“WASCHSALON??”

Von Berit Andersen

Mit dieser Frage endet diese Kolumne. Der Leser imaginiere eine Intonation, die auch dem Tee innewohnen könne. Also in folgendem Dialog:

Ehefrau: “Hallo, da bin ich wieder!”

Ehemann: “Wo warst du??”

Ehefrau: “Nur bei den netten Außerirdischen von Blöde Öde 04. Die haben mir DNA-Proben entnommen und wollen morgen zum Tee kommen.”

Ehemann: “ZUM TEE????”

Merken Sie sich den Tonfall. Sie werden ihn noch brauchen.

Hier das Vorspiel zum programmierten Abendstreit:

Die Waschmaschine ist kaputt. Wir haben keine Höschen mehr. Gar keine. Nur der Mann natürlich. Um 15 Uhr will er wieder da sein, und dann – so der Plan – düse ich in den Waschsalon, denn der Waschmaschinen-Notdienst hat verkündet, er am Montag vorbeizuschauen. Und was passiert dann noch?

“Mama??? Ich habe vergessen im Badezimmer das Wasser auszumachen.”

“Ist es jetzt aus?”

“Ja.”

“Na, dann.”

“Aber, Mama …”

“Ja-a?”

“Also, es stand im Waschbecken, das Wasser, meine ich.”

“Nicht schlimm, es läuft ja auch wieder ab.”

“Mama?”

“Ja.”

“Es ist übergelaufen.”

“ES IST WAS?”

“Über den Rand.”

“UND WANN WOLLTEST DU MIR DAS SAGEN??”

“Jetzt.”

Also haben wir keine Handtücher mehr. Und ich weiß  nicht, wann der Waschsalon schließt.

Ich rufe den ansonsten besten Ehemann der Welt an, der mir gesagt hat, dass er um 14 Uhr Feierabend hat. Das macht – inklusive sich verklönen, Sachen im Auto verstauen, und, naja, gönnen wir ihm noch einen mittleren Stau – das macht also eine Ankunftszeit von 15 Uhr. Schenken wir ihm noch eine Stunde: 16 Uhr.

Um 18 Uhr rufe ich an. Mailbox. Ich habe immer Angst vor einem Autounfall. Noch ein Anruf. Mailbox. Dann der Rückruf.

Ich: “WO BIST DU?”

Er: “Wieso?”

Ich: “Wie stellst du dir das vor? Ich muss doch noch in den Waschsalon!”

Er: “WASCHSALON?”

Erinnern Sie sich an den Tee.


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