Waterloo – Bernard Cornwell
Bernard Cornwell kennt man als meisterhaften Erzähler, doch nichts beherrscht er so glänzend wie Schlachtenbeschreibungen. Nun hat er unter Verwendung zahlreicher historischer Quellen – Tagebücher, Briefe, Depeschen, Erinnerungen – über die wohl berühmteste Schlacht der Neuzeit geschrieben: ein Sachbuch – so spannend wie seine Romane. Napoleon schlägt seine letzte Schlacht: gegen eine Allianz aus Briten, Preußen, Niederländern. Die mächtigsten Kombattanten aber heißen Regen, Schlamm, Hunger. Die Gegner des Korsen begegnen einander mit Misstrauen. Dummheit und Hochmut führen auf beiden Seiten zu fatalen Entscheidungen, doch am Ende ragen aus den Meeren von Blut und Dreck, aus den Geschichten über Versagen und Verrat auch solche von Genie und Heldentum hervor. Und der Leser weiß, wie furchtbar auch vor dem Zeitalter der industriellen Kriegsführung das Töten und Sterben an dem Ort war, den man das Feld der Ehre nennt. (Quelle: Verlagswebsite)
Die Geschichte wird von Siegern erzählt und dokumentiert – Ist das wirklich so? Im Falle des vorliegenden Sachbuches von Bernard Cornwell, der selbst Brite ist – Jain. Die Quelllage dieser finalen Auseinandersetzung mit Napoleon Bonaparte, dem Korsen, dem Eroberer, den Tyrannen usw. ist außerordentlich gut. Zeugnisse hierfür geben persönliche Tagebücher, Briefe und Memorialen der Veteranen wieder. Gleich weder Nationalität können Militärhistoriker und Forscher sich über den Verlauf der Schlacht ein komplexes Bild fertigen.
„Waterloo“ – besungen, beschrieben, erzählt und verfilmt – ein Epos das Europa befreite und formte?! Es war das Ende des Kaisers Napoleon – und der Anfang Europa mitsamt seinen Flächen und Nationen neu zu formieren.
Bernard Cornwell – Autor zahlreicher historischer Romane ist bekannt dafür, die Schlachtfelder auf Buchseiten und in vielen Kapiteln fast schon minutiös erzählen zu können. Er ist in seiner Berufung als Autor – oftmals ein historischer Kriegsberichterstatter und katapultiert den Leser mit Schwung aufs Schlachtfeld. Ein Stück weit Militärhistoriker erzählt er von persönlichen Heldentaten, von Egoismus, Selbst- und Fehleinschätzungen usw. aber was beim Leser wirklich als Botschaft hängenbleibt ist: Eine Schlacht – ein Krieg ist eine Bestie voll rücksichtsloser Gewalt und Brutalität. Bernard Cornwell lässt aber nicht nur die hochrangigen Militärs zu Wort kommen, sondern erzählt oftmals den Verlauf einer Schlacht aus der Perspektive eines einfachen Soldaten.
Das vorliegende Buch „Waterloo“ ist kein belletristischer, halbfiktiver, historischer Roman – es ist ein Sachbuch das sich ausschließlich auf die Schlacht konzentriert. Es wird wenig Raum dafür verwendet die Lebensgeschichte Napoleons zu erzählen, diese wird immer wieder rückblickend thematisiert, aber das sind nur kleinere Momentaufnahmen. Das hier natürlich die bedeutenden Schlachtenlenker wie der Duke of Wellington, Blücher, Ney, Napoleon usw. mehr oder wenig kritisch beleuchtet werden ist offensichtlich. Der Autor erzählt allerdings die Perspektiven der Kriegsherren oftmals kritisch, denn auch ein Wellington oder ein Napoleon passierten desaströse Fehler in ihren strategischen und taktischen Plänen.
Obwohl wie gesagt kein Roman, kann der Leser dem Verlauf der Schlacht schnell folgen. Die wechselseitige Perspektive aus der Sicht der Franzosen und der Alliierten, bildet ein exzellentes Konstrukt.Bernard Cornwell befasst sich wenig mit historischen Kennzahlen, sondern lädt den Leser ein, inmitten der Soldaten auf dem Schlachtfeld an dieser epochalen Schlacht teilzunehmen. Diese oftmals dramatischen Erzählungen machen das Buch „Waterloo“ so empfehlenswert.
Untermalt wird diese Erzählung durch eine ganze Reihe von Bildern, von Darstellungen und Porträts, die die Schlacht und ihre Befehlshaber zeigen. Diese können den empfundenen Schrecken der Soldaten auf dem Schlachtfeld gut verstärken.
„Waterloo“ befasst sich ebenfalls fast überhaupt nicht mit einem „Danach“ und seinen Auswirkungen. Wer an dieser Stelle mehr lesen möchte über die napoleonischeZeit, empfehle ich die beiden Romane von Sabine Ebert – 1813 und 1815.
Fazit
„Waterloo“ ist Geschichte – aber eine die stellvertretend für den Erhalt und eine Auferstehung Europas steht. Es gibt sicherlich nicht viel Neues, aber der Autor schafft es obwohl kein Roman – diese Schlacht sehr nachhaltig zu erzählen.
Bernard Cornwell steht im Nachwort noch Rede und Antwort für sein Buch. Ebenfalls runden ein Sach- und Personenregister, sowie unterstützende und ergänzende Quellenangaben ab.
