Bereits vor zwei Jahren hatten wir Ibiza ins Auge gefasst. Ich bin großer Mallorca-Fan und nein - kein Ballermann. Den habe ich bisher nur einmal am Tag gesehen ;) Und so war auch mein Interesse an der benachbarten, kleineren Insel sehr groß. Wir hatten uns über verschiedene Online-Portale Hotels angeschaut, aber keines gefunden, das uns absolut überzeugt hat. So fuhren wir damals auf eine andere Insel. Doch das Interesse an Ibiza war immer noch da und so kam es, dass ich dieses Jahr einen weiteren Versuch startete. Ich schlug ihm vor ein Haus bzw. eine Finca zu mieten. Da ich gerne koche, wäre das überhaupt kein Problem und essen gehen kann man zwischen durch auch. So machte ich mich auf die Suche nach einige Häuser und präsentiert ihm eine kleine Auswahl, gemeinsam haben wir dann unser Ferienhaus ausgewählt und gebucht. Eigentlich ist es zu groß für uns zwei, da es für bis zu 6 Personen ausgelegt ist, aber die Vermieterin kam uns ein klein wenig entgegen.
So machten wir uns Ende Mai auf den Weg nach Ibiza, zu einer Finca im Tal von Benimussa, keine 5 min. Autofahrt von Sant Antoni entfernt. Und vorweg - wir hatten bis auf einen Nachmittag, an dem es ab 16 Uhr regnete, wirklich nur wunderbares Wetter. Ich war froh über jede Wolke die am Himmel auftauchte und die Sonne erträglicher machte, während es hier in Deutschland fast nur regnete.
von rechts oben nach links unten:
Blick aus dem Schlafzimmerfenster und der Dachterrasse, Seiteneingang der Finca, Sonnenuntergang von der Dachterrasse aus, Hintereingang zum Garten/Pool, Sonnendeck im Garten mit Pool, Limette am Baum im Garten, T-Bone-Steak auf dem Grill im Garten, geerntete Zitronen/Limetten aus dem Finca-Garten
Ibiza ist die drittgrößte Insel der Balearen und hat eine Fläche von 572 km² (ca. 25 x 45km) mit etwa 135.000 Einwohnern. Die Landessprache ist neben spanisch noch katalanisch. Neben Ibiza-Stadt, auch Eivissa (katalanisch) genannt, sind Santa Eularia des Riu, Sant Josep de sa Talaia und Sant Antoni de Portmany die größsten Städte. Die Insel ist unter anderem bekannt für Hippies, als Insel der "Reichen und Schönen" sowie seit der 1990er-Jahren auch der "Jungen und Junggebliebenen", die nachts in den Clubs unterwegs sind. (Quelle: Wikipedia)
Wir sind die Gemächlichen im Urlaub, wechseln stets zwischen 2-3 Tagen am Strand bzw. Garten/Pool, anschließend ein Tag mit dem Auto einen Teil der Insel erkunden und wieder ein 2-3 Tage am Strand bzw. Garten/Pool, bis es mit der nächsten Erkundung weiter geht. So haben wir es auch mit dem Essen gehalten. Frühstück gab es morgens draußen im Garten, bevor wir uns auf den Weg zum Strand bzw. der Insel-Erkundung machten. Das Abendessen gab es im Wechsel zu hause oder auswärts. Wer wie wir eine Finca oder Ferienwohnung mietet, sollte sich ein Auto dazu nehmen. Autofahren auf der Insel ist wirklich unkompliziert. Kreuzungen gibt es kaum, fast alles wird durch Kreisverkehr geregelt und die Geschwindigkeiten liegen überwiegend bei 40, 60 und 80 km/h. Die Einheimischen sind anständige Fahrer, nicht wie man es aus manchen Urlauben im Süden kennt. Auf der Insel wird neben spanisch viel englisch und teilweise deutsch gesprochen. Man somit in Restaurants und beim Einkaufen zurecht.
