Was sich der Stöger hier wieder erlaubt hat

GTL | 18.9.2013 | Kommentare (0)

 

Was sich der Stöger hier wieder erlaubt hat

Wir haben uns schon daran gewöhnt, dass uns zwar in der TV-Werbung 
Der Hofstädter, der was eine Marke von Billa und Merkur ist, das zu Tode gestreichelte nachhaltige Henderl persönlich ins Einkaufstaschl legt, während wir in den Filialen von den -vermutlich mies bezahlten- Anlernkräften nicht einmal erfharen können wo nach der neuen Umschlichtung das cellophanverschweisste Industriegeflügel gelagert wird.

Diese Tendenz höherqualifizierte Arbeiten von minderqualifizierten Mitarbeitern und damit billiger verrichten zu lassen ist auch im Gesundheitssystem im Gange.

2008 hat der britische Gesundheitsminister mit Planungen begonnen(http://www.heise.de/tp/blogs/3/110249) die aus dem kaputt gesparten Gesundheitssystem NHS geflüchteten Ärzte durch Krankenschwestern zu ersetzen und angedacht, dass diese doch auch kleine Operationen selbst durchführen könnten.
Wie jetzt bekannt wurde, hat der österr. Gesundheitsminister schon ein Jahr später seine "Mietexperten" im GÖG Ges.m.b.H (damals noch ÖBIG) ebenfalls darüber nachdenken lassen, wer die Arbeit der in Zukunft fehlenden Ärzte denn machen könnte (http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=33160). 
In den letzten Tagen haben nun auch unsere Medien Wind davon bekommen, so dass BuMin Stöger sofort abwimmelte, dass er nicht daran dächte das Ärztegesetz, dass nicht ganz zu Unrecht bestimmte medizinische Tätigkeiten den dafür ausgebildeten Ärzten vorbehält, zu umgehen.
Nebbich, welcher Minister gibt denn zu, ein bestehendes Gesetz zu mißachten, jedoch erfährt man von den seit Jahren an dem OPUS 
Gesundheits- und Krankenpflegeberufe: Konkretisierung der Reformansätze Aufgaben- und Kompetenzprofile zu den Spezialisierungen
Projektkoordination: Elisabeth Rappold, Ingrid Rottenhofer
Fachliche Begleitung durch das BMG: Meinhild Hausreither, Paul Resetarics
Projektassistenz: Heike Holzer
Werkenden, dass sie ausdrücklich die Vorgabe hatten sich nicht an die bestehenden Regelungen zu halten, Gesetze können ja schließlich geändert werden.

Die hier definierten "Perioperativen Pflegeexperten
(allein die Namenswahl wird dazu führen, dass der geplante "Facharzt für Allgemeinmedizin" bald ebenfalls in "FacharztEXPERTE für Allgemeinmedizin"umgetauft werden muss, um nicht gegen die Pflege rein begrifflich abzustinken,
sollen zukünftig zum Beispiel 
den "Hautschnitt vor Operationen" durchführen dürfen; blöd nur, wenn dann der Operateur den Schnitt gerne 3 cm höher hätte ...
und ein Röntgenbild interpretieren dürfen und danach eine Therapie einleiten dürfen; blöd nur, wenn die Verschattung eine Ödem und keine Lungenentzündung ist und eher Diuretika als Antibiotika angezeigt wären ...
Viele andere Absurditäten dieses angeblich bedarfs-  und kompetenzorientieren Skill- und Grade-Mix sollen hier gar nicht referiert werden, vielmehr fasziniert die Methode, wie man hier Gesundheitsberufe hinters Licht führt und mit ihrem Minderwärtigkeitsgefühl schamlos Politik betreibt.
Gebelendet von dem Versprechen es würde auf sie etwas von dem Glanz der Götter in Weiß auf sie abfallen, gaukelt man ihnen einen sozialen und finanziellen Aufstieg vor, den es so nicht geben wird. 
Einerseits ist (Gott-sei-Dank) von dem Glanz der Götter in Weiß ohnehin nicht mehr viel übrig, andererseits zeigt die Erfahrung bei anderen Gesundheitsberufen, dass die trotz Akademisierung nicht mehr verdienen und letztendlich irgendwer die bisherige Arbeit machen muss, denn all die Theoretisierer und Wissenschaftler heilen nicht den durchgebrochenen Blinddarm, die Pneumonie oder den Herzinfarkt. Insbesondere haben wir im Gegensatz zu den USA oder den Emiraten kein Geld für eine Schar an Hilfskräften, die die ganz unwissenschaftlichen Tätigkeiten am Patienten ausüben, wie Füttern und Gesäßreinigen.

Wir haben den Prozess der Akademisierung, Kompetenzvertiefung und Kompetenzerweiterung bei den medizinisch-technischen Berufen (Physikalistinen, Laborpersonal, RTAs (pardon RadiologietechnologInnen, ..) schon hinter uns, denen gesetzlich eigenverantwortliches Tätigwerden erlaubt wurde.

Immer mehr "Master" und "Dr. med. sci." erkennen dort, dass zwar einige Unterschlupf in den Reihen des GÖG finden, die anderen aber ohne Gehaltserhöhung die selben Tätigkeiten wie bisher ausüben müssen.
Dass in manchen Fällen die Routinequalität der Arbeit schlechter als früher wurde, weil man sich offenbar "zu gut für die Routine" wähnt, ist nur meine unmaßgebliche - weil nicht notwendigerweise zu verallgemeinernde - Erfahrung sein.
Ganz absurd ist es, dass sich die Pflege (oft ohnehin nur die Pflegedirektorin) weigert im Nachtdienst ganz banale, schon jetzt mit dem gesetzlichen Berufsbild vereinbare Tätigkeiten durchzuführen wie:
subkutane Heparingabe (was i.d.R. sogar Angehörige daheim durchführen)oder das Umhängen von Infusionsflaschen, wenn die erste leer ist ....
Andererseits hat sicher jeder Arzt am Anfang seiner Ausbildung von einigen, erfahrenen Krankenschwestern viel gelernt. 
Auf Intensiv- oder Dialysestationen habe ich mehrfach erlebt, dass die Einschätzung der neurologischen Situation von schwer kranken Patienten durch die Pflege, die stundenlangen Kontakt zu m Patienten hatte, mitunter besser als durch den Konsiliarneurologen war...
Persönlich hatte und habe ich nie ernsthafte Konflikte mit der Pflege und wurde im Nachtdienst i.d.R. nicht zum Heparinspritzen geholt, weil ich vorab imemr klargestellt 



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