Was machst Du eigentlich den ganzen Tag? #WMDEDGT – 05.10.17

Von Nadine

06.20: Der Wecker reißt mich aus meinen Träumen. Obwohl ich im Vergleich zu letzter Nacht sehr gut geschlafen habe, schaffe ich es nicht aufzustehen. Schwachmom lässt grüßen. Ich bin so unfassbar müde. Trotzdem hieve ich mich zwanzig Minuten später aus dem Bett und taumle ins Bad. Guten Morgen!

07.30: Ich wecke meinen Sohn, der um diese Uhrzeit alles andere als ein Wildfang ist. Kein Wunder, ist er doch gestern erst wieder um kurz vor zehn eingeschlafen. Anschließend wecken wir gemeinsam das Tochterkind und gehen runter in die Küche, wo ich das Frühstück für ihn fertig mache.

08.05: Mittlerweile sind wir spät dran. Wie immer eigentlich. Im Trödeln ist der Wildfang nämlich ganz groß. Er versucht schon seit fünf Minuten sich anzuziehen, als es plötzlich an der Tür klingelte. Wer mag das sein, so früh am Morgen? Draußen steht ein Mädchen aus Wildfangs Kindergarten und ihre Mutter, die sonst immer mit dem Bus fahren. Sie haben kein Auto, es ist ihnen aber auch unangenehm, wenn jemand ihre Tochter immer mitnimmt. Doch bei dem gruseligen Wetter sah das wohl anders aus. Gut so! Ich hatte eh schon gehofft, sie unterwegs aufgabeln zu können, wie ich das schon öfter gemacht habe, aber so war es natürlich noch besser. Ich werde ihnen noch mal anbieten, sie immer mitzunehmen. Als schließlich alle Kinder im Auto sitzen, geht die Fahrt los. Etwa sieben Minuten später kommen wir im Kindergarten an, stürmen schnell hinein, um dem Regen zu entkommen. Wenig später folgt die Abschiedszeremonie.

09.37: Pusteblume und ich sind wieder zu Hause und endlich können wir auch frühstücken.

Ich hatte ja schon beim Aufwachen Hunger. Aber vor dem Kindergarten selbst noch zu frühstücken ist mir zu stressig. Sobald ich mit dem Essen fertig bin, kommt vom Tochterkind die Frage: „Mama, Ende, Arm?“ Genau, jetzt wird erst mal gekuschelt.

Anschließend räume ich ein wenig die Küche auf und danach packen wir die Pakete aus, die schon seit mehreren Tagen im Flur rumliegen. Ich probiere die Teile an, die ich mir bestellt habe, nur um gleich wieder alles einzutüten. Passte zwar alles, aber sah im Katalog mal wieder schöner aus, als an mir. Ich Model ich.

10.04: Ich schicke meiner Freundin, mit der wir verabredet sind, eine Sprachnachricht, dass ich mich verspäten werde, was sie sicherlich schon gemerkt hat, denn wir sollten bereits um 10.00 Uhr dort sein. Zu allem Überfluss fahre ich völlig im Tran an dem Ort vorbei, in dem sie wohnen, und weiter Richtung Kindergarten. Ich brauche eine Weile, bis ich das kapiere und umdrehe. So komme ich also noch später als ohnehin schon. Schließlich schaffen wir es doch noch und die Kinder können endlich spielen. Sie machen Puzzle, bemalen die Fensterscheiben und krümeln alles mit Knäckebrot voll.

11.54: Ruck zuck ist die Zeit vorbei und wir müssen den Wildfang vom Kindergarten abholen. Im strömenden Regen hechten wir zum Auto, um wenige Minuten später den großen Bruder völlig schmutzig – wie es sein sollte – einzusammeln.

12.25: Wir sind zu Hause angekommen und können endlich den Papa wieder in die Arme schließen, der heute von seiner Geschäftsreise zurück gekommen ist. Jetzt wird erst mal ein bisschen gespielt.

13.40: Ich habe Nudeln gekocht und es gibt einen riesigen Protest, weil es die falschen Nudeln sind. Die sind nämlich an den Enden schräg geschnitten und nicht gerade. Deswegen schmecken sie natürlich auch ganz anders. Die Situation ist dann hochgekocht und vor lauter Freude bleiben mir meine Nudeln fast im Hals stecken. Am Ende isst das Kind trotzdem brav den Teller  leer. Und dafür der ganze Stress…

14.20: Das kleine Kind ist von oben bis unten orange von der Tomatensoße. Das macht sich ganz gut auf ihrem rosa Shirt neben den braunen Schokoflecken und dem Blaugrünrotgelb von der Fenstermalaktion. Wir gehen daher in den Keller, stecken das Shirt nebst einem anderen Haufen Wäsche in die Maschine und hoffen, dass es noch zu retten ist. Der Wildfang spielt währenddessen hingebungsvoll mit dem Prinzessinnenschloß, das ich kürzlich von einer Bekannten erworben habe, und das, obwohl er Mädchenkram doch so doof findet. Schließlich nehmen wir das Schloss mit rauf ins Wohnzimmer, obwohl ich es eigentlich erst einmal sauber machen wollte. Egal.

15.50: Die Kinder spielen Hundebabys und ich bin die Hundemama. Irgendwann müssen die kleinen Hunde schlafen gehen und die Mama auch. Ein tolles Spiel! Immerhin darf ich satte zwei Minuten liegen bleiben. Dann fällt die Meute wieder über mich her.

17.28: Papa hat gerade Feierabend gemacht und ich sitze im Auto auf dem Weg zu meiner Freundin ins Nagelstudio. Ich drehe die Musik auf und singe laut mit. Etwa zwanzig Minuten später komme ich an. Und jedes Mal, wenn ich dort bei ihr sitze, merke ich wie der Stress von mir abfällt. Und dann bin ich müde. Sehr müde. Wir klönen ausgiebig, während sie meine Nägel verschönert.

19.13: Ich sitze wieder im Auto auf dem Weg nach Hause. Es ist schon ziemlich düster. Die Sitzheizung wärmt mein Hinterteil und die Musik dröhnt aus den Lautsprechern. Zu Hause werde ich stürmisch von meinem Sohn begrüßt. Meine Tochter will gleich auf meinen Arm. Wir gucken noch ein Buch und dann bringe ich sie ins Bett. Ich begleite sie in den Schlaf, während der Wildfang noch ein wenig mit Papa spielt.

20.02: Ich verspüre Hunger. Großen Hunger. Außerdem fällt mir gerade ein, dass ich ganz vergessen habe, meine Rezepte beim Arzt abzuholen, wo ich doch dringend meine Tabletten brauche. Ich bin so ein Schussel! Hoffentlich denke ich morgen daran. Jetzt freue ich mich erst mal auf etwas essbares und die Couch. Und vermutlich werde ich genau dort recht bald einschlafen. Gute Nacht dann!


#WMDEDGT ist eine Aktion von Frau Brüllen. Alle anderen Beiträge könnt Ihr hier lesen.