von oben rechts nach unten links:
Strand Cala Comte (Ashram Beach), Strand Cala Jondal,
Strand von Las Salinas, Promenade in Santa Eularia, Strand Cala Sant Vincente
Auf Ibiza gibt es über 50 Strände, teilweise in kleinen Buchten und überwiegend mit schönem Sandstrand. Etwa 8 Strände haben wir gesehen, könnten also durchaus nochmals auf Ibiza urlauben und den Rest erkunden. Wir haben uns schon sagen lassen, dass viele mehrere Strände an einem Tag anfahren, um alles gesehen zu haben. Da wir uns öfters Liegen und Schirm gegönnt haben, kam das für uns nicht in Frage, wird dann doch etwas teuer. Generell ist es in Spanien und den dazugehörigen Inseln so, dass die Strände öffentlich sind, auch die vor den Hotels. Hier gibt es immer Liegen- und Schirmvermieter. Auf Ibiza lagen die Preise bei 5,00 - 8,00 € je Liegen bzw. Schirm. Aber man kann sich auch ohne Probleme mit seinem Standhandtuch oder eine Decke auf dem Sand direkt platzieren, kostenlos!
Die Insel haben wir an zwei Tage erkundet. Die Touren lassen sich auch auf vier Tage verteilen. Die Touren dafür haben wir bei Ibiza-Spotlight.de entdeckt und waren sehr zufrieden damit.
Da wir in der Nähe von Sant Antoni wohnten, haben wir die Touren 2 und 4 kombiniert. Wir fuhren von San Antoni aus zum Olivenöl-Laden auf der Straße zwischen Santa Eularia und Ibiza-Stadt. Nach Verkosten und Shoppen des Öls ging es weiter nach Santa Eularia. Wir schlenderten hier durch die Innenstadt, schauten uns einen kleinen Straßenmarkt an und liefen an der Promenade entlang. Zurück zum Auto fuhren wir weiter über San Carlos zur Cala San Vincente. Hier legten wir eine kleine Pause am Strand ein, bevor es weiter ging. Über San Juan und San Miguel auf Straßen durch leicht grüne und wenig besiedelte Hügel fuhren wir nach Santa Gertrudis. Die Straße mit vielen Kurven machen bestimmt auch mit dem Motorrad Spaß.
In Santa Gertrudis schlenderten wir durch die wirklich wunderschöne Altstadt und wollten an der im Tour-Plan erwähnten Bar Costa einkehren, die uns auch von der Vermieterin als auch dem Restaurant-Inhaber unseres ersten Abends empfohlen wurde. Leider war sie für einige Tage geschlossen. Doch in der Altstadt reihen sich die Restaurants und Tavernen aneinander und so nahmen wir in der Taverne neben der Bar Costa platz. Wir bestellten etwas zu trinken und Bocadillos, für mich mit Jamón Ibérico und für den Italiener mit Salsccia. Eigentlich eine italienische Bratwurst, die wir aber neben der typischen Chorizo überall auf der Insel entdeckten. Bocadillos oder auch Bocata sind in Spanien und lateinamerikanischen Ländern bekannt. Es handelt sich um Brötchen, oft geröstet, die gut belegt werden. In unserem Fall waren sie noch mit geriebenen Tomaten bestrichen. Ein tolles Beispiel dafür, wie unglaublich lecker einfaches sein kann! Anschließend traten wir den Heimweg Richtung San Antoni bzw. Benimussa an.
An einem der anderen Tage erkundeten wir die zweite Hälfte der Insel und fuhren über San Josep Richtung Ibiza-Stadt. Kurz vor Ibiza-Stadt führt eine Straße zum Strand Las Salinas. Auf dieser Straße streift man den Naturschutzpark "Parque Natural de Ses Salines". Man sieht von der Straße aus einige der angelegten Becken zur Salzgewinnung, sowie einen großen Salzberg. Die Ses Salines ist eines der bedeutesten Salzgewinnungsgebiete des Mittelmeerraums. Vereinzelt sieht man auf dieser Straße auch noch kleine Häuser des ehemaligen Dorfs Sant Francesc, das im 18. Jahrhundert eigens für die Arbeiter der Salinen errichtet wurde. Das Gebiet wird schon seit über 2000 Jahren für die Salzgewinnung genutzt.
