Watch Dogs im Test!

Heute ist es ja endlich soweit. Eines der Hypegames, wenn nicht sogar das Hypegame der letzten Jahre kommt offiziell endlich in unsere Wohnzimmer. Die Rede ist natürlich von Watch Dogs. Ob der Titel dem Hype standhalten kann, oder ob die Open World Revolution ausbleibt, das erfahrt ihr hier.

 

“Du wirst ihn nie wieder sehen…” 

Mit diesen Worten beginnt das Abenteuer von Protagonist Aiden Pearce. Der sich mithilfe seiner Hackerfähigkeiten und dem ctOS auf seinem Smartphone ein wenig Geld dazu verdienen wollte. Allerdings geht einer dieser “Raubzüge” schief und jemand drittes hackt sich ins System und macht Aiden ausfindig. Dieser ominöse Jemand beauftragt einen so genannten Fixer, der Aiden ein wenig Angst machen soll um ihn davon abzuhalten so ne Nummer nochmal abzuziehen. Allerdings geht etwas schief und bei dem “Denkzettel” stirbt Aidens kleine Nichte….

Zeitsprung…

Aiden ist in einem Stadion und ein Blutverschmierter Mann kriecht vor ihm davon. Es ist der Fixer, der unsere Nichte auf dem Gewissen hat. Aiden will Antworten und ist dafür bereit auch Gewalt anzuwenden oder auch kleine Kopfspielchen. Als Maurice, so der Name des Blutenden Herren, nicht reden will schlägt Aiden ihn kurzerhand nieder und lässt ihn von seinem Kumpel Jordi, ebenfalls ein Fixer, wegbringen. Wir allerdings müssen uns mit den Cops rumärgern. Und ab diesem Zeitpunkt beginnt die Geschichte von Aiden Pearce, einem Mann der Rache sucht und dem dafür ein mächtiges Werkzeug zur Verfügung steht. Sein Smartphone…

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Ubisofts neuer, Aiden Pearce…

Hacking ist deine Waffe…

Mit unserem Smartphone können wir in Watch Dogs jede Menge Dummheiten anstellen wie zb. die Bankkonten unserer Mitbürger plündern zumindest bei einigen. Manche von ihnen haben auch “volle Konten” wo man direkt mal ein paar tausend Dollar mitnehmen kann. Zusammen mit den Nebenmissionen, sogenannten Fixer Aufträgen, kommt man in Watch Dogs sehr schnell an sehr viel Geld. Wo man bei GTA eher langsam vorankam. Aber auch für den Kampf ist das ctOS eine echte Wucht. So kann Aiden beispielsweise Schaltkästen oder Dampfleitungen überladen und zur Explosion bringen. Damit dann entweder Gegner ausschalten oder Ablenken. Er kann einem Gangster auch Nachrichten auf sein Handy senden um ihn so abzulenken. Denn jede Figur in Watch Dogs, hat seine Geschichte. Zu jedem Verbrecher, zu jedem Zivilisten bekommt man kurze Infos. So hat ein Bösewicht zum Beispiel seine Diabetes Tabletten umstellen lassen. Als Ablenkung schickt Aiden ihm Nachrichten im Namen der besagten Apotheke, wo drin steht, ob mit dem neuen Herzmedikament alles in Ordnung ist. Immer wieder kommt es zu diesen kleinen Momenten wo man aus dem Schmunzeln nicht mehr herauskommt. Wenn ein Gegner dann vielleicht auch noch Sprengstoff dabei hat, können wir es ganz einfach fernzünden. Das kommt besonders zum Tragen wenn man Gang Verstecke aushebelt. Kann man einerseits mit purer Gewalt lösen, wo man allerdings schnell den kürzeren zieht, oder mit Hirn und Handy. Einmal kurz in eine Kamera in besagtem Versteck gehacked können wir alles sehen und auch beeinflussen. So dezimieren wir Gegner um Gegner bis nur noch unser Ziel übrig ist. Dort hätte ich mir allerdings ein wenig mehr “Angst” wie in den Arkham Games eines gewissen Batman gewünscht. Allerdings macht dies schon verdammt viel Spaß.

Aber auch für Verfolgungsjagden haben wir ne passende App im Gepäck. So können wir Hebe brücken beeinflussen, Ampeln umstellen, Poller hochfahren lassen oder gar ganze Fernwärmeleitungen in die Luft jagen, was mit einer riesigen Explosion und einem riesigen Krater endet. Sollten wir doch mal erwischt werden, von Polizei oder Gangster, ist noch lange nicht Schluss. Während sich Aiden augenscheinlich ergibt, reicht ein Knopfdruck und ganze Stadtteile werden in Dunkelheit getaucht, sollten unsere Gegenspieler dann Hilfe rufen wollen, können wir ganz einfach ihren Funk stören. Watch Dogs hat den Slogan, dass die Stadt unsere Waffe ist, und es stimmt muss ich sagen, sie ist unsere Waffe und unser wichtigster Verbündeter.
Sollte man sich mit der Stadt, trotz allem nicht seiner Verfolger entledigen können, kann man sich an den Rand stellen oder in eine Seitengasse und sich im Auto verstecken. Fahren unsere Verfolger jetzt nicht zu nah an uns ran, sind wir sicher. Warum kam da noch kein anderer drauf? Es bringt einfach nochmal ein wenig Spannung in die Verfolgungen.

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Mit dem Smartphone öffnen sich jede menge Möglichkeiten…

Offene Welt… Wirklich! 

