In meinem letzten Blogpost hatte ich euch Blutwurst Sushi Style aufgetischt. Das war aber nur der Anfang einer unbeschreiblichen Geschichte. Es trieb mich nämlich weiter in die Welt hinaus, dieses Mal in das zauberhafte Vogtland - aber lest und schaut doch einfach selbst ...
Das KD Kochevent
Das KD
KD steht für Käptn's Dinner. Es handelt sich um eine öffentliche deutschsprachige Gruppe bei Facebook mit derzeit 1.123 Mitgliedern, die sich der Kulinarik verschrieben hat. Alles rund ums Essen und Genießen (Kochen, Backen, Desserts, Pralinen usw.) Getränke, Gastronomie (Empfehlungen, Kritiken und vieles mehr), Warenkunde, Tipps & Tricks, Fragen & Antworten finden dort Gehör. Seit fast 10 Jahren tauschen wir Genusskomplizen uns auf gutem Niveau aus. Käpt'n Tom (Th. R. Schäfer) navigiert souverän unseren Kahn. Ich gehörte zu den ersten 50 Smutjes. Auf unserem virtuellen Tisch 8 servieren wir Köstliches bei jeder Wetterlage. Er steht mit Vorliebe auf dem Achterdeck. Wer Lust hat dabei zu sein kann jederzeit anheuern. Ein bis zwei Mal im Jahr veranstalten wir vom inner circel (engl. = engster Kreis) einen Kochevent. Dabei entern wir eine ausgesuchte Location in der wir kochen und wohnen können. Unter dem #kdkochevent (Hashtag KD Kochevent) findet man hier alleine sechs Berichte.
Der Tatort
Tatort ist eine Kriminalfilm-Reihe, deren Ausstrahlung 1970 im westdeutschen Fernsehen begann. Ursprünglich als Produktion des Deutschen Fernsehens gestartet, ist sie heute eine Gemeinschaftsproduktion von ARD, ORF und SRF. Bislang erschienen über 1100 Tatort-Filme. Jeder Film erzählt in der Regel eine in sich abgeschlossene Geschichte, in der wechselnd und wiederkehrend ein Kommissar oder ein Team aus Kommissaren in einem Kriminalfall an deutschen, schweizerischen oder österreichischen, meist großstädtischen, Schauplätzen ermittelt, sagt mein Freund Wiki. In der Kriminalistik ist ein Tatort derjenige Ort, an welchem ein Täter eine Straftat begangen hat. Grundsätzlich ist es ein Ort, an dem sich eine Tat zugetragen hat. Ort unseres Tuns und Treibens war erneut das Haus Selbstgemacht in Arnsgrün. Für die Ohren hier nochmal unser USP Song (unique selling point = Alleinstellungsmerkmal):
Tage wie diese
Die Toten Hosen
Das Haus Selbstgemacht
Das Haus SELBSTGEMACHT in Arnsgrün Nr. 56, 07937 Zeulenroda-Triebes, Telefon 037431 86959 ist gleichzeitig Hotel, Pension und Ferienhaus in einem. Es ist ein besonderer Ort mit ebenso besonderen Persönlichkeiten. Die Gastgeber, K. Liesch und A. Görstner füllen Haus, Hof, Garten und Gelände mit ihren selbstgemachten Ideen. Sie bieten ein SELBSTGEMACHTES und SELBSTERBAUTES Haus für Menschen, denen individuelle Lebensweise und -räume etwas wert sind. Die Räume sind klar strukturiert. Sie wurden geschaffen aus natürlichen Materialien wie Holz, Stein und Lehm. Wenn also die Tages- und Jahreszeiten durch die überdimensionalen Fenster sichtbar sind macht das per se schon ziemlich zufrieden, wenn nicht sogar glücklich.
Das Kochwochenende
Anfang Oktober 2019 kamen zwei Handvoll Genusskomplizen erneut strahlenförmig aus ganz Deutschland zusammen. Etwas aus dem wirklichen Leben mit ein bisschen Augenzwinkern? Eine Frau ist gerade dabei ein Spiegelei zu braten, als der Mann nach Hause kommt und anfängt zu schreien:
ACHTUNG! ACHTUNG! MEHR ÖL! WIR BRAUCHEN MEHR ÖL!
