Bitte auch meinen Weihnachtsaufruf beachten! Danke!
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Hallo liebe Freundinnen und Freunde der Regenbogenkombüse!
Ach, wie gerne würde ich bei diesem nassen und grauen Wetter, das zu Weihnachten voraussichtlich wieder bei uns im Odenwald vorherrschen wird, in die Provence reisen! Selbstverständlich ist auch in der Provence zu Weihnachten nicht mehr unbedingt T-Shirt- und Shorts-Wetter angesagt, aber das Klima ist doch ein ganz anderes. Was würde ich dafür geben, einmal wieder durch einen Olivenhain zu schlendern. Im Januar beginnt in vielen Regionen der Provence die Olivenernte. Das heißt, dass die Bäume jetzt voll mit den aromatisch-würzigen, von grün bis schwarz gefärbten Früchtchen hängen. Leider, leider werde ich jedoch wohl mit heimischen Tannenzapfen Vorlieb nehmen müssen.
Pompe à l’huile
Weihnachtskuchen mit Orangenblütenwasser
Sieben Gänge und 13 Desserts – Weihnachten in der Provence
Eine provenzalische Weihnacht ist so ganz anders, als wir dies hier bei uns gewöhnt sind. Dort hat sich eine ganz besondere Tradition erhalten:
Man bleibt am 24. Dezember, dem Heiligen Abend, lange auf, um mit der Familie die Mitternachtsmesse zu besuchen. Vorher stärkt man sich mit dem Gros souper, einem aus sieben Gängen bestehenden festlichen Menü, das die sieben Sakramente symbolisiert. Den Anfang des Menüs macht eine Knoblauchsuppe l’Aigo boulido, dann folgen Fisch- und Gemüsegerichte. Weil an diesem Abend kein Fleisch auf den Tisch kommt, wird diese Mahlzeit als Repas maigre, als magere Mahlzeit bezeichnet. Nach diesen sieben Gängen schmückt man den Tisch mit 13 verschiedenen Nachspeisen, die auf das letzte Abendmahl Jesu Christi mit seinen 12 Aposteln hinweisen sollen. Bei der Zusammenstellung der Desserts gibt es von Region zu Region oder auch von Familie zu Familie kleine Unterschiede. Feste Bestandteile sind allerdings getrocknete Feigen, Rosinen, Mandeln, Haselnüsse oder Walnüsse, weißer und dunkler Nougat (die das Gute und das Böse symbolisieren), die Pompe à l’huile, ein Weihnachtskuchen mit Olivenöl und Orangenblütenwasser. Hinzukommen können noch kandierte und frische Früchte (Äpfel, Birnen, Pflaumen), Quittenpaste, Calisson d’Aix (ein Konfekt aus Mandeln, kandierten Melonen und Orangen) und Oreillettes, frittierte Teigblätter. Dazu wiird Vin cuit, ein bernsteinfarbener Dessertwein, serviert.
Die Pompe à l’huile lässst sich auch in deutschen Küchen und Backstuben leicht nachbacken, sodass man ein wenig provenzalisches Flair in das deutsche Weihnachtsmenü bringen kann.
Pompe à l’huile
Weihnachtskuchen mit Orangenblütenwasser (Pompe à l’huile)
300 g Weizenmehl 80 g fein gesiebter Puderzucker 2 TL Trockenhefe 1 MSP feines Meersalz 4 EL mildes Olivenöl 3 EL Orangenblütenwasser etwa 100 ml lauwarmes Wasser 1 EL Weizenmehl Das Mehl mit dem Zucker, der Hefe und dem Salz verrühren. Drei Esslöffel vom Öl und das Orangenblütenwasser unterrühren. Das Wasser in kleinen Portionen unterkneten. So lange kneten, bis ein glatter und geschmeidiger Teig entstanden ist, der nicht mehr am Schüsselboden oder Schüsselrand klebt. Den Teig zur Kugel ausformen, mit dem Mehl überstäuben und abgedeckt an einem warmen Ort 2 ½ bis 3 Stunden gehen lassen. Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und mit den Handflächen zu einem etwa 2 Zentimeter dicken Oval ausformen. Den Teig in der Mitte zweimal parallel und auf der rechten und linken Seite jeweils dreimal schräg einschneiden. Die Einschnittsöffnungen ein wenig mit den Fingern verbreitern. Den Teig nochmals etwa 30 Minuten gehen lassen. Den Teig mit einem Esslöffel Olivenöl bestreichen und im Backofen bei 180 °C 30 bis 35 Minuten backen.Allen Leserinnen und Lesern der Regenbogenkombüse wünsche ich ein schönes 4. Adventswochenende und süße Träume von der sonnigen Provence!
Heike Kügler-Anger
P.S.: Mehr leckere Rezepte aus der wunderschönen Provence gibt es in meinem Kochbuch Vive la Provence, womit man alle, die den sonnigen Süden Frankreichs und die gute provenzalische Küche lieben, zu Weihnachten überraschen kann.