Was kostet Blutuntersuchung mit großem Blutbild beim Hund?

Erstellt am 12. April 2021 von Ghog

Die Kosten für ein großes Blutbild beim Hund inklusive Laborkosten liegen durchschnittlich bei etwa 50 Euro.

Auf dieser Seite erfahren Sie welche Blutwerte beim großen Blutbild festgestellt werden, was der Unterschied zwischen dem kleinen und dem großen Blutbild ist.

Außerdem finden Sie Informationen und Tipps wann und wie eine Blutuntersuchung hilfreich sein kann, wenn Ihr Tierarzt ein großes Blutbild vorschlägt.

Wie kann ein Blutbild helfen?

Diagnostische Laboruntersuchungen, wie das große Blutbild, sind dabei behilflich, die Untersuchungsergebnisse beim Tierarzt für Ihren Hund zu bestätigen beziehungsweise auszuschließen. Sie ergänzen die Diagnose zusätzlich, da zahlreiche ohne Blutuntersuchung gar nicht gestellt werden können.

Das große Blutbild hilft dabei, die Narkosefähigkeit Ihres Hundes zu prüfen, internistische Probleme aufzudecken oder den generellen Zustand zu erkennen. Zudem ist auch die Früherkennung verschiedener Krankheiten möglich.

Speziell wenn Ihr Haustier schon älter ist, sind die Werte aus dem Labor wichtig, um Erkrankungen vorzubeugen, beziehungsweise sie rechtzeitig behandeln zu können.

Wie wird ein Blutbild erstellt?

Ein Blutbild hat übrigens nichts damit zu tun, dass das Blut fotografiert wird. Vielmehr handelt es beim Blutbild sich um eine Labormessung. Als Ergebnis erkennen Tierärzte die einzelnen Bestandteile des Bluts.

Es wird die Konzentration der Elektrolyte und der Blutkörperchen gemessen.

Zunächst entnimmt Ihre Tierärztin ein paar Milliliter Blut. Dazu sticht er mit einer Kanüle in eine Vene und entnimmt das Blut in mehrere Spezialröhrchen. Den Stich kennen Sie bestimmt selbst vom Blutabnehmen als kurzen Piekser.

Diese blutgefüllten Röhrchen werden beschriftet, verpackt und an ein Speziallabor geschickt. Im Labor wird das Blut mit Spezialmaschinen untersucht, die alle notwendigen Blutwerte messen.

Das Ergebnis bekommt der Tierarzt als Tabelle mit einem kurzen Befund zurück geschickt. Deshalb dauert es meist einige Tage, bevor Ihr Tierarzt die Ergebnisse der Blutuntersuchung mit Ihnen besprechen kann.

Große Tierkliniken mit OPs verfügen häufig über kleine Messgeräte an denen schnell ein kleines Blutbild mit Elektrolyten und Sauerstoffsättigung ermittelt werden kann.

Was ist der Unterschied zwischen einem kleinen und einem großen Blutbild?

Im Vergleich zum großen Blutbild wird beim kleinen Blutbild nur eine Untersuchung der Erythrozyten, der Leukozyten und der Thrombozyten, also der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen vorgenommen.

Auch der Hämatokritwert, der den Gesamtanteil der Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten wird ermittelt. Zudem werden das Hämoglobin, also der Blutfarbstoff, und das Volumen und der Hämoglobingehalt des Blutes ermittelt.

Was wird bei einem großen Blutbild untersucht?

Das große Blutbild beurteilt die weißen Blutkörperchen, die nach Größe und Art in der Untersuchung abgegeben werden.

Auf folgende Werte wird das Blut untersucht:

  • stabkernige Granulozyten, also auf heranreifende Eiterzellen,
  • segmentkernige Granulozyten, also ob reife Eiterzellen vorhanden sind,
  • eosinophile Granulozyten und basophile Granulozyten, bei denen es sich um Allergiezellen handelt,
  • Lymphozyten, bei denen es sich um spezifische Zellen der Immunabwehr handelt,
  • Monozyten, die eine Beurteilung der weißen Blutkörperchen sind,
  • Thrombozyten, Blutplättchen
  • Hämoglobin, Blutfarbstoff, wichtig für Sauerstofftransport
  • Hämatokrit, ungefährer Anteil des Zellvolumens
  • und Makrophagen, die eine besondere Rolle bei der Immunabwehr übernehmen.

