2010 habe ich Weihnachten direkt am Meer in Havanna gefeiert, 2011 auf 298 m Meereshöhe in Meschede, 2012 waren es 1050 m in Peramiho, dieses Jahr sind es 2120 m hier in Uwemba.
Die Höhenlage bringt es mit sich, dass das Wetter eher einem nebligen Mai- oder Juni-Tag im Sauerland entspricht als einem deutschen Heiligabend. Der Dorf-Telefonladen ist immerhin schon seit Tagen sehr weihnachtlich geschmückt (siehe Foto, auf dem man die geschmackvollen und nicht zu lauten Weihnachtslieder leider nicht hört, die im Laden vom Band kommen).
Während man aus dem Südsudan (2000 km von hier entfernt) schreckliche Nachrichten von Stammeskonflikten hört, ist die Stimmung hier friedlich. Dazu trägt sicherlich bei, dass jeder Stamm hier nur einen Vertreter hat, es gibt einen Chagga, einen Bayern, einen Bena, einen Pangwa, einen Alemannen, einen Hehe, einen Ngoni, einen Schweizer, einen Matengo, einen Kalenji aus Kenia und mich, der ich nicht weiß, ob ich eigentlich Westfale oder Holsteiner bin. Sogar der Matengo, von dem ich befürchte, dass er mich nicht mag, hat mir heute Morgen ein praktisches LED-Licht geschenkt, damit ich heute Abend, wenn ich die Christmette auf dem Außenposten in Makanjaula halte, bei einer eventuellen Reifenpanne den Radwechsel bei Licht vornehmen kann.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich Frohe Weihnachten !
Weihnachten in Uwemba
Autor des Artikels : rsk6400
Zum Original-ArtikelErlebnisse eines deutschen Mönchs im Alltag auf Kuba.