Weißer Morgen über Paris – Tagesrituale & Motivation

Erstellt am 11. März 2014 von Lyraparis


weißer morgenin den decken auf den tischflächen
ausgestrecktes bettder dampf von wäschestaubmärz schwirrt in den töpfen
an der tasse saugtein tropfen schläfrigkeit
morgentau tapst aufporzellanbeinenalle wände lang© Lyra 
10 Uhr, die Fenstertür zum Balkon steht offen, draußen ist es hell und diesig. Nachts ist ein pfeifender Wind durch Paris gejagt. F. und ich sind morgens ziemlich kaputt, als wären wir, wie heute Nacht das Fenster, durchgeschüttelt worden. F. geht zur Arbeit, ich nehme mir Zeit. Ein weißer Morgen, schläfrig, in Zeitlupe. Aus den Straßen rauscht es hintergründig hoch ins Zimmer. Bis halb 4, wenn es mit der Metro Richtung Job geht, gehört der Tag mir. Tagesrituale, die ein wenig Disziplin erfordern, aber vorankommen lassen: 
Lektüre (erst Uni, dann Schönes) | Wenigstens 1 Seite Hausarbeit schreiben (kleine Schritte gehen den Weg) | Spaziergang | Persönliches Schreiben | Ideen notieren für den Blog. Bei allem Pausen, Kaffee, die Glieder von sich strecken. Vor allem keine Druckmauer aufbauen. Es geht nur voran, wenn es Freude macht. Nicht vergessen, sich selbst auch zu winzigen Errungenschaften zu gratulieren. 
Ich habe schon lange für mich festgestellt, dass sich große Aufgaben leichtfüßiger erledigen lassen, wenn ich sie auf einen längeren Zeitraum aufgeteilt bearbeite. So habe ich schon oft Stress und Zeitdruck vermieden und mir selbst damit ein Geschenk gemacht. Mit der Devise "Augen zu und durch" kann ich mich nicht anfreunden. Ich richte mir die Dinge lieber nach ihrer angenehmsten Variante ein. Das mag hedonistisch klingen. Aber jeder dieser Augen-zu-und-durch-Tage ist schließlich kostbare Lebenszeit. Und meine Aufgaben werden mit der Zeit zweifelsohne eher größer als kleiner. Warum sich also jetzt schon den Himmel trüben lassen? Lieber übe ich mich darin, mit Vertrauen und Optimismus all die kleinen Alltagsherausforderungen zu meistern. Gebt ihr mir Recht?