Was sollten Windows 8-Tablets mit sich bringen, um erfolgreich zu sein? (Analyse)

Nutzer wollen lieber Windows-Tablets als iOS.

Auch wenn Apple mit seinem iPad weiterhin klarer Marktführer im Bereich Tablets ist und auch Tablets mit Googles mobilem Betriebssystem Android immer mehr Fans finden, so kommen wir doch nicht drum herum, einen Blick auf den nächsten Wettbewerber in der Tablet-Welt zu werfen. Microsoft mit seinem neuen Betriebssystem Windows 8.

Auch wenn Windows 8 noch nicht offiziell erschienen ist, so kann man ja schon seit einiger Zeit auf die Beta-Version von Windows 8 zurück greifen. Und Microsoft hat von Anfang an klar gestellt, das Windows 8 auch auf Tablets zum Einsatz kommen soll. Oder zumindest eine angepasste Version, Windows RT.

Natürlich gibt es viele Meinungen die behaupten, das Microsoft auf dem Tablet-Markt keine Chance mehr hat. Aber das dies nicht unbedingt zutreffen muss, hat Microsoft sch0n einmal bewiesen. Und zwar im Bereich der Spielekonsolen. Hatte am Anfang niemand so recht an die Xbox von Microsoft geglaubt, verkauft sich diese mittlerweile besser als die Playstation 3. Wer hätte das vor etwa fünf Jahren gedacht, geschweige denn daran geglaubt? Außer ein paar Microsoft Fans und Mitarbeiter wohl niemand.  Aber was sollten Windows 8-Tablets mit sich bringen, um den späten Einstieg in den Tablet Markt für Microsoft doch noch erfolgreich werden zu lassen?


Die Ausstattung

Auch wenn Microsoft die Mindestanforderungen für Windows 8-Tablets bereit bekannt gegeben hat, gibt es doch noch das ein oder andere, was Windows 8-Tablets außerdem an Board haben sollten.

So sollte ein HDMI/mini HDMI-Port nicht fehlen. Wer einmal sein Tablet über HDMI an seinen Fernseher angeschlossen hat, wird dies nicht mehr missen wollen. Natürlich sollte ein Quad-Core Prozessor für entsprechende Leistung mit an Board sein. Alles darunter wäre einfach nicht mehr Zeitgemäß und würde interessierte Käufer eher abschrecken. Auch ein ganz normaler 3,5mm Kopfhöreranschluss sollte zur Standard-Ausstattung gehören. Und nicht diese proprietären Anschlüsse, wo man erst spezielle Kopfhörer braucht, nur um Musik zu hören.

Ein Streitpunkt ist sicherlich der Flash-Support. Natürlich ist Flash nicht mehr unbedingt zeitgemäß, aber noch gibt es mehr Webseiten, die mit Flash statt mit HTML 5 arbeiten. Und ich denke, das wird auch noch eine Weile so bleiben. Und aus eigener Erfahrung muss ich gestehen, ich bin froh, das mein Android-Tablet Flash unterstützt. Leider geschieht es viel zu oft, das ich beim Surfen im Internet mein iPad zur Seite legen muss, nur weil eine Seite mit Flash-Inhalten nicht richtig oder gar nicht angezeigt wird. Darum wäre ein Flash-Support auf Windows 8-Tablets mehr als wünschenswert.

Was natürlich auch nicht fehlen sollte, ist GPS. Es gibt mittlerweile viele Anwendungen, die nicht nur GPS unterstützen, sondern in einigen Fällen sogar voraus setzen. Und damit meine ich nicht unbedingt Location Based Services, sondern auch Anwendungen wie Dropbox, bei welcher GPS vorausgesetzt wird, um Bilder vom Tablet in die eigene Dropbox zu laden. Und das ist nur ein Beispiel warum GPS auf jeden Fall zum Standard auf Windows 8-Tablets werden sollte.

Die Software

Auch wenn das Metro-Design von Windows 8 sicherlich gewöhnungsbedürftig sein sollte, so ist das Kachel-Design auf einem Tablet sicherlich angenehmer, als die herkömmliche Windows Benutzeroberfläche. Doch eine Benutzeroberfläche allein sorgt noch nicht für den Erfolg eines Tablets. Microsoft hat natürlich damit angefangen einen eigenen “App-Store” für Windows 8 online zu stellen, in dem auch schon einige Anwendungen bereit stehen. Aber noch befindet sich dieser im Aufbau und kann noch die ein oder andere Anwendung gebrauchen.

