Was zum Teufel sind Wutki?

Es muss etwas mit altrussischer Küche zu tun haben. Essen oder Trinken. Es war das, was die Kosaken nach Einmarsch in Potsdam verlangten – Kapusta (Kraut) und Wutki (?) – So steht es jedenfalls in den Lebenserinnerungen von Heinrich Ludwig Manger, einem Potsdamer Baumeister.

Lenchen weiß sofort Bescheid:

“Wutki gab es nie – Du meinst Wodka, und zwar Genitiv Singular, “во́дка – во́дки – во́дке – …” oder Nominativ Plural “во́дки – во́док – во́дкам – …”

Sie hat wahrscheinlich recht. Dass ich da selbst nicht drauf kam – Schande!

“… oder Dativ Plural”

Eigentlich ergänze ich nur, um nicht ganz so blöde dazustehen. Im Dativ Plural – aber das wissen wir alle – heißt Wodka auch “во́дки”.

Aber wahrscheinlich wollten die Kosaken seinerzeit einfach nur Schnaps.

Manger schrieb:

“Beim Einrücken der Russen in die Tore Potsdams waren wir nicht wenig erstaunt über den Anblick der Kalmückengesichter. Besonders ist mir der Schluss des ersten Kosakenregimentes lebhaft im Gedächtnis geblieben. Es waren Baschkiren. Sie hatten grobwollene Decken umgehängt, waren am Halse zugesteckt und mit Säbel, Knute, Köcher und Pfeilen bewaffnet.

Gewalttätigkeiten und Erpressungen kamen nicht vor, mit Kapusta und Wutki konnten die rauen Gesellen immer zufrieden gestellt werden. Keinesfalls bewahrheitete sich die vor ihrem Einmarsch oftmals ausgesprochene Besorgnis, dass Russen schlimmer als Freunde, als Franzosen als Feinde seien.”


Filed under: Russen in Potsdam Tagged: Kosaken, Manger, Wodka

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