In der tagtäglichen Flut der Spam-Emails wird es immer schwerer nachzuvollziehen, wer für die Weitergabe meiner Email-Adresse verantwortlich ist und man kann somit nicht mehr den Adressenverkäufer lokalisieren.
Ein kleiner Trick, den ich in den letzten Monaten anwende, wenn eine Webseite meine E-Mail-Adresse verlangt, hat jetzt Licht ins Dunkle gebracht. Ich bekam eine E-Mail von Tchibo.de. Mit zusätzlichen Daten wie Geburtsdatum, Vorname und Nachname. Da in meinen Augen Tchibo ein seriöses Unternehmen ist und ich bis jetzt keinen direkten Kontakt zum Unternehmen hatte, fing ich an nachzuforschen.
Gesagt getan habe ich auf den „Newsletter Abmelden“-Link unten in der E-Mail geklickt und kam dann zu den Newsletter-Einstellungen auf tchibo.de. Mit nur einem Blick konnte man dann den Übeltäter klar erkennen. Es war WEB.DE, die meine E-Mail-Adresse an Tchibo weiterverkauft hat.
Das Besondere daran: Es war nicht meine web.de E-Mail-Adresse, sondern meine Spam-Adresse von Gmail. Ich benutze diese Adresse nur bei Gewinnspielen und auf unseriösen Seiten. Ich kann mich noch wage erinnern, dass ich mal an einem Gewinnspiel von web.de mitgemacht habe. Ich glaube es wurde ein Auto versprochen, bin mir aber nicht mehr sicher.
Der Trick
Der Trick um den Übeltäter ausfindig zu machen ist wahrlich einfach und kommt von Google. Man hängt an seine E-Mail-Adresse einfach noch mit dem Plus-Zeichen einen Zusatz dran.
Beispiel: beispiel+ZUSATZ@gmail.com
Die E-Mail kommt dann trotzdem bei beispiel@gmail.com an. Ich füge immer die Adresse der Webseite hinzu, wenn ich mich irgendwo anmelde und kann dann eben verfolgen, wer meine Adresse weitergibt.
Was mich verwundert, ist das Web.de ja nicht irgend ein kleiner Möchtegern E-Mail-Provider ist, sondern zu den größten in Deutschland gehört. Da ist es schon sehr außergewöhnlich, dass ein so großes Unternehmen auf solche unseriöse Methoden zurückgreifen muss. Da scheinen die Geschäfte wohl nicht mehr so gut zu laufen, seit dem Google mit Gmail in meinen Augen das eindeutig bessere Produkt anbietet und in Deutschland einen hohen Zuwachs an Benutzern vorweisen kann.
Auf die Thematik, dass Tchibo E-Mail-Adressen womöglich bei web.de kauft, möchte ich jetzt nicht eingehen, da es wahrscheinlich besser in einen eigenen Bericht passen würde.
Fazit: Bei web.de sollte jeder selber wissen, was man macht und welche Daten man angibt. Die Machenschaften habe ich schon einmal in einem älteren Artikel dargelegt, wobei es damals um die Abo-Fallen ging. Es ist also Vorsicht geboten. Das sich das Unternehmen im Kleingedruckten rechtlich abgesichert hat ist sehr wahrscheinlich, wobei das nichts daran ändern, dass diese Praktiken extrem unseriös sind und man dies von web.de eigentlich nicht erwartet.