Was bedeutet es ein Christ zu sein? Christen sind Nachfolger von Jesus Christus: Sie versuchen in jeder Situation das zu tun, was Jesus getan hätte. Das ist nicht immer einfach. Stellen wir uns das Warten an der Kasse im Supermarkt vor. An der Spitze der Warteschlange steht eine sehbehinderte Frau. Sie tastet nach den Münzen, die sie zum Zahlen braucht. Die Wartenden werden langsam nervös. “Hätte die ihr Geld nicht vorher abzählen können?” flüstern die einen, “Oder könnte sie nicht wenigstens mit einer grossen Note bezahlen?”, die anderen.
Was hätte Jesus in dieser Situation gemacht? So müsste ein Christ fragen. “Geduld habt ihr nötig!”, steht im Hebräerbrief. Wahrscheinlich wäre es für Nachfolger von Jesus in dieser Situation richtig, diesen Charakterzug von Jesus zu trainieren und geduldig zu bleiben. Damit ist aber noch nicht fertig. “Einer trage des anderen Last!”, steht im Galaterbrief. Christen wären dazu aufgefordert, dieser Frau freundlich ihre Hilfe anzubieten: Am Besten die Einkäufe der Frau grosszügig zu bezahlen und anzubieten, die Taschen bis vor die Haustür zu tragen. Doch auch dort ist noch nicht Schluss. Von Jesus wissen wir, dass er für Menschen, die nicht sehen konnten, betete und sie heilte. Also würden wir an der Haustür dieser Frau unsere vom Tragen müden Hände zum Gebet falten und Gott um ein Heilungswunder bitten.
Sie sehen: Es ist gar nicht so einfach, wie Jesus durchs Leben zu gehen – aber umso spannender! Und etwas erleben wurden wir dabei!
Ich habe an mich selbst nicht den Anspruch in jeder Situation wie Jesus reagieren zu können. Und das Beispiel von der sehbehinderten Frau an der Supermarktkasse ist vielleicht etwas übertrieben. Trotzdem will ich nicht damit aufhören, mich in meinem Alltag von Jesus inspirieren zu lassen. Er soll mir immer wieder zeigen, was es bedeutet sein Nachfolger zu sein und zu tun, was er getan hat.