Die Abläufe direkt nach der Geburt richten sich nach dem Zustand des Babys und der Mutter.
> Das Kind liegt nackt auf Ihrer Brust. Damit es nicht auskühlt, wird es so schnell wie möglich mit einem warmen Tuch bedeckt.
> Die Atemwege werden abgesaugt, wenn sie beispielsweise noch Fruchtwasser enthalten.
> Die Nabelschnur pulsiert nach der Geburt noch etwa eine Minute lang und die Gebärmutter zieht sich zusammen. Dadurch erhält das Kind noch zusätzliches Blut. Danach wird die Nabelschnur mit zwei Klemmen abgeklemmt und dazwischen durchtrennt.
Es erfolgt eine Blutentnahme aus der Nabelschnur, um den Rhesus-Faktor sowie die Blutgruppe und den pH-Wert zu ermitteln. Nun wird die Nabelschnur nochmals gekürzt.
> In dieser Zeit wird Ihnen auch dabei geholfen, Ihr Kind das erste Mal an die Brust zu legen.
> In den ersten zehn Minuten nach der Geburt erfolgt dann auch der APGAR-Test.
> Die Körperlänge, der Kopfumfang und das Gewicht Ihres Babys werden gemessen Einige Hebammen baden das Kind auch oder reinigen es mit einem Tuch. Dann wird es das erste Mal angezogen und erhält das Namensbändchen und ein Schild für das Bettchen.
> Ungefähr 15 Minuten nach der Geburt wird mithilfe einiger Wehen auch die Nachgeburt, also die Plazenta, geboren. Die Hebamme prüft dann, ob diese vollständig ist und ob Auffälligkeiten sichtbar sind.
> Kam es zu einem Dammschnitt oder -riss, wird dieser jetzt – meist unter örtlicher Betäubung – versorgt und genäht.
> Nun zieht sich die Hebamme etwas zurück und lässt Ihnen Zeit für Ihre kleine Familie. Alle 15 Minuten wird sie Ihren Kreislauf sowie Ihren Uterus kontrollieren. Ist alles in Ordnung, werden Sie nach etwa ein bis zwei Stunden auf die Wochenstation verlegt oder nach Hause entlassen, wenn Sie sich für die ambulante Geburt entschieden haben.
> Bei einer stationären Entbindung werden Sie und Ihr Neugeborenes in der Klinik noch ein bis drei Tage nach der Geburt umsorgt und betreut. Entweder Sie haben Rooming-In, das heißt, Ihr Baby ist immer bei Ihnen im Zimmer, oder Sie bekommen Ihr Baby zum Stillen gebracht. In stillfreundlichen Krankenhäusern werden Sie zum Stillen angehalten und man zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Kind richtig anlegen.
> Täglich wird zudem kontrolliert, wie die Rückbildung verläuft und wie eventuelle Geburtsverletzungen verheilen. In den meisten Kliniken werden Kurse und Informationsveranstaltungen zur Wochenbettgymnastik angeboten. Dort lernen Sie Übungen kennen, die Sie dann auch anschließend zu Hause weiter durchführen können.
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