Wasser ins Gesicht?

Von Pharmama

Man ruft mich zu einem Notfall nebenan. Die Angestellte ist im Laden plötzlich umgefallen und nicht mehr ansprechbar. Ich packe meine Notfalltasche und ein paar Traubenzucker und eile hinüber. Sie liegt immer noch auf dem Boden als ich ankomme.

Ich knie mich zu ihr, wobei ich merke, dass meine Hose nass wird (?). Ich schau sie mir an.

Sie ist bewusstlos (nicht gut). Sie atmet (gut!).

Praktischerweise liegt sie schon fast in stabiler Seitenlage, so dass nicht mal viel an ihr herumziehen muss.

Keine sichtbaren Verletzungen, kein Blut, nur ... eine Pfütze?

Pharmama: „Weshalb ist das so nass hier? Ist das von ihr?"

Sie hat nicht eingenässt, das ist zu weit oben: im Kopf- und Schulterbereich. Hat sie erbrochen? Die Flüssigkeit ist zwar klar, so weit ich sehen kann ...

Sagt ihre Arbeitskollegin: „Nein. Das war ich - ich hab versucht sie wieder wachzubekommen. Mit Wasser."

Ja - wie im Trickfilm. So wie's aussieht hat sie der bewusstlosen Kollegin mindestens den Inhalt eines Glases Wasser angeworfen oder über den Kopf geleert.

Wach ist sie davon nicht geworden, auch meine Ansprech- und Schmerzreiz-versuche bewirken nichts, weshalb ich die Ambulanz rufen lasse.

Während ich bei ihr bleibe, bis die kommen, verlange ich ein paar Tücher um ihr wenigstens das Wasser aus den Ohren und der Nase zu entfernen.

Echt jetzt: Das macht man nicht. Das ist etwa so wirkungsvoll wie das pumpen mit den Armen, wenn man jemanden aus dem Wasser gezogen hat.

Sie wird wieder wach, als die Sanitäter eintreffen, die sie trotzdem zur Abklärung mitnehmen.

Einen Tag später ist sie wieder da - und ich gehe nachfragen: Was war es? An dem Tag hatte sie starke Menstruationsschmerzen ... und ist wegen dem tatsächlich umgekippt. „Notaus" von ihrem Körper. Dafür war sie aber ziemlich lange weg. Zumindest gefühlt dauert das ja ewig, auch wenn es nur ein paar Minuten sind ...

Ich erinnere mich daran, wie meine Freundin in einem Skilager einmal etwas ähnliches gemacht hat. Wir haben Ping-Pong gespielt, die Tischplatte war nicht fest und ist abgerutscht und ihr, als sie versucht hat sie festzuhalten auf den Finger gefallen. Sie hat es noch bis zum Lavabo geschafft, wo sie die Hand unter das kalte Wasser gehalten hat. Dort ist sie umgekippt mit den Worten: „Ich glaube mir wird schwarz vor den ..."

Damals habe ich auch nicht wirklich ideal reagiert - sie ist mir praktisch in die Hände gefallen und ich habe versucht, sie festzuhalten - statt sie hinzulegen - während ich um Hilfe gerufen habe.

Heute weiss ich es besser - und ihre Kollegin wohl auch - und vielleicht nimmt sie das als Anlass um zu lernen, wie man in (einfachen) Notfällen richtig reagiert. Ist auch nicht so schwierig.

...

Eigentlich wollte ich hier ein Bild einfügen von so einer „Wasser ins Gesicht-Wiederbelebung" aus einem Cartoon, aber ... ich habe nichts gefunden! Ich kann mich an einige so Szenen erinnern, aber offensichtlich sind die nicht im Netz?