So jetzt komme ich auch endlich mal dazu einen kleinen Zwischenstand durchzugeben.
Es steht nach wie vor alles unter Wasser und die ganzen Einwohner der Fincas wurden mittlerweile nach Mosquera gebracht. Genau an dem Fluss ist nämlich die Grenze Bogotás, deshalb war auch kein Militär aus Bogotá gekommen. Weil alles in nem anderen Regierungsbezirk liegt. Viele haben alles verloren und was noch erschwerend hinzukommt ist, dass die meisten mehrere Angestellte hatten. Diese haben jetzt natürlich keine Arbeit mehr und so werden noch mehr Familien in diesen Sog gezogen. Einen besonders netter Señor hat es besonders hart getroffen. Er hat niemanden! Also keine Familie oder sonstigem zu dem er gehen koennte. War schon ziemlich hart ihn zu sehen, da er sonst immer sehr gut gelaunt war und stets fuer ein Bierchen zu haben war. Jetzt sass er betruebt da mit dem letzten was er noch hatte und berichtete, dass er den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte, da er bei seiner Finca war und probiert hat zu retten was noch zu retten ist. Spontan haben wir ihn eingeladen und ihm erstmal was zu essen gemacht.
Gestern war dann ein riesiger Menschenauflauf direkt vor dem Haus. Der Grund hierfür kam wenig später in einem Hubschrauber. Juan Manuel Santos, der amtierende Präsident des Landes (auch Chuchy genannt)! Nun war hier wirklich alles vertreten was es so gibt: Policia, Ejercito Nacional, Fuerza Aerea, Denfenso Civil, Policia Militar und jede Menge Presse. Gesehen hab ich den Präsidenten allerdings nicht. Der Zugang zum überschwemmten Gebiet ist jetzt seit mehreren Tagen auch abgeriegelt und wird 24stunden von Polizisten bewacht. Diese koennen einem echt leid tun, da es Wehrdienstpflichtige von gerade mal 18 Jahren sind. Sie stehen die ganze Nacht (und momentan ist es Nachts wirklich nicht warm) vor der Absperrung und harren aus. Ohne Toilette oder ähnliches. So haben wir uns jetzt auch schon das ein oder andere mal erbarmt und eine heisse agua con panela vorbeigebracht. Bleibt nur zu hoffen, dass das andauernde Regnen bald aussetzt und das Wasser schnell zurückgeht.
Saludos de Bogotá
Andrés