Nach einem kurzen Stop an den Salzbecken fuhren wir weiter zum Strand Las Salinas und legten eine kleine Sonnenpause ein. Wie wohl in vielen Urlaubsländern, tauchten auch an den Stränden in Ibiza immer wieder die verschiedensten Verkäufer auf - von Sonnenbrillen über Obst (Obstsalat, Kokosnüsse und Ananas) und Getränken bis hin zu handgefertigtem Hippie-Schmuck, Kleidung und Massage war wirklich alles dabei, was angepriesen wurde. Teilweise bleiben unfreiwillig Dinge im Ohr - so war bei uns nach kurzer Zeit alles "Coco Loco"... An den meisten Stränden gibt es auch Bars oder Restaurants, mal mehr mal weniger mit Musik, die den Strand beschallt. Wirklich leise und ungestört ist man an entlegenen Ecken, wie z. B. der Bucht von Sant Vincente.
von rechts oben nach links unten:
Salzberg bei Ses Salines, Altstadt "Dalt Vila" in Ibiza mit Kathedral vom Wasser aus,
Leuchtturm am Hafen, Häuser in der Altstadt und Yachten im Hafen
Nach dem Sonnenbaden fuhren wir weiter nach Ibiza-Stadt. Dort schlenderten wir durch die Altstadt "Dalt Vila", die bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. gegründet wurdet. Sie ist umgeben von massiven Wehrmauern. In den 90ern Jahren wurden die Mauern restauriert und im Jahr 1999 die Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Anschließend ging es zum Hafen. Wir laufen gerne durch Häfen, schauen uns Yachten an und machen, falls möglich eine Hafenrundfahrt. Und selbst in dem kleinen Hafen von Ibiza-Stadt war das möglich. Mit einer Barkasse fuhren wir einmal durch den Hafen, der doch größer war, als gedacht. Wir sahen sogar ein Aida-Schiff. Regulär legen die in Ibiza nicht an, aber ein Konzern charterte wirklich ein Aida-Schiff für eine Verkaufsfahrt, erzählten uns einige Teilnehmer, die mit uns in der Barkasse sassen. Zum Abschluss gab es einen Burger aus dem Hard Rock Cafe in der Stadt. Ist schon eine Tradition bei uns, wenn ein Hard Rock Cafe vorhanden ist, dann gibt es einen Burger und ein T-Shirt, so also auch in Ibiza. Ansonsten gibt es in Ibiza-Stadt auch gute Restaurants, Bars und einige (auch teure) Clubs bzw. Diskotheken für die Nachtschwärmer. Die Stadt selbst hat keinen Stand und nur wenige, kleine Touristenunterkünfte.
Kommen wir zum kulinarischen Teil! Wenn wir zu hause gegessen haben, wurde meistens der Grill angeworfen. Im kleinen Supermarkt des Orts gab es eine großartige Fischtheke, einzelne Krebse krabbelten durch die Auslage. So gab es mehrmals Fisch, aber auch gutes Fleisch, wie auf dem ersten Bild oben im Post zu sehen. Dazu Salat und/oder Kartoffeln vom Grill und natürlich dann noch draußen im Garten bei Sonnenschein verspeist - herrlich!
