irgendwann im Leben kommt man an einen Punkt, wo alle Wegweiser für die Zukunft verschwunden sind. Warst du schon an diesem Punkt oder erlebst du ihn gerade?
Mit dem Gefühl, die persönliche Sonne geht unter und nichts ist mehr, wie es vorher war.
Nichts.
Deine vertraute Welt hat sich einfach aufgelöst, wie Nebel in der Sonne.
Ich habe es so schon mehrmals erlebt, schon mehrmals neu begonnen. Das Leben und seine Richtung ändern sich. Ständig. Das Altvertraute wünscht Erneuerung.
Nach dem ersten Entsetzen versuchte ich mich dann neu zu orientieren denn, so sah und sehe ich es, mein Leben hört nicht heute auf. Es geht weiter. Auch wenn ich im Moment nicht wusste, wie.
Bilder helfen zu verstehen … ich habe mir vorgestellt:
mein Lebensweg ist wie meine Hand – die Handfläche, das bin ich. Die fünf Finger – das sind die verschiedenen Wege, die ich in meinem Leben gehe.
Entweder so:
sie sind verschieden lang, meine Finger. So, wie die Wege ich ich gehe. Eine Phase endet und eine neue Phase beginnt, so wie mein Finger an der Fingerkuppe aufhört und der nächste FingerWeg beginnen wird.
Oder so:
ich bin ein Stück eines Weges gegangen, vielleicht einen halben FingerWeg lang. Nun stelle ich ich fest, das war nicht mein Weg, nicht der richtige. Ich fühle mich nicht wohl dabei. Ich beginne nochmals – und nehme den nächsten Finger.
Wenn ich bei einer Hand bleibe, habe ich fünf Finger – und fünf verschiedene Möglichkeiten. Ein Weg wird der richtige Weg sein, mein Weg.
Text & Fotos © Dagmar Hiller
Mit dieser Denkweise blieb ich in der Ruhe, blieb gelassen. Es war mein Anker, auch wenn es in meinem Leben noch so stürmte. Und noch kein neuer Wegweiser zu erkennen war.
Aber ich hatte Vertrauen. Meine Zukunft kommt, ich werde sie erkennen und meinen Weg gehen …
Heute habe ich meinen richtigen Weg gefunden. Ich gehe ihn und er ist sehr schön.
Habe Mut, Vertrauen und Zuversicht!
Gerade – jetzt in diesem Moment – beginnt vielleicht dein Weg …