Was lange währt, wird endlich gut - 2 Wege zum (fast) perfekten Risotto aus dem Ofen

Von Diekaerntnerin
Das beste, einfachste.. Nein halt! Die Kärntnerin hat es schon lange genug angekündigt, hoch gepriesen und sich auch ein bissl geärgert. Aber was lange währt wird eben doch endlich gut. Der Winzer hat schon wieder einmal Risotto bekommen, wieder hat er warten müssen, bis es abfotografiert war und jetzt gibt es endlich das Rezept. 
Vorher müsst ihr euch aber noch durch einen kurzen (?) Text kämpfen, der erklärt warum die Kärntnerin so gerne Risotto isst und warum sie das nur mehr im Ofen macht und sowieso und überhaupt...
Was für die meisten anderen eine Pizza ist für die Kärntnerin: Risotto. Kindheitserinnerung, italienisches Lieblingsgericht, Urlaubsfeeling, Italien pur. Verpönterweise immer mit Parmesan, auch bei fischiger Variante. Mit Safran, Kräutern, Mangold oder Rucola, Herrnpilzen oder Eierschwammerln, Kürbis, Meeresfrüchten oder einheimischem Fisch, knusprig gebratenem Pancetta, der Ideenreichtum der Kärntnerin findet kein Ende - wenn es um Risotto geht. Nur die Zubereitung, die hat dieses Gericht lange zu einem gemacht, dass nur beim guten Italiener oder im Urlaub genossen wurde. Immer fest rühren heißt es nämlich. Ein Risotto kann nur gut werden, wer fest rührt. Nie zu viel Flüssigkeit auf einmal dazugeben, hat die Kärntnerin gelernt und nur nicht aufhören zu rühren! Beim gemeinsamen Kochen mit der Kärntner Schwester war die Rührerei ja noch annehmbar, schön abwechseln und zwischendurch ausrasten, war die Devise. Mit dem Winzer ist allerdings als Beikoch nicht immer immer seltener zu rechnen und so war es vorbei mit dem selbst gekochten Risotto. 
Hat irgendwer schon mitbekommen, dass die Kärntnerin einfache, aber effektive Lösungen liebt? Ist so eine in Sicht, reibt sie sich begeistert die Hände, lacht sich ins Fäustlein, weil sie es ja schon immer gewusst hat und geht sofort ans Werk. Halt, sie kann schon hören, was ihr euch jetzt denkt:Das wird doch nichts Gescheites. Manche Dinge sind eben wirklich aufwendig und es gibt keine Abkürzung.. Ohne Fleiss kein Preis...
Die Kärntnerin will euch ja nicht schon wieder mit ihrer positiven und-man-kann-doch-alles-haben-denn-wenn-man-dran-glaubt-geht-alles Einstellung nerven. Aber manchmal ist das Leben wirklich einfacher als gedacht, man muss sich nur drauf einlassen.
Die Frau Ziii hat es schon vorgemacht, die Kärntnerin folgt mit einem richtigen Winzer-Risotto: obendrauf ein Landhendl ;)
Also:

Das Risotto, das aus dem Ofen kam...

Ofenrisotto mit Zitronen und Rosmarin-Hendl



  • A) Einfacher geht's nimmer! Das Risotto, das sich ganz von alleine kocht 

  • B) Das perfekte Risotto - mit kleinem Trick zum Schluss


A)

Und das einfache Rezept lautet wie folgt: Man nehme die Zutaten für das Risotto, eine Auflaufform mit Deckel und nach 40 Minuten lässt man es sich schmecken.
Zumindest ist die Zubereitung nicht wesentlich komplizierter. Der Kärntnerin erster Schritt, wie immer, einen guten Weisswein aussuchen. Veltliner. Den Arborio Reis (oder ein anderer Risottoreis) in die Form geben, mit Hühnersuppe und Wein aufgießen, Butter dazu. Deckel drauf und ab in den Ofen. Bei 190 Grad Celsius 40min im Ofen lassen. Den Parmesan erst unterrühren, wenn das Risotto fertig ist.Der einzige kleine Unsicherheitsfaktor ist der Ofen. Der kann verhindern, dass das Risotto gleich beim ersten Versuch gut wird. Da ist vielleicht etwas Herumprobieren nötig. Die Kärntnerin hat schon 2 Öfen getestet, im alten passen die Angaben genau, im neuen ist der Reis etwas zu trocken geworden, mit 175 Grad hat es dann gepasst.

Einkaufsliste:

300g Risottoreis900ml Hühnersuppe (oder Gemüsesuppe)100ml Weisswein, trocken1EL Buttereine Handvoll Parmesan, gerieben

B) 

Für ihre erweiterte 'Luxus-Winzer-Variante brät die Kärntnerin Hendlkeulen in Olivenöl an und verfrachtet die Pfanne mit einem Zweig Rosmarin schon einmal in den Ofen. Dann holt die Kärntnerin ihren 'Schmorli' (ihren heißgeliebten Schmortopf) aus der Speis und erhitzt wieder ein bisschen Olivenöl. Dann röstet sie Zwiebel und Knoblauch an und gibt den Risottoreis dazu. Kurz durchrösten und sie löscht mit Wein ab. Sobald der eingekocht ist, schüttet sie die Hühnersuppe nach. Schon wandert der Schmorli in den Ofen. Halt, Zitronenscheiben vergessen, die müssen ja auch noch hinein. Nach 35min ist der Reis auch schon (fast) fertig, die restliche Hühnersuppe unterrühren und auf der Platte noch kurz köcheln lassen. Das macht das Risotto noch 'patziger' (oder wie soll sie das jetzt am besten erklären, also so wie es sein soll eben). Dann die Butter und den Parmesan untermischen, abschmecken. Das hat die Kärntnerin aber erst nach dem Fototermin gemacht. Dafür hat sie das Hendl auf dem Risotto platziert, den Winzer ignoriert, der schon durch die Küche geschlichen ist (und gierig in den Topf geschaut hat) und dann doch noch ein solala Risottofoto zusammengebracht. Warum er jetzt schon sooooo lange wartet und nach dem Fotografiererei jetzt das Risotto noch einmal am Herd landet, hat der Winzer übrigens gar nicht verstehen wollen und laut protestiert.

Ergänzungseinkaufsliste:

Grundzutaten, siehe oben
1 Zwiebel, gehackt
2 Knoblauchzehen, in Scheiben geschnitten
1 Biozitrone in Scheiben
1/2 Hendl zerlegt, oder 2 Hendlteile nach Belieben, gesalzen und gepfeffert
Rosmarin
Also wer jetzt weiterhin gerne rührt, bitte. Aber nicht bei der Kärntnerin beschweren, wie aufwendig es ist, so ein Essen auf den Tisch zu bekommen, gel.

Aus dem Fundus. Noch eine Idee für Ofenrisotto:


Kürbisrisotto mit Pistazien