Okay, das war jetzt geschwindelt. Die Kärntnerin hat eben eine blühende Fantasie.
So selten ist die Nuss gar nicht, man findet sie auch nicht nur im Weinviertel und eigentlich ist sie gar nicht einmal schwarz. Aber das mit der Delikatesse stimmt und auch, dass man sie eher selten bekommt. Wahrscheinlich, weil die Prozedur etwas langwierig ist, sie zieht sich über 2-3 Wochen hin. Und natürlich, jede Nuss, die dafür geerntet wird, fehlt im Herbst am Baum.
Die schwarze Nuss ist eine Walnuss. Sie wird noch grün geerntet und erst durch die Verarbeitung erhält sie ihre neue, wohlschmeckende Form.
Die Kärntnerin tut sich die Prozedur schon seit ein paar Jahren im Frühsommer an und meist ist auch der Winzer derjenige, der (nicht ganz freiwillig) bei der Nussernte helfen darf. Dieses Jahr hat sich aber des Winzers Vater bereit erklärt mit Leiter auszurücken um dem Baum die Nüsse zu entreißen. Auf Grund von tiefhängenden Nüssen konnte von diesem gefährlichen Manöver aber abgesehen werden.
Soweit zum einfachen Teil. Jede Nuss muss nun rundherum angestochen werden. Immer Handschuhe tragen, die kleinen Teufelchen färben die Haut sonst für lange Zeit unschön gelb-braun. Und dann gehen die Nüsse erst einmal baden. Für 2 Wochen dürfen sie in kaltem Wasser plantschen, täglich muss das gewechselt werden. Gegen Ende der 2 Wochen mehrmals täglich. Dann werden sie weichgekocht und mit einem Sud aus Wasser, Zucker, Salz und verschiedenen Gewürzen übergossen. 3 Tage lang wir der Sirup immer wieder aufgekocht und wieder über die Nüsse gegossen, am letzten Tag die tiefdunkle Flüssig und die jetzt glänzend schwarzen Nüsse in Gläser verfrachtet.
Alle Nüsse, die etwas zu klein geraten sind, erwartet ein anderes Schicksal. Sie haben ein Rendezvous mit dem Herrn Weinbrand und dürfen sich einen kräftigen Schwips antrinken ;-)
Nach 4-6 Wochen ist der Nussschnaps dann fertig zum Füllen. Dank der verdauungsanregenden Wirkung ein hervorragender Digestiv. Achtung Suchtgefahr!