Bloggen - finde ich super. Ich 'kritzle' nicht nur selber gerne meine Erkenntnisse und (un-)Weisheiten ins Netz, nein, ich schmökere auch supergern in Blogs von anderen Menschen. Ich mag das Gefühl an den Gedanken und Erlebnissen anderer teilhaben zu können und auch die Möglichkeit, darauf reagieren zu können ist sowas wie ein Privileg. Wann kommt schon im Alltag jemand fremder auf dich zu und fragt dich, wie du sein Outfit findest, ob du heute auch einen miesen Tag hattest und ob du denn schon die neue Catrice Kollektion im Müller ums Eck bewundert hast? Na nie. Aber hier in unserer feinen virtuellen Welt geschieht das ständig. Ist doch schön, ich teile gern die Freude mit jemandem, der gerade einen fetten Shoppingmarathon hinter sich hat und dann der Welt mitteilen will, wie toll die Beute ausgefallen ist. Und ich freue mich mit allen, die sich eine neue Farbe für ihre Nägel gegönnt haben und mich daran teilhaben lassen.
Was dabei für mich wirklich nicht zählt ist, wie professionell jemand dabei ist. Ob die Fotos mit Spiegelreflex geschossen, ob die Nägel präzise bepinselt und ob die Trägerinnen der neuesten H&M Fashion auch schlank genug sind. Mir egal. Umso mehr finde ich es schade, dass ich doch immer wieder über Blogs stolpere, hinter denen Menschen stehen, die lieber mal ihre Kehrseite auspacken und wild mit Kritik um sich schlagen. Ich bin zwar kein religiöser Mensch, aber 'wer von euch ohne Sünde ist, ... blabla ...werfe ersten Stein ... blabla' ist wohl hier ganz zutreffend, sofern man das Wort Sünde durch das Wort Fehler ersetzt. Denn jeder hat Seiten, die nicht perfekt sind, warum also an der mangelnden Perfektion anderer herummäkeln?
Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass man ein glücklicherer Mensch ist, wenn man der Welt mit einem Lächeln entgegen tritt. Bist du mies drauf, schenk jemandem ein paar nette Worte und wie durch ein kleines Wunder fühlst du dich ein wenig besser. Gibt man seinem Ärger erst mal nach und grummelt in seine Umgebung hinein, geht das Ganze in die andere Richtung. Anstatt sich besser zu fühlen, wird man durch das eigene Verhalten noch zorniger und mutiert zu einem kleinen Rumpelstilzchen. Und ich habe das starke Gefühl, dass das, was fürs Leben da draussen gilt, auch Gültigkeit für unser Leben im Netz hat. Liest du ein Blog das gute Vibes verströmt, fühlst du dich besser (auch wenns dabei mal um ernste Themen geht, nicht immer scheint uns die Sonne aus dem Arsch, nm?). Landest du auf einem Blog, das sich damit beschäftigt ein wenig Ärger, Neid und Missgunst zu verbreiten, wirst du dich auch dementsprechend fühlen.
Versteht mich nicht falsch, ich kann auch schon mal zornig sein, manches muss einfach raus, die Frage ist nur, in welcher Form man den Ärger mit anderen teilt. Das Konstrukt Karma ist sicherlich den meisten ein Begriff. Ich versuche meins so weit wie möglich in Ordnung zu halten, selbst als nichtgläubiger Mensch ist es gut auf sein seelisches Gleichgewicht zu achten. Also ihr Lieben da draussen, lasst euch nicht von miesen Stimmungen anstubsen, verliert öfter mal ein paar schöne Worte und enjoy the fucking bright side of life :).
Bis baldeure Suse