Der Begriff “die weißen Nächte” bezieht sich nicht nur auf das Phänomen, das sich jährlich im Zuge der Sonnenwende im Sommer vollzieht auf Grund dessen man sie in Lappland und einigen Städten Nordeuropas wie Sankt Petersburg in einer Jahreszeit sehen kann, in der es nachts nicht dunkel wird. Auch ist es eine frühe Erzählung von Dostojevski, aber generell dreht sich seine gesamte literarische Produktion um die Idee des Wartens.
In einer bekannten Konferenz in den 80er Jahren in der Femis in Paris hat Gille Deleuze – ohne mit einem Wort auf die fantastische und außerordentliche Umsetzung der Geschichte des russischen Autors durch Visconti einzugehen, in einer bewundernswerten Abschweifung über diese Sache in Beziehung mit den Wurzeln erörtert, was man entstehen kann, wenn ein Filmliebhaber sich dazu getrieben sieht, einen Romanstoff zu adaptieren, der seiner Meinung nach eine direkte Verbindung mit dem Fakt hat, dass man Ideen im Kino hat, die eine Korrespondenz mit einigen der in Frage kommenden Bücher hat und dabei kommen dann manchmal erstaunliche Ergebnisse zu Tage.
Seiner Meinung nach, ist beispielsweise eine der möglichen Erklärungen zu Kurosawa bezüglich Dostojevski, dass in seinen Romanen die Charaktere, die ab und an durch einen verstärkten Status der Mobilität, durch Unruhe und Agitation verdeutlicht werden, das Ziel dieser Aktionen aus dem Blickfeld gerät und es nicht mehr wichtig ist, wie dringend eben diese Aktionen, die die Protagonisten offensichtlich beschäftigt halten, eigentlich sind, auch wenn es Fragen auf Leben und Tod sind. Und das auf eine Art und Weise in der auch Notfälle transzendiert werden, in denen sie gefangen zu sein scheinen und sich um eine Konsistenz vor der Gewissheit des Hintergrundes bemühen, der immer eine andere, noch dringendere Frage aufwirft, die sich dadurch auszeichnen, dass sie nicht vollständig ignoriert werden. Der Grund für die Unbeweglichkeit die sie stoppen, liegt darin, wie mit ihnen umgegangen wird, denn nur selten können diese Dinge aufgelöst werden. Es gibt mit Gewissheit die Existenz eines grundlegendes Problems, das jedoch nicht bekannt ist und plötzlich ist es das Vordringlichste, dieses Problem zu definieren. Was auch immer im Werk Kurosawas aufscheint, die Charaktere finden sich in unmöglichen Situationen, die vor der Existenz eines extrem idiotischen Problems erblassen, das wichtig, dringlich und maßgeblich ist und dessen Entdeckung seiner wahren Natur das absolute Entscheidende vor allem anderen ist.
Außergewöhnlichkeit, Bewegung, Unruhe, Agitation und Spannung der Zeit charakterisieren auch dieses Event, das seit der Gründung in Paris 2002 besteht, das Festival der weißen Nächte, das seit 3 Jahren in Amsterdam begangen wird und in der Nacht vom 16. zum 17. Juni stattfindet. http://www.nuitblancheamsterdam.nl/ Von sieben Uhr am Nachmittag bis sieben Uhr in der früh sind die Besucher in beständiger Aktion, mobil, unruhig und agitierend in einem faszinierendem Kreis durch verschiedene leerstehende Büros, einige der dunkelsten Apartments von Amsterdam, vernachlässigten und verlassenen Gebieten in denen uns Überraschungen an Funden in Form von zeitgenössischen Kunstwerken erwarten, die den Geist der Avantgarde und der Innovation atmen, die immer die wunderbaren weißen Nächte in der schönen Stadt der Kanäle charakterisieren.
Wenn sie ein appartments in Amsterdam buchen, können sie sich essenziellen und dringenden Fragen widmen, etwas, wofür sie immer an geheimnisvolle und unverwechselbare Orte gehen sollten.
Kontaktieren Sie mich