Watch Dogs spielt ja bekanntlich in Chicago, und Chicago ist für uns als Spieler von anfang an komplett begehbar. Kommt man in einen neuen Bereich muss man erstmal die ctOS Türme hacken und kann dann wieder fröhlich durch die Gegend hacken. So kann man unterwegs immer wieder Menschen identifizieren, die sich mit Verbrechern eingelassen haben und entdeckt so mögliche Verbrechen. Das erinnert stark an die Serie Person of Interest, wo ja auch Verbrechen im Vorfeld erkannt werden und verhindert werden sollen. Haben wir also Ort des Verbrechens ausfindig gemacht, begeben wir uns dorthin und scannen die Leute. Unser Handy sagt uns dann wer Opfer und wer Täter ist, zusammen mit einer Berechnung wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es gleich knallt. Schellt diese Berechnung nach oben, sollten wir eingreifen. aber nicht zu früh, da wir den Täter dann nicht überführen können, und auch nicht zu spät, da das Opfern sonst nichts mehr von unserer Zivilcourage hat. Und dann können wir entweder tödliche Gewalt anwenden oder aber nicht tödlich vorgehen. Das wirkt sich auf unseren Ruf aus. Wenn wir mehr Held für die Bürger sind, werden sie uns nicht so schnell bei der Polizei melden, wenn wir mal rumballern müssen. Ist das Gegenteil der Fall, haben manche Leute das Handy schon am Ohr, wenn sie uns nur sehen.

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Die offene Welt scheint wirklich zu atmen…

Natürlich kann man so eine große Stadt nicht zu Fuß erkunden, dafür können wir uns übers Handy dann Autos bestellen, die zwar nicht original sind, man ihnen ihre realen Vorbilder aber ansieht. Auch Shops wo man sich Medizin oder Getränke oder Waffen aber auch Klamotten holen kann gibt es. Wobei ich bei der Kleidungsauswahl eher enttäuscht bin. Da kommt Watch Dogs nicht annähernd an GTA ran. Ein kleines aber nettes Feature ist hingegen die Tatsache, dass wenn Aiden ein Auto klaut, er im Handschuhfach immer etwas findet. Und das wiederum kann man dann bei einem Pfandleiher in bares umtauschen. Wieder so ein kleines Gimmick, das für mich die Welt stimmiger erscheinen lässt.
In Chicago gibt es aber auch abseits von bösen Buben viel zu entdecken. So kann man sich Sehenswürdigkeiten ansehen, und dort können andere Spieler dann Geschenke hinterlegen, die wir mitnehmen können. Und natürlich lässt man dann auch selber eine Kleinigkeit da. Ein Feature, dass diese Thematik der kompletten Vernetzung gut aufgreift. Ansonsten gibt es noch Minispiele in Form von Parcours einlagen wo man Pixel Münzen sammeln muss. Oder die so genannten VR Trips. Erinnert ihr euch an die News wo man eine riesige Metallspinne in Watch Dogs entdeckt hatte. Das ist so ein Trip. Aiden ist also High und stapft dann als Spinnenpanzer durch die Stadt. Oder springt von Blume zu Blume… Vier stück gibt es insgesamt davon, und sie lohnen sich, da sie riesigen Spaß machen.

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Spiderman…Spiderman… ah nee falsches Spiel…

Früher warst du aber mal hübscher…

Im Vorfeld gab es viel Gemecker weil die Grafik anscheinend im Gegensatz zur ersten E3 Demo runtergeschraubt wurde. Es sieht vielleicht nicht so klasse aus wie damals gezeigt. Aber es sieht immer noch verdammt geil aus. Im ersten Moment war ich auch ein wenig enttäuscht, aber sobald man länger im Spiel ist und immer mehr kleine Details entdeckt, merkt man auch erst wie klasse Watch Dogs aussieht. Vor allem bei Nacht lässt es die Muskeln spielen, wenn dann die Reflexionen und Schatten mit der Belichtung zusammen am besten zur Geltung kommen. Am meisten angetan hat es mir allerdings der Regen im Spiel. Wunderschön wie die Tropfen auf Boden und Objekte platschen und sich langsam Pfützen bilden oder die Leute darauf reagieren.

 Watch Dogs im Test!

In diesen Momenten lässt Watch Dogs die Muskeln spielen…

Genauso wie auf Autounfälle die gerne mal vorkommen an Ampeln, auch unsere Mithilfe. Die Leute steigen dann aus, sofern sie können, erkundigen sich, warten auf Rettungskräfte. Das sind die Momente wo ich denke, Watch Dogs lebt. Auch wenn Passanten vor Sehenswürdigkeiten miteinander reden, oder sich zwei Männer unterhalten und dann die vorbeilaufende Frau ansprechen. Selten fühlte ich mich so wohl in einer Welt wie in Watch Dogs. Ich gehe im Spiel auch lieber zu Fuß als mit dem Auto. Einerseits wegen der grandiosen Atmosphäre aber auch weil die Autos sich ein wenig overpowered und schwammig anfühlen.

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Leider ist die Fahrzeugsteuerung sehr schwammig

Fazit

Watch Dogs ist nicht die erhoffte oder angekündigte Genre Revolution. Aber es muss sich nicht vor dem König GTA verstecken, meiner Meinung nach gibt es viele Kleinigkeiten, die Watch Dogs etwas besser als GTA machen. Die Welt in Watch Dogs wirkt für mich einfach dynamischer. Grafisch ist es auch eine Augenweide geworden und der Ansatz des Hackens macht vieles richtig und motiviert mich immer wieder die Welt auf eigene Faust zu entdecken.

+ Lebendige Welt

+ Hacken ist mal wieder ein frisches Spielelement

+ Welt direkt offen

+ Großartige Synchronisation 

- KI beim Autofahren eher dumm

- Gegner reagieren eigentlich nicht entsprechend auf Stealth Aktionen 

- Schwammige Fahrzeugsteuerung 


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