07.25: Schlaftrunken blinzle ich auf die Uhr. Neben mir liegt meine Tochter und schläft noch tief und fest. Ich höre zu, wie sie leise atmet. Wildfang dagegen scheint hellwach zu sein. Ich höre ihn unten im Wohnzimmer mit meinem Mann reden. Und reden. Und reden. Und reden. Benommen beschließe ich einfach noch liegen zu bleiben. Zumindest so lange, bis die Kleine aufwacht.
07.44: Pusteblume wacht auf und kuschelt sich an mich. Ihre erste Frage lautet: „Ist Papa unten?“ Und schwups, ist sie weg. Ich drehe mich nochmal um, doch an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Dabei hing ich gestern bis 0.30 Uhr vor dem Fernseher und hab meine Serie gesuchtet. Müde bin ich daher noch. Lange halte ich jedoch nicht durch und stapfe ins Bad. Anschließend öffne ich alle Rollos und lege Kleidung für die Kinder raus. Im Zimmer der Kleinen lehne ich mich aus dem Fenster, um das Wetter zu begutachten. Ein trostloses Grau in Grau. Doch immerhin ist kein Regen gemeldet und ich hoffe, heute noch vor die Tür zu kommen.
08.10: Ich sortiere Wäsche in den Schrank und dabei kommt mir der Gedanke, dass ich dringend mal ausmisten sollte. Bei den Kindern macht man sowas ja regelmäßig, doch bei mir sieht es da schon anders aus. Vielleicht mache ich das gleich heute. Wenig später hocken wir alle auf unserem Bett und plaudern und kuscheln. (An dieser Stelle erwähne ich nicht, dass die Kinder nebenbei auf dem Tablet Videos schauen.)
09.03: Unsere Mägen schreien uns an. Als Papa aus dem Bad kommt, verabschiedet er sich, um Brötchen zu holen. Plötzlich fällt den Kindern ein, dass sie mitkommen wollen. Also schnell anziehen. Eine viertel Stunde später sind sie immer noch hier. Nachdem Wildfang sich zwei Mal von mir verabschiedet hat, geht es schließlich los. Ich decke derweil den Frühstückstisch und koche Eier. Die Spülmaschine wird auch noch ausgeräumt. Und wieder eingeräumt.
09.54: Endlich essen. Die Brötchen sind super. An manchen Tagen könnte man jemanden damit erschlagen, aber heute sind sie schön fluffig. Wildfang redet und redet. Zum Essen kommt er erst, als alle anderen schon fertig sind. Meine Tochter hält mir derweil immer wieder ein Stück Frikadelle unter die Nase. Aus purer Absicht – ich hasse Frikadellen nämlich. Sie macht sich da immer wieder einen Spaß draus. Haha.
11.02: Wir sitzen immer noch am Frühstückstisch. Nur die Kinder haben sich zwischenzeitlich verabschiedet und spielen. Samstag Morgen bedeutet für meinen Mann und mich endlich mal in Ruhe reden zu können. Unter der Woche kommt das oft viel zu kurz. Deswegen zelebrieren wir das immer. Bald danach gehe ich in den Garten, um ein paar Rosen abzuschneiden.
11.33: Die Männer fahren zum Baumarkt und wir Mädels spielen mit Barbie. Neben Playmobil und Puppen ihr Lieblingsspielzeug. Sie liebt vor allem den ganzen Kleinkram. Unser Saugroboter liebt das Zeug übrigens auch.
12.23: Zeit für ein Upgrade. Meine Haare brauchen neue Farbe. Wenn ich etwas hasse, dann ist es, mir die Haare selbst zu färben. Aber es ist inzwischen leider immer öfter nötig (nicht, dass ich grau wäre – neeeeein!) und man hat ja nicht ständig Zeit (und Geld) für einen Friseurbesuch. Während der halben Stunde, in der die Farbe einwirkt, verkrümle ich mich in mein Büro. Am liebsten würde ich an meinem neuen Romanprojekt arbeiten, doch das lohnt kaum. Momentan ist es auch eher recherchieren als schreiben. Letztendlich recherchiere ich für einen neuen Blogartikel und bedaure, dass mein Blog zu kurz kommt. Oh je! Die Farbe ist schon viel zu lang drauf. Schnell ins Bad und runter damit.
13.07: Während ich meine Haare föhne, spinnt eine neue Idee in meinem Kopf. Eine Anthologie mit Kurzgeschichten. Wo kommt das denn nun wieder her? Fakt ist: Die Idee gefällt mir immer besser, je mehr ich darüber nachdenke. Sollte aus meinem Gehirnschmalz irgendwann mal etwas werden, lasse ich es Euch wissen.
14.24: Wir essen eine Kleinigkeit und überlegen, was wir mit dem Nachmittag anfangen. Spaziergang? Wald? Spielplatz? Und was müssen wir noch einkaufen?
15.34: Wir sind unterwegs ins Depot. Hier lagerte die britische Rheinarmee einst Munition, heute ist es ein weitläufiges Naturschutzgebiet. Die Kinder spielen und buddeln und es ist herrlich entspannt. Wir entdecken jede Menge Pilze, eine uns unbekannte Raupe und sichten in der Ferne ein paar Rehe und Hirsche. Und dann huschte gleich vor uns ein Reh über den Weg. Das war richtig toll.
Spaziergang Depot Brachter Wald
" data-orig-size="2250,4000" sizes="(max-width: 84px) 100vw, 84px" data-image-title="IMAG9349" data-orig-file="https://dienna79.files.wordpress.com/2019/10/imag9349.jpg" aperture="aperture" />18.19: Wir sitzen im Auto und müssen noch etwas einkaufen. Normalerweise ersparen wir uns das mit beiden Kindern. Und uns ist jetzt auch wieder eingefallen warum. Die beiden hatten wie immer nur Blödsinn im Kopf und mischten den ganzen Laden auf. Pusteblume rief pausenlos lautstark „Ich bin eine Erdbeere, ich bin eine Erdbeere!“ Äh… Ja.
19.07: Wir sitzen beim Abendbrot und gleich danach geht es rauf und wir starten die Abendroutine. Mein Mann übernimmt den Großen und ich höre ihn immer wieder kichern. Nachdem ich mit der Kleinen ein Buch gelesen und gekuschelt habe, geht es ins Bett und sie redet, und redet, und redet.
20.16: Sie redet immer noch.
20.23: Ja, genau. Immer noch. Ich bin in Gedanken schon bei der Flasche Hugo, die im Kühlschrank auf mich wartet. Dazu gibt es Baguette, Tomaten und Schafskäse. Es sei denn, ich schlafe vorher ein.
Für heute bin ich dann mal raus. Gute Nacht …
Alle Beiträge zu #wmdegt findet Ihr wie immer bei Frau Brüllen.