneiden lässt. Die Carcasse wurde zum herstellen eines Fonds für anzufertigende Sauce benutzt. Stuffing (die Füllung) ist den Einheimischen auch sehr wichtig. Ich habe sie aus 500g Bratwurstbrät vorbereitet. Dazu kamen 100g getrockenete Aprikosen, fein geschnitten, 2 EL Pinienkerne, gehackt, 2 TL Senf, Majoran, 1 Knofizehe, gerieben, 1/2 TL gemahlener Koriander, 1/4 TL gemahlener Zimt, ordentlich Pfeffer - alles gut durchgemischt, das geht am besten mit den Händen. Die Füllung habe ich auf die Truthahnbrust gestrichen, dann den Braten aufgerollt und mit Küchenzwirn verschnürt - von diesem Vorgang, weil auch ziemlich messy, gibt es leider keine Fotos. Zum Schluss wird der Braten noch mit Speck umwickelt, der wird mitgebraten und 30 Min vor Ende der Garzeit abgenommen, damit die Haut schön braun wird. Der Braten wartet nun im TK auf seinen Einsatz am 1. Weihnachtstag.