Was sicherlich ein gutes Argument für ein Windows 8-Tablet wäre, wäre eine komplette Microsoft Office Suite. Und zwar angepasst an ein Tablet. Denn außer zum Konsumieren von Medien, sprich Filme anschauen, im Internet surfen, Musik hören und E-Mails checken, eignet sich ein Tablet natürlich auch hervorragend zum Arbeiten. Und auch wenn es für iPad und Android einige sehr gute Office Suiten gibt, könnte Microsoft hier eine entscheidende Stärke ausspielen. Denn es gibt eine Menge Anwender, die MS Office als Kaufargument ansehen. Und ich gestehe, ich würde zu diesen gehören. Wenn dann noch Outlook im vollen Funktionsumfang mit von der Partie ist, wäre ein Windows 8-Tablet eine wirkliche Alternative für alle, die mit einem Tablet auch arbeiten möchten.

Was Microsoft ebenfalls als Standard integrieren sollte, ist eine Xbox Schnittstelle. Denn der Tross an Xbox-Besitzern ist nicht zu unterschätzen. Können diese über Ihr Windows 8-Tablet mit Ihrer Xbox interagieren, ergibt sich dadurch eine Käuferschicht, die nicht so schnell das Lager wechseln wird. Dann könnte Microsoft eventuell eine Kundenbindung erreichen, wie es Sie bisher nur bei Apple gibt.

Leider gibt es erste Gerüchte, das man auf Windows 8-Tablets keine “normale” Windows-Software installieren kann. Microsoft will also nur Installationen aus dem eigenen “App-Store” zulassen. Wobei wir dann beim geschlossenen System wie Apple wären. Doch genau das sollte Microsoft nicht tun. Denn gerade bei einem Windows-Tablet erwarte ich, das ich meine Software, die ich auf meinem Desktop PC oder Laptop habe, auch auf meinem Tablet nutzen kann. Und zwar ohne Einschränkungen. Ganz zu schweigen von der ganzen Open Source Software. Natürlich braucht eine Software zur Videobearbeitung mehr Power als Sie ein Tablet liefert, aber das sollte es dann auch schon an Ausnahmen gewesen sein. Denn nicht für jede Arbeit möchte ich mein Laptop aufklappen, wenn ich diese bequemer am Tablet erledigen kann.

Microsoft sollte also gut darüber nachdenken, ob ein geschlossenes System nicht eher ein Schritt in die Falsche Richtung wäre. Ein offenes System dürfte den meisten Nutzern eher gefallen, als ein geschlossenes. Hier könnte der Erfolg oder Nicht-Erfolg von Windows 8-Tablets liegen.

Der Preis

Natürlich ist der Preis in fast 80 Prozent ein ausschlaggebender Punkt für einen Kauf. Und so wird es auch bei Windows 8-Tablets sein. Um einen halbwegs erfolgreichen Marktstart hinzulegen, sollten Windows 8-Tablets am Anfang die Marke von 500 Dollar/Euro besser nicht überschreiten. Denn genau hier befindet sich die “magische” Grenze. So kostet das neue iPad (3) in der kleinsten Version mit 16GB Speicher aktuell 479 Euro direkt bei Apple. Auch das Android-Tablet-Flagschiff “Transformer Prime” von Asus, kostet neu um die 480 Euro.

Hier sollte Microsoft und natürlich auch alle Hersteller, die Windows 8 auf Ihren Tablets zum Einsatz bringen darauf achten, diese Schwelle von 500 Dollar/Euro nicht zu überschreiten. Damit ist nicht gemeint, das es gar keine Tablets mit Windows 8 geben darf, die mehr als 500 Dollar/Euro kosten. Nur zum Marktstart wäre ein Preis darüber nicht empfehlenswert. Was ein paar Monate danach kommt, kann gern auch etwas mehr kosten, bei entsprechend höherer Ausstattung, versteht sich.


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