Karin Siegels Ausstellungen im Kielmeyer'schen Weinberg sind immer ein besonderes Ereginis: zwischen Weinkeller und Reben zeigt die Neuhausener Malerin und Bildhauerin neue Arbeiten sowie einige unverkäufliche Stücke aus ihrem Privatbesitz.
Die aktuelle Ausstellung "Weiber, Wein und Rock'n'Roll" ist eine Reminiszenz an den Altweibersommer und dauert gerade einen einzigen Tag.
Seit 40 Jahren ist die weibliche Figur das Haupthema von Karin Siegel. Die meist auf den Torso reduzierten Plastiken aus gebranntem Ton oder Bronze wirken - egal ob lebens- oder nur wenige Zentimeter groß - wegen ihrer Proportionen überraschend monumental.
Obwohl manchmal ausgehöhlt, gequetscht, zerschnitten und wieder genäht, geklammert oder verschraubt sind, strahlen sie Stärke, Selbstbehauptungswillen und Kampfgeist aus. Einige sind mit Metallimplantaten versehen oder mit Knochen kombiniert, andere wirken wie ein tierköpfiges Fabelwesen. Ebenfalls anzutreffen: die Kriegerin, die Amazone oder die schwangere „Erdmutter“.
Mit der rohen Behandlung des Materials erinnert die Künstlerin an archaische, prähistorische Göttinendarstellungen. Viele der ältesten bekannten Artefakte bestehen aus gebranntem Ton und irgendwie scheint es, dass Siegels „Weiber“ deshalb auch vorhaben, bis zu 40 000 Jahre zu überleben.
Auch die weiblich anmutende Installation "Schönes neues Land" (G:sichtet Band 1, S. 21) sowie ein Huhn aus der Installation "Eiertanz" (G:sichtet Band 1, S. 22/23) sind im Original zu sehen.
Auf zahlreichen zum Teil großformatigen, die Wege überspannenden Zeichnungen, werden Entwurf und Herstellung der Figuren skizziert , „Atelierszenen“ geben Aufschluss über die Arbeitsweise der Künstlerin und auf manchen Blättern tummeln sich Gruppen der Protagonistinnen „just for fun“.
Der Weinberg mit seiner dunklen Erde, den gewaltigen Steinmauern, den knorrigen Weinstöcken und dem Gewölbekeller ist mehr als Kulisse für die Kunst, es entsteht eine fruchtbare Zwiesprache.
Für Weinkenner und solche die es werden wollen, führt Thomas Kielmeyer durch seinen stimmungsvollen Weinberg. Zwischen reifenden Trauben und an roten Felsen vorbei gehts auf steilen Stufen bis hinauf zur Neckarhalde, wo eine faszinierende Aussicht über Esslingen fürs Treppensteigen belohnt.
Im Gewölbekeller rocken R.A.T.S. und Sonja Fritz entlockt ihrem Didgeridoo dunkle, erdige Töne.
7. September 2014
11 bis mindestens 18 Uhr
Kielmeyers Weinberg
Mettinger Straße (gegenüber Bushaltestelle Volkshochschule)
Esslingen
www.karinsiegel.de
Die aktuelle Ausstellung "Weiber, Wein und Rock'n'Roll" ist eine Reminiszenz an den Altweibersommer und dauert gerade einen einzigen Tag.
Seit 40 Jahren ist die weibliche Figur das Haupthema von Karin Siegel. Die meist auf den Torso reduzierten Plastiken aus gebranntem Ton oder Bronze wirken - egal ob lebens- oder nur wenige Zentimeter groß - wegen ihrer Proportionen überraschend monumental.
Obwohl manchmal ausgehöhlt, gequetscht, zerschnitten und wieder genäht, geklammert oder verschraubt sind, strahlen sie Stärke, Selbstbehauptungswillen und Kampfgeist aus. Einige sind mit Metallimplantaten versehen oder mit Knochen kombiniert, andere wirken wie ein tierköpfiges Fabelwesen. Ebenfalls anzutreffen: die Kriegerin, die Amazone oder die schwangere „Erdmutter“.
Mit der rohen Behandlung des Materials erinnert die Künstlerin an archaische, prähistorische Göttinendarstellungen. Viele der ältesten bekannten Artefakte bestehen aus gebranntem Ton und irgendwie scheint es, dass Siegels „Weiber“ deshalb auch vorhaben, bis zu 40 000 Jahre zu überleben.
Auch die weiblich anmutende Installation "Schönes neues Land" (G:sichtet Band 1, S. 21) sowie ein Huhn aus der Installation "Eiertanz" (G:sichtet Band 1, S. 22/23) sind im Original zu sehen.
Auf zahlreichen zum Teil großformatigen, die Wege überspannenden Zeichnungen, werden Entwurf und Herstellung der Figuren skizziert , „Atelierszenen“ geben Aufschluss über die Arbeitsweise der Künstlerin und auf manchen Blättern tummeln sich Gruppen der Protagonistinnen „just for fun“.
Der Weinberg mit seiner dunklen Erde, den gewaltigen Steinmauern, den knorrigen Weinstöcken und dem Gewölbekeller ist mehr als Kulisse für die Kunst, es entsteht eine fruchtbare Zwiesprache.
Für Weinkenner und solche die es werden wollen, führt Thomas Kielmeyer durch seinen stimmungsvollen Weinberg. Zwischen reifenden Trauben und an roten Felsen vorbei gehts auf steilen Stufen bis hinauf zur Neckarhalde, wo eine faszinierende Aussicht über Esslingen fürs Treppensteigen belohnt.
Im Gewölbekeller rocken R.A.T.S. und Sonja Fritz entlockt ihrem Didgeridoo dunkle, erdige Töne.
7. September 2014
11 bis mindestens 18 Uhr
Kielmeyers Weinberg
Mettinger Straße (gegenüber Bushaltestelle Volkshochschule)
Esslingen
www.karinsiegel.de