Michael Sterzik
Bernard Cornwell kennt man als meisterhaften Erzähler, doch nichts beherrscht er so glänzend wie Schlachtenbeschreibungen. Nun hat er unter Verwendung zahlreicher historischer Quellen – Tagebücher, Briefe, Depeschen, Erinnerungen – über die wohl berühmteste Schlacht der Neuzeit geschrieben: ein Sachbuch – so spannend wie seine Romane. Napoleon schlägt seine letzte Schlacht: gegen eine Allianz aus Briten, Preußen, Niederländern. Die mächtigsten Kombattanten aber heißen Regen, Schlamm, Hunger. Die Gegner des Korsen begegnen einander mit Misstrauen. Dummheit und Hochmut führen auf beiden Seiten zu fatalen Entscheidungen, doch am Ende ragen aus den Meeren von Blut und Dreck, aus den Geschichten über Versagen und Verrat auch solche von Genie und Heldentum hervor. Und der Leser weiß, wie furchtbar auch vor dem Zeitalter der industriellen Kriegsführung das Töten und Sterben an dem Ort war, den man das Feld der Ehre nennt. (Quelle: Verlagswebsite)
Die Geschichte wird von Siegern erzählt und dokumentiert – Ist das wirklich so? Im Falle des vorliegenden Sachbuches von Bernard Cornwell, der selbst Brite ist – Jain. Die Quelllage dieser finalen Auseinandersetzung mit Napoleon Bonaparte, dem Korsen, dem Eroberer, den Tyrannen usw. ist außerordentlich gut. Zeugnisse hierfür geben persönliche Tagebücher, Briefe und Memorialen der Veteranen wieder. Gleich weder Nationalität können Militärhistoriker und Forscher sich über den Verlauf der Schlacht ein komplexes Bild fertigen.
„Waterloo“ – besungen, beschrieben, erzählt und verfilmt – ein Epos das Europa befreite und formte?! Es war das Ende des Kaisers Napoleon – und der Anfang Europa mitsamt seinen Flächen und Nationen neu zu formieren.
Bernard Cornwell – Autor zahlreicher historischer Romane ist bekannt dafür, die Schlachtfelder auf Buchseiten und in vielen Kapiteln fast schon minutiös erzählen zu können. Er ist in seiner Berufung als Autor – oftmals ein historischer Kriegsberichterstatter und katapultiert den Leser mit Schwung aufs Schlachtfeld. Ein Stück weit Militärhistoriker erzählt er von persönlichen Heldentaten, von Egoismus, Selbst- und Fehleinschätzungen usw. aber was beim Leser wirklich als Botschaft hängenbleibt ist: Eine Schlacht – ein Krieg ist eine Bestie voll rücksichtsloser Gewalt und Brutalität. Bernard Cornwell lässt aber nicht nur die hochrangigen Militärs zu Wort kommen, sondern erzählt oftmals den Verlauf einer Schlacht aus der Perspektive eines einfachen Soldaten.
Das vorliegende Buch „Waterloo“ ist kein belletristischer, halbfiktiver, historischer Roman – es ist ein Sachbuch das sich ausschließlich auf die Schlacht konzentriert. Es wird wenig Raum dafür verwendet die Lebensgeschichte Napoleons zu erzählen, diese wird immer wieder rückblickend thematisiert, aber das sind nur kleinere Momentaufnahmen. Das hier natürlich die bedeutenden Schlachtenlenker wie der Duke of Wellington, Blücher, Ney, Napoleon usw. mehr oder wenig kritisch beleuchtet werden ist offensichtlich. Der Autor erzählt allerdings die Perspektiven der Kriegsherren oftmals kritisch, denn auch ein Wellington oder ein Napoleon passierten desaströse Fehler in ihren strategischen und taktischen Plänen.
Obwohl wie gesagt kein Roman, kann der Leser dem Verlauf der Schlacht schnell folgen. Die wechselseitige Perspektive aus der Sicht der Franzosen und der Alliierten, bildet ein exzellentes Konstrukt.Bernard Cornwell befasst sich wenig mit historischen Kennzahlen, sondern lädt den Leser ein, inmitten der Soldaten auf dem Schlachtfeld an dieser epochalen Schlacht teilzunehmen. Diese oftmals dramatischen Erzählungen machen das Buch „Waterloo“ so empfehlenswert.
Untermalt wird diese Erzählung durch eine ganze Reihe von Bildern, von Darstellungen und Porträts, die die Schlacht und ihre Befehlshaber zeigen. Diese können den empfundenen Schrecken der Soldaten auf dem Schlachtfeld gut verstärken.
„Waterloo“ befasst sich ebenfalls fast überhaupt nicht mit einem „Danach“ und seinen Auswirkungen. Wer an dieser Stelle mehr lesen möchte über die napoleonischeZeit, empfehle ich die beiden Romane von Sabine Ebert – 1813 und 1815.
Fazit
„Waterloo“ ist Geschichte – aber eine die stellvertretend für den Erhalt und eine Auferstehung Europas steht. Es gibt sicherlich nicht viel Neues, aber der Autor schafft es obwohl kein Roman – diese Schlacht sehr nachhaltig zu erzählen.
Bernard Cornwell steht im Nachwort noch Rede und Antwort für sein Buch. Ebenfalls runden ein Sach- und Personenregister, sowie unterstützende und ergänzende Quellenangaben ab.
Michael Sterzik