von oben rechts nach unten links:
VIS A VIS, Santa Eularia
Schweinesteak mit Büffelmozzarella, Kartoffeln und Gemüse // Tomaten-Spaghetti mit Rinderfilet und Gemüse
hausgemachte Aioli & Oliven // Muscheln mit Speck & Tomaten // Gemüsesuppe mit Speck & Kräutern
Für das Essen auswärts haben wir uns vorab sehr gut informiert, den zentral in den Orten gibt es oft nur das typische Touristen-Essen, dass wir nicht wirklich wollten. So haben wir uns online über verschiedene Portale informiert und uns auch von der Vermieterin Tipps geben lassen. So kehrten wir unter anderem am ersten Abend im Vis-a-Vis ein. Betrieben wird das kleine Restaurant in Santa Eularia von zwei Deutschen - Steffi & Roland, die bereits viele Jahre auf der Insel leben. Wir haben hier wunderbar gegessen und uns sehr gut unterhalten. Roland kocht hier selbst und hat es sich nicht nehmen lassen, am Tisch vorbei zu kommen und zu fragen, wie es uns geschmeckt hat. Auf der oben verlinkten Facebook-Site kann man das wöchentliche Menü einsehen, auch eine Karte mit eine kleinen aber feinen Auswahl ist vor Ort vorhanden. Die Preise sind wirklich human, für das Menü bestehend aus der Gemüsesuppe, den Tomatenspaghetti mit Rinderfilet und roter Grütze mit Sahne habe ich 19,90 € bezahlt. Auf den Fotos nicht zu sehen ist der Nachtisch, hatte ich vergessen zu fotografieren.
von rechts obens nach links unten:
TAPASBAR El Ricon de Pepe, Sant Antoni
Patatas bravas, Albondigas con Salsa (Fleischbällchen)
Jamón Ibérico sowie Brocheta de Cordero (Lammspieß) mit Pimientos de Padron und Patatas
Eine weitere Empfehlung können wir für die Tapasbar El Ricon de Pepe in Sant Antoni geben. Am besten parkt man am Hafen und läuft die paar Schritte in die schmale Gasse der Altstadt. Die kleine Tarverne kann man zwischen den Geschäften schnell übersehen, aber 2-3 Tischen stehen draußen. Auch drin sitzt man sehr gut. Neben der normalen Speisekarte, die eine kleine Auswahl an Tapas enthält, aber auch eine handvoll "normaler" Gerichte ausweist, gibt es immer eine Tafel mit Tapas des Tages. Dazu erhält man eine gute Weinauswahl, verschiedene Biere, Softgetränke und Wasser. Neben wenigen Urlaubern gab es auch Einheimische als Gäste, für uns immer ein gutes Zeichen. Wer gute Tapas zu einem fairen Preis essen möchte, ist hier gut aufgehoben.
Neben den o. a. Restaurants können wir auch die Mint Lounge auf dem Sunset Strip in Sant Antoni empfehlen. Dort gibt es gutes italienisches Essen, allerdings kostet dies auch seinen Preis! Eine einfache Pizza geht bei 10,00 € los, unsere beiden war sehr lecker und der Sonnenuntergang ein perfekter Abschluss.
Generell ist es auf dem Sunset Strip sehr teuer, für 1 ltr Sangria zahlt man zwischen 20,00 - 25,00 €. Dafür hat er aber wirklich sehr gut geschmeckt, mit vielen frischen Früchten. Gleich zu Beginn des Sunset Strips gibt es ein Sushi-Restaurant, dass Kama Sushi - hier bekommt man auch tolle ausgefallene Sangria-Varianten und abends natürlich auch einen wunderbaren Blick auf den Sonnenuntergang.
Ich hoffe, der kleine Ausflug nach Ibiza hat Euch gefallen. Die Insel ist wirklich wunderschön und absolut sehenswert.
Zum Abschluss: Bitte achtet nur darauf - wählt eine gute Airline! Wir waren zum zweiten Mal mit einem deutschen Ferienflieger unterwegs und sind, wie bereits beim ersten Mal, böse überrascht worden... Beim ersten Mal gab es auf dem Rückflug eine Verspätung von 23 Std!, wegen eines technischen Defekts. Und diesesmal gleich zwei technische Defekte, eine kleine Notlandung in Mallorca und insgesamt 6 Stunden Verspätung - kein schöner Abschluss für einen Urlaub.
Und sorry - wir hatten zwar die Kompaktkamera dabei, aber der Griff zum Handy war immer schneller, die Macht der Gewohnheit ;) Daher nicht ganz so schöne bzw. gute Bilder, wie sonst...
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