Wenn ich mich an meine Jugend zurück erinnere, dann stelle ich fest, dass ich in vielen Dingen anders war. Ich war früh und lange in Punk- und Metal-Subkulturen unterwegs, war in der Schule bis etwa zur 9. Klasse eher ein Außenseiter. Und habe auch in der Freizeit nicht viel von dem gemacht, was „normale Jungs“ zwischen 15 und 18 machen, wie etwa Fußball spielen, häufig feiern gehen oder „komasaufen“. Gerade letzteres kennt in meiner Generation der End-Achziger-Kinder kaum jemand aus eigener Erfahrung. Ich selbst bin sowieso eher spät zum Alkohol gekommen und speziell mit Bier konnte ich nie wirklich etwas anfangen. Andererseits aber auch nicht mit Wein oder Schnaps. Wenn überhaupt, dann Mischgetränke wie „Mixery“ oder „Blue“ (kennt das überhaupt noch jemand?). Später – man wird ja älter und reifer wie ein guter Whiskey – wurde ich zum wohl „typischen“ Biertrinker, der in Maßen (manchmal auch in Massen…) ein gepflegtes Pils genießt, (fast) egal welcher Sorte. Dann gibt es im Freundeskreis ja immer diese Leute, die so etwas wie Profis auf einem Gebiet sind – in diesem Fall eben Bier-Sommeliers. Denn das würzig-hopfige Bouquet dieser und jener Bier-Spezialität spricht für die exzellente Güte eines untergärigen Brauverfahrens, das muss jedem klar sein. Oder so.
Mittlerweile bin ich dann selbst zumindest etwas weiter in meinem Wissen, weiß inzwischen, dass es Pale Ale und ungefilterte Bio-Biere gibt. Daher bin ich immer wieder offen für neue Sorten, auch wenn ich eigentlich kein regelmäßiger Biertrinker bin. Genau auf dem Weg zwischen Uni und Arbeit in Friedrichshain ein Lidl gelegen ist, den ich zugegebenermaßen fast täglich ein Mal betrete. Dort, wo man nicht unbedingt hochwertiges Bier erwartet, hab ich neulich eine neue Sorte namens Maltos entdeckt. Mich als bekennenden Verpackungsdesign-Fetischisten sprachen die Flaschen überhaupt als erstes durch dezente Labels und stilvolle Typo an. Da wusste ich noch gar nicht, was drin ist. Die drei Sorten Barley Blanc, ein helles Pils, Barrique Style, stark und würzig-dunkel, und Paradiso Zwickl, ein mittelhelles Kellerbier, standen da so hübsch rum und mussten natürlich sofort gekauft werden. Obwohl alle drei schmecken und ihre idealen „Einsatzbereiche“ haben, fand ich das Barley Blanc am besten. Auch ohne Spezialkenntnisse merkt man zumindest, dass hier mit viel handwerklicher Liebe gearbeitet wurde.
Passend dazu gibt es zu Maltos eine ausgefallene und witzige Kampagne, inklusive Video:
Zugegeben, geweint habe ich nicht. Aber ich würde es wieder kaufen, und kann allen „echten Kerlen“ unter unseren Lesern nur dasselbe empfehlen. Ah, übrigens kann man auf der Maltos-Website eine von drei Teufel-Boomster-Boxen gewinnen. Auch nicht schlecht.
Anmerkung: Dieser Eintrag entstand mit freundlicher Unterstützung von VIRAL LAB.