Letzten Sonntag wurde das 10-jährige Bestehen des Wahrzeichens von Ban Krut, dem Wat Thang Sai oder Pramahatart Chedi Pakdepragard, einem von König Bhumipol ausgewählten Namen, gefeiert. Unter dem Motto „City of Angels“ kleideten sich je 500 Frauen und Männer in alte und moderne thailändische Festkleider, richtige Flügel hatten aber nur wenige montiert.
Der Wat verdankt sein Entstehen zwei seinerzeit geplanten Elektrizitätswerken, welche mit Kohle aus Australien und Indonesien befeuert werden sollten, eines in Ban Nok bei Kui Buri und ein anderes unweit des Hügels, auf dem der Wat steht.
Viele der Einheimischen sehen deshalb das Geschenk auch heute noch mit Misstrauen und besuchen selbst weder Wat noch Buddha Statue.
Einmarsch der Engel zum 10-jährigen Jubiläum des Wat Thang Sai.
Mit dem Bau des Wat Thang Sai wurde 1996 begonnen, vordergründig um das 50. Thronjubiläum des Königs zu ehren. Der grosse Buddha, sein Name ist Phra Phut Takitti Sirichai, war bereits 1993 fertigstellt worden. Zu seinen Füssen liegt der Schrein des Prinzen von Chumphon, er war ein Sohn von König Rama V. und der Gründer der Royal Thai Navy.Engelsparade zum Fest.
Eigentlich erstaunlich, dass nur so wenige uns bekannte Gesichter Ban Krut’s, abgesehen von der beinahe vollzählig anwesenden Farang Gemeinde, zu sehen waren. Weniger erstaunlich, wenn man die Hintergründe kennt.Der Wat verdankt sein Entstehen zwei seinerzeit geplanten Elektrizitätswerken, welche mit Kohle aus Australien und Indonesien befeuert werden sollten, eines in Ban Nok bei Kui Buri und ein anderes unweit des Hügels, auf dem der Wat steht.
Eine Szene wie aus dem 18. Jahrhundert, nur das Smartphone stört etwas.
Bald nach Bekanntwerden des Vorhabens, formierte sich Widerstand in der lokalen Bevölkerung. Die Dreckschleudern machten den Fischern und Bauern Angst um ihre Einkünfte. Von Tourismus war damals, als gerade erst Ko Samui als Reiseziel entdeckt wurde, noch wenig die Rede.Blick vom Wat Thang Sai auf den Strand, an dem die Anlegestelle für Kohle gebaut worden wäre.
In langem Kampf und unterstützt von Greenpeace erreichte die Bevölkerung, dass der damalige Premier Thaksin das Projekt schliesslich begrub. Doch die Geschichte hatte nicht nur ein Happy End mit einem neuen Tempel aus Marmor und einer Solaranlage für den Wat Thong Chai im Dorf selbst. Während ersten vorbaulichen Tätigkeiten patroullierten bewaffnete Männer auf Pickups durch das Dorf. Der Anführer der Protestbewegung, Charoen Wat-aksorn wurde 2004 beim Aussteigen aus einem Bus ermordet.Viele der Einheimischen sehen deshalb das Geschenk auch heute noch mit Misstrauen und besuchen selbst weder Wat noch Buddha Statue.
Der 12 Meter hohe Buddha blickt heute friedlich über den Golf von Thailand.
Und doch profitiert das Dorf heute vom Wat Thang Sai. All die Busladungen von Thai Touristen kommen nur deshalb nach Ban Krut. Einen Strand für eine Party mit Karaoke unter freiem Himmel würden sie auch sonst wo in Thailand finden.Aber es profitiert auch von den westlichen Urlaubern, meine Frau und ich wären sonst nicht hier. Nur deshalb, weil es kein Kraftwerk gibt. Aber den Wat besuchen wir trotzdem gern.Der Wat Thang Sai: guter Grund für viele Thais, nach Ban Krut zu reisen.
Die Bevölkerung von Ban Krut kann stolz auf sich sein. Und kann den Wat einfach so nehmen. Weil Ban Krut dank ihnen heute einer der schönsten Orte am Golf von Thailand ist.