Fast jeder von uns kennt Verwertungsgesellschaften, auch wenn die meisten nicht wissen, was diese sind und welchen Nutzen sie haben. Die allermeisten haben dabei schon mal von der GEMA gehört, und sich dabei darüber geärgert, daß die GEMA vermeintlich dafür sorgt, dass man bei YouTube nicht mehr die Musik hören kann, die man will. Dabei ist das natürlich Quatsch. Und dann gibt es noch weitere Verwertungsgesellschaften, deren Handeln aber kaum einer kennt. Und dadurch entgeht einigen Leuten womöglich viel Geld.
Die für künstlerisch tätige Leute wichtigste Verwertungsgesellschaft dürfte die VG Bild-Kunst mit Sitz in Wilhelmshaven sein. Sie erhebt wie die GEMA eine Gebühr für die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke und verteilt die Gelder einmal jährlich an ihre berechtigten Mitglieder. Die Berechtigung, um an der Ausschüttung der eingenommenen Gelder teilzunehmen, ergibt sich aus einem relativ komplizierten und für Außenstehende sehr undurchschaubaren Verfahren. Man muss als Künstler (oder berechtigter Designer, Fotograf etc.) das Werk, welches genutzt (also veröffentlicht) wird, bei der Verwertungsgesellschaft anmelden. Dabei muss angegeben werden, wo das Werk genau Verwendung findet und wer der Nutzer ist.
Angemeldet werden können alle möglichen Arten von Nutzung eines künstlerischen Werkes: ob im Print-Bereich z.B. einer Illustration oder eines Fotos auf einer Broschüre oder in einem Buch, oder auf einer Website. Dabei unterscheidet sich die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst in Deutschland von ähnlichen Urheber-Vertretungen in anderen Ländern, die die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke im Internet noch nicht in die Berechnung der Aussdchüttung für ihre Mitglieder mit einbeziehen.
Hat man diese Anmeldung auf der Website der VG Bild-Kunst erstmal erledigt, heißt es warten. Da die Berechnung der einzelnen Anteile der Mitglieder an der Gesamtsumme eine relativ komplizierte Sache sein dürfte, versteht es sich, dass die Ausschüttung nur einmal im Jahr vorgenommen wird, meist um Weihnachten herum. So legt die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst vielen berechtigten Grafikern, Designern, Künstlern, Fotografen und sonstigen künstlerisch Tätigen ein zusätzliches Bonbon unter den Weihnachtsbaum.