Was lernen wir von Sarrazin?

Optimismus behaupte ich mal.  Er ist kein großer Theoretiker, kein begnadeter Rhetoriker – und ganz bestimmt kein Wissenschafler.  Er ist der Schlagersänger unter den Tenören, er ist allerdings  Bestsellerautor, schon  vor Veröffentlichung seines Werks,  und dieser  Bestseller kommt ohne jeden spannenden Plot, nur mit der geliehenen Exotik der “Kopftücher” daher. Wir lernen optimistisch davon auszugehen, auch irgendwann mit wenig viel zu erreichen.

Aber, wie macht der Mann das?  Was verkauft der eigentlich?

Sarrazin beschäftig sich mit Problemzonen unserer Gesellschaft. Die Überalterung, die Renten- und Hartz-4-Problematik, die Bildungsproblematik, die Einwanderungs- und Integrationsproblematik.  Dann verknüpft er   -  und er stellt  “Zusammenhänge”  her.

Die Ausländer  im Lande  “rechnen” sich nicht, die muslimischen Familien vermehren sich zu schnell, sie leiden unter vererbten Defekten, vererbter Faulheit und sind überdies auch noch kriminell.
Fazit:  Wenn wir das alles so dulden,  dann schaffen wir  “als Deutsche” uns selbst ab, bzw.  wir dulden das die türkischen und islamischen Mitbürger  uns “weg vögeln”.

Wenn wir in geselliger Runde irgendwo sitzen,  und jemand sagt “Der Karl hat stinkend  gepfurzt” -  dann ist der weitere Verlauf der Veranstaltung davon  abhänig wie gutmütig Karls ist.  Ganz unabhänig davon ob er tatsächlich  unter Blähungen leidet oder nicht.
Das würde Sarrazin so nicht machen.  Sarrazin würde sagen,  Kollegen, ist euch schon mal aufgefallen, dass immer wenn Karl einen Raum betritt,  danach der Anteil von Grubengasen um 4,3 Prozent gestiegen ist?
Danach würde er betonen,  er habe überhaupt nichts gegen Karl,  ganz im Gegenteil und darum mache er ihn auch auf die chemischen Verätzungen im Bereich des Hosenbodens aufmerksam.
Sarrazin stellt ein “Klima”  her das sich von den Blähungenfolgeklima nicht wesentlich unterscheidet.  Man merkt es, es schmerzt -  aber  es tötet nicht.

Genau das macht Sarrazin.  Mit einem Minimum an  eindeutig rassistischen Bemerkungen, erzeugt er ein maximumm an fremdenfeindlichem Klima.

Zum Glück wehren sich prominente Politiker und die Wahrscheinlichkeit eines populistischen Erfolges für Sarrazin sind gering.

Sarrazin wird gehen müssen,  die  oben  erwähnten Problemzonen aber bleiben. Sie bleiben und so warten wir auf den nächsten Sarrazin. Den nächsten sogenannten Tabubrecher der wieder die Grenze des Zumutbaren ein wenig verschiebt.
Wichtiger als Herrn Sarrazin zu entlarven wäre es, wenn Politik beherzt Probleme löst -  so schwer  das in der Praxis auch ist.


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