Was wir in den nächsten 12 Monaten tun… (Woche 4, emotional)

Es wird emotional. Ich kann mich nicht davon lösen, auch ich bin mitten drin im Tal der Tränen.

Bereits letzte Woche stellte ich bei mir eine digitale Ermüdung fest. Meine liebe Freundin Birgit Dierke r erinnerte mich nochmal daran, dass Reflexion nicht nur im Kopf passiert, sondern vor allem die emotionale Verarbeitung der Ereignisse bedeutet. Und da bin ich nun. Es ist emotional.

Was ist dieses ES?

Wir sagen jetzt ab und an

"Wenn es vorbei ist..."

und merken selbst, wie unterschiedlich unser Verständnis von dem ES ist. Was ist es, dieses ES? Emotional betrachtet ist es für uns etwas sehr Unterschiedliches. Zum Beispiel gibt es (hab ich gehört) Menschen, die vom Beruf Lehrer sind, und da sie keine PCs zuhause haben, feiern sie gerade einen langen bezahlten Urlaub. Ich kenne Menschen, die Angst haben, die ihren Job verloren haben. Manche sind sehr traurig, manche sind wütend. Manche sind erschöpft, verloren, erstarrt... Ich spreche mit Menschen, die gerade voll begeistert sind von dem, was dieses ES ermöglicht: remote work, Digitalisierung von Business, Hackaton mit 42 Tausend Menschen...

Mit der Change Curve betrachtet, bin ich mitten drin im Tal der Tränen. Zum einen fehlen mir meine Kinder und meine Freunde, ich möchte mir Normalität. Ohne Corona würde ich heute an einem Strand sitzen, meine Tochter und mein Sohn bei mir. Eine Woche bei meinem Dad in Mexico.

Life is what happens, while we are making oder plans.

John Lennon

Zum anderen akzeptiere ich (emotional), dass es kein zurück mehr geben wird. Wann immer dieses ES vorbei ist, wir werden in einer anderen Welt wieder frei auf die Straße gehen können.

Stimmung konsolidieren

Es sind so viele Stimmen und Stimmungen da, wie soll ich da mir selbst zuhören können? Welche der lauten Stimmen, welche der emotionalen Lagen lassen wir an uns ran? Wem erlauben wir Zutritt in unser Denk- und Fühl-System?

Spannend finde ich, wie du dich entscheidest - wie filterst du? Wo nickst du? Was machst du, wenn die Information nicht auf dein sofortiges "Ja, so ist es!" trifft? Hier ein Ausschnitt, der mich heute erreichen durfte (aus dem Interview der ZEIT ONLINE mit dem Risikoforscher Gerd Gigerenzer:

Gigerenzer: Eher nicht. Wichtiger wäre es, individuelle Risikokompetenz zu entwickeln.

ZEIT ONLINE: Was bedeutet das?

Gigerenzer: Risikokompetenz hat eine kognitive Komponente, also: verstehen, was passiert. Und es hat eine soziale Komponente, nämlich Verantwortung zu übernehmen. Aktuell heißt das: keine Partys feiern und dann die Großeltern besuchen, sich sozial verhalten und nicht hamstern.

Wir wissen nicht, was wir nicht wissen ...

... aber wir verstehen immer besser, dass es vieles gibt, das wir nicht oder nur ein bisschen wissen. und das macht uns verrückt, mürbe. Das denkende System fordert Recht auf Recht haben. Experten fangen an, sich zu streiten. Andere treten aus der Öffentlichkeit zurück. Die Umwelt atmet auf - oder doch nicht? Die Daten und Zahlen gaukeln und Klarheit vor, dabei sind wir doch dumm wie Brot.

Und emotional? Auch da - ein hin und her. Morgens ein Hauch Hoffnung, dann doch wieder alles zurück. Gestern ging etwas ganz gut, heute ist es wieder anstrengend.

Weil wir es versuchen, uns möglichst schnell zu adaptieren und so zu tun, als wäre dieses ES nun OK oder "normal", dreht unsere emotionale Welt durch. Es ist ein bisschen wie bei einem Transatlantik-Flug: Der Körper reist schneller als die Seele.

Ich habe nun diese Woche entschieden, meiner Seele Zeit und Raum zu gebe, Kalender aufgeräumt. Schreibtisch aufgeräumt. Mails unbeantwortet gelassen.

Stay calm and drink tea

Aus dem Aktivismus der ersten Wochen wurde eine kleine Gelassenheit immer lauter. Ich kann es aushalten, nicht zu wissen, wie es weiter geht. Ich habe auch Telefonate und Videocalls ohne ein pragmatisches, businessbezogenes Ziel. Ich schreibe Tagebuch. Ich schaue aus dem Fenster und trinke Tee.

Das ist das Leben. Es ist, was da ist.

Und jetzt gerade ist es emotional.

You recognize all you can do for now is all you can do for now.

Michael Neill, Inside Out Revolution

Und die Ungewissheit der nächsten Tage? Die kann mich mal.

Was wir in den nächsten 12 Monaten tun… (Woche 4, emotional)

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