ES WIRD ANBRENNEN! ACHTUNG! UMDREHEN, UMDREHEN, UMDREHEN ... LOS! ACHTUNG! BIST DU VERRÜCKT? DAS ÖL WIRD AUSLAUFEN!
OH MEIN GOTT, DAS SALZ!
VERGISS NICHT DAS SALZ und den PFEFFER - UM GOTTES WILLEN den PFEFFER!
Die Frau, schon völlig genervt vom Geschrei ihres Mannes, fragt diesen:
Warum schreist du so? Meinst du wirklich ich kann kein Spiegelei braten?
Der Mann antwortet ganz ruhig:
Jetzt hast Du mal eine Vorstellung davon, wie es mir beim Autofahren geht, wenn du neben mir sitzt!
Ich hatte bereits am Vortag die Gelegenheit die benachbarte Stadt Pausa-Mühltroff zu besuchen. Was es nicht alles gibt: Pausa wurde schon lange der Mittelpunkt der Erde genannt. Der Mittelpunkt wurde im Rathauskeller sichtbar gemacht und als Schmierstelle der Erdachse gekennzeichnet. Die Erdachsendeckelscharnierschmiernippel-Kommission zu Pausa e.V. nimmt sich des wichtigen Schmiergeschäftes mit der hochprozentigen Erdachsenschmiere an - na dann prost!
Am Freitagabend dann versammelten wir uns, hocherfreut über unser Wiedersehen um den Esstisch und verkosteten mitgebrachte Spezereien:
Petra: Gulaschsuppe mit Brot
Eva und Dirk: Blutwurst Sushi Style
Christine: Obatzdn
Sanne: Rindersalami und Rinder-Landjäger
Neri und Heinz: Hessische Tapas, Linsä mit Spätzla un Saitewürschtle
Stefan: Fränkische auf Brot
Der Samstag
Bereits früh am Morgen begannen die Vorbereitungen zu dem Fressgelage. Es gab einen Zeitplan für die Küchenbenutzung und den Servierzeitpunkt. Jeder half jedem, wie immer. Wir starteten um 11:00 und endeten gegen 23:00. In den 12 Stunden Koch- und Essmarathon ergötzten wir und an und von:
Christine: Grisini und Ziegenkäseplätzchen
Petra: Paprika/Ziegenkäse
Christine: Polenta/Aubergine
Eva: Steinbeißer/Süßkartoffel/Mais nach Juan Danilo
Neri und Heinz: Pasta/Speck/Nuss/Pilz
Neri und Heinz: Gurke/Forelle
Sanne und Stefan: Cashew/Avocado/Schokolade/Speck/Ananas
Petra: Reh/Spitzkohl/Olive/Zwiebel
Sanne und Stefan: 12 years aged Cow/Blumenkohl
Christine: Tonkaeis/Orange/Schokolade
Das war wieder einmal fantastisch, danke an die Gastgeber. Kreativ, unprätentiös, köstlich und in freundschaftlichem Miteinander tauschten wir unser Erfahrungen aus. Wir schmiedeten genussorientierte Zukunftsvisionen und wussten von Anfang an: Das wird wiederholt, weil ... Essen verbindet! Essen verbindet Generationen und unterschiedliche soziale und ethnische Ursprünge. Es verbindet Geschlechter und Glauben und Kontinente.
Zu Tisch liebe Welt, es könnte so schön sein!
Und nicht vergessen:
Es ist das Brennen für eine Sache, für Dinge, für Menschen, das unser Lebensfeuer erhellt -
zu jedem Zeitpunkt und in jeder Lebenslage!
Das Rezept
Ein köstliches Rezept von mir, in diesem Fall natürlich von mir in der Arnsgrüner Küche zubereitet, gehört ja eigentlich traditionell zu meinen Blogposts dazu wie der Senf zur Wurst, oder wie die Berliner Großschnauze sagen würde wie der Arsch auf den Eimer. Neuerlich ist es in einem folgenden Post separat zu finden. Ich war, wie oben beschrieben, unterwegs, dieses Mal im Vogtland mit meinen Genusskomplizen vom Käptn's Dinner. Es gab Cevice! Man kann ja von einem interessierten Rezeptsucher schließlich nicht verlangen, dass er sich erstmal einen, wenn auch höchst interessanten, Bericht über ein Kochevent antut - oder vielleicht doch? Bis bald also auf diesem Kanal, oder: SO LONG ...