Die Bundeskanzlerin hat den akademischen Betrug, den geistigen Diebstahl ihres Verteidigungsministers mit den Worten bagatellisiert, sie habe diesen nicht als wissenschaftlichen Assistenten oder Doktoranden ins Kabinett geholt. Für sie zähle, dass er seine Arbeit als Verteidigungsminister hervorragend erfülle.
Mal davon abgesehen, dass letzteres nicht stimmt. (Bisher hat er nur Führungskräfte entlassen, die seinem Image zu Leibe hätten rücken können.) Es kann nicht der wichtigste Maßstab sein, nachdem die Bundeskanzlerin (!) das beurteilt. Sie macht es wie Helmut Kohl, der seinen illegalen Spendern sein "Ehrenwort" gegeben habe, diese vor Gericht nicht preis zu geben. Hier wird ein objektiver justiziabler Tatbestand eigenem Zweckdenken untergeordnet. Das geht nicht. Das liegt aber im Mainstream einer allgemein voranschreitenden Verlotterung, die viele von uns auch andernorts, hautnah miterleben und gegen die sie sich immer noch instinktiv stemmen.
Was sagen eigentlich Frau Schavan und die Landesbildungsminister dazu, wie leichtfertig Merkel mal eben die Axt an die Fundamente der akademischen Glaubwürdigkeit anlegt? Und was sagt ihr Ehemann, Herr Professor Sauer dazu? Und dessen Studenten? Bislang haben sich nur einige Münchner Professoren alarmiert mit einem offenen Brief an die Kanzlerin (des Bundes) gewandt (Berliner Zeitung: Link).
Die Verteidigung des Täters Guttenberg folgt einem typischen Muster dieser Partei und ihrer Anhänger. Wir mussten uns das auch schon von Landowsky (Berliner Bankgesellschaft), Ahlhaus (dem Skigeisterfahrer), Huber, Seehofer etc. (BayernLB) und z.B. Wulff anhören:
1. Die anderen tun es doch auch
So hat niemand zu reden, der eine Führungs- und Vorbildrolle innehat. Auf frischer Tat ertappt - und mit dem Finger auf andere zeigen.
2. Sorry, Schwamm drüber
Die planvoll ihren Betrug, Korruption etc. verfolgen, verschleiern ihre Tat als Dummheit. Aus Absicht wird Versehen. Aus krimineller Energie wird vorsichtshalber Inkompetenz, im Glauben, dass wir Bürger diese eher verzeihen - was nicht stimmt. Aus Schaden wird "Blödsinn" (Mama, verzeih mir noch mal).
Die Demontage eines eigenen Ideals schmerzt einen immer. Man sucht nach Gegenbeweisen, will die Wahrheit nicht wahr haben. Das erklärt womöglich die immer noch große Fürsprache für Guttenberg auch im Volke. Speziell hier kommt aber vielleicht auch eine tief sitzende Anti-Intellektualität vieler Deutscher zum Vorschein - bei denen, denen die Faust immer noch mehr wiegt als das Hirn. Wenn ich mir die Leute auf der Kelkheimer CDU Veranstaltung anschaue, die Guttenberg applaudiert haben, die sind halt hessische CDU. Deren Chef Bouffier lässt immerhin zu, dass ehrgeizige Steuerfahnder, die im Taunus anfangen rumzuwühlen, in der Psychatrie landen. Diese eingefleischten Guttenberganhänger also, die weiden sich vielleicht an dem Gedanken, dass der Guttenberg es dem akademischen Getue von Anfang an eigentlich nur mal zeigen wollte.
Und natürlich gibt es da diese tiefe konservative Sehnsucht nach vordemokratischen Zeiten und Personal. Sei es aus Sehnsucht nach dem starken Mann oder grandioser Enttäuschung unseres demokratischen Personals. Für letzteres hätte ich sogar ein wenig Verständnis.
Mal davon abgesehen, dass letzteres nicht stimmt. (Bisher hat er nur Führungskräfte entlassen, die seinem Image zu Leibe hätten rücken können.) Es kann nicht der wichtigste Maßstab sein, nachdem die Bundeskanzlerin (!) das beurteilt. Sie macht es wie Helmut Kohl, der seinen illegalen Spendern sein "Ehrenwort" gegeben habe, diese vor Gericht nicht preis zu geben. Hier wird ein objektiver justiziabler Tatbestand eigenem Zweckdenken untergeordnet. Das geht nicht. Das liegt aber im Mainstream einer allgemein voranschreitenden Verlotterung, die viele von uns auch andernorts, hautnah miterleben und gegen die sie sich immer noch instinktiv stemmen.
Was sagen eigentlich Frau Schavan und die Landesbildungsminister dazu, wie leichtfertig Merkel mal eben die Axt an die Fundamente der akademischen Glaubwürdigkeit anlegt? Und was sagt ihr Ehemann, Herr Professor Sauer dazu? Und dessen Studenten? Bislang haben sich nur einige Münchner Professoren alarmiert mit einem offenen Brief an die Kanzlerin (des Bundes) gewandt (Berliner Zeitung: Link).
Die Verteidigung des Täters Guttenberg folgt einem typischen Muster dieser Partei und ihrer Anhänger. Wir mussten uns das auch schon von Landowsky (Berliner Bankgesellschaft), Ahlhaus (dem Skigeisterfahrer), Huber, Seehofer etc. (BayernLB) und z.B. Wulff anhören:
1. Die anderen tun es doch auch
So hat niemand zu reden, der eine Führungs- und Vorbildrolle innehat. Auf frischer Tat ertappt - und mit dem Finger auf andere zeigen.
2. Sorry, Schwamm drüber
Die planvoll ihren Betrug, Korruption etc. verfolgen, verschleiern ihre Tat als Dummheit. Aus Absicht wird Versehen. Aus krimineller Energie wird vorsichtshalber Inkompetenz, im Glauben, dass wir Bürger diese eher verzeihen - was nicht stimmt. Aus Schaden wird "Blödsinn" (Mama, verzeih mir noch mal).
Die Demontage eines eigenen Ideals schmerzt einen immer. Man sucht nach Gegenbeweisen, will die Wahrheit nicht wahr haben. Das erklärt womöglich die immer noch große Fürsprache für Guttenberg auch im Volke. Speziell hier kommt aber vielleicht auch eine tief sitzende Anti-Intellektualität vieler Deutscher zum Vorschein - bei denen, denen die Faust immer noch mehr wiegt als das Hirn. Wenn ich mir die Leute auf der Kelkheimer CDU Veranstaltung anschaue, die Guttenberg applaudiert haben, die sind halt hessische CDU. Deren Chef Bouffier lässt immerhin zu, dass ehrgeizige Steuerfahnder, die im Taunus anfangen rumzuwühlen, in der Psychatrie landen. Diese eingefleischten Guttenberganhänger also, die weiden sich vielleicht an dem Gedanken, dass der Guttenberg es dem akademischen Getue von Anfang an eigentlich nur mal zeigen wollte.
Und natürlich gibt es da diese tiefe konservative Sehnsucht nach vordemokratischen Zeiten und Personal. Sei es aus Sehnsucht nach dem starken Mann oder grandioser Enttäuschung unseres demokratischen Personals. Für letzteres hätte ich sogar ein wenig Verständnis.