Bei welchen Krankheiten ist ein Blutbild sinnvoll?

Wenn Ihr Hund unter einer Krankheit mit ungeklärten Symptomen leidet oder die Diagnose unklar ist, ist es sinnvoll, ein großes Blutbild zu erstellen.

Es ist empfehlenswert, bereits ein großes Blutbild anfertigen zu lassen, wenn Ihr Hund gesund ist, damit Ihr Tierarzt einen direkt Vergleich vornehmen kann. Dies können Sie zum Beispiel im Rahmen einer Impfung anfertigen lassen.

Bei älteren Hunden ab etwa sechs Jahren sowie bei chronisch kranken Vierbeinern ist es ratsam, regelmäßig ein großes Blutbild anfertigen zu lassen, um Mittelmeererkrankungen wie Ehrlichiose, Leishmaniose und ähnliches auszuschließen oder feststellen zu können.

Das geriatrische Profil gibt ebenfalls Auskunft über Leber und Nierenwerte.

Hier finden Sie Links zu weiteren Artikeln, in denen ein Blutbild einen wesentlichen Beitrag zu Diagnose des Tierarzts geleistet hat:

Kosten für Labor und Tierarzt

Für das Blutabnehmen sowie die anschließende Untersuchung im Labor sollten Sie ungefähr 50 Euro Kosten einkalkulieren.

Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt ab, in welchen Abständen die Blutuntersuchung erfolgen soll, denn je nach individuellem Zustand kann sie jährlich, halbjährlich oder vierteljährlich erfolgen.

Lassen sich Ernährungsmängel aus dem Blutbild ablesen?

Selbstverständlich können auch vorhandene Ernährungsmängel anhand des Blutbildes ermittelt werden.

Zeigen sich im Blutbild erhöhte Kalziumwerte, kann das ein Hinweis auf Erkrankungen der Nebenschilddrüse, der Nieren oder verschiedener Tumorarten sein.

Welche Blutwerte sind beim Hund wichtig?

Fehlt das Gleichgewicht von Natrium, Kalium und Chlorid, kann das schnell lebensbedrohlich werden. Diese drei Elektrolytewerte sind wichtig zur Beurteilung von Herzbeschwerden, Durchfall und Erbrechen.

Werden im Blutbild erhöhte Phosphorwerte festgestellt, kann das ebenfalls ein Zeichen für verschiedene Nierenerkrankungen sein.

Zudem sagt der Gesamteiweißwert etwas über verschiedene Erkrankungen aus, beispielsweise Erkrankungen der Nieren, der Leber oder des Magen-Darm-Traktes. Auch eine mögliche Dehydrierung kann so festgestellt werden.

Erhöhte Cholesterinwerte geben Auskunft über viele Krankheiten, zum Beispiel bei genetischen Erkrankungen von Nieren und Leber sowie bei Schilddrüsenunterfunktion.

Sollte ein Ernährungsmangel bei Ihrem Hund vorliegen, berät Sie Ihr Tierarzt über geeignete Futtermittel.

Warum sollte ich das Ergebnis nicht alleine interpretieren?

Diese Frage warum wir Hundebesitzer mit einem laienhaften Verständnis für die Werte das Blutbild nicht alleine interpretieren sollten, ist ganz einfach erklärt.

Solange Sie nicht eine fundierte Ausbildung eines Veterinärmediziners genossen haben, fehlt uns die fachliche Kompetenz, die Ergebnisse der laborärztlichen Untersuchung angemessen beurteilen zu können.

Für Ihren Hund kann das fatale Folgen haben, wenn Sie das Ergebnis falsch interpretieren. Außerdem versetzen Sie sich nur unnötig in Panik, wenn Sie mögliche Erkrankungen auf eigene Faust recherchieren.

Sollte Ihr Hund eine Erkrankung haben, die Sie aufgrund mangelnder Erfahrung übersehen, könnte eine unbehandelte Erkrankung im schlimmsten Fall zum Tode Ihres Lieblings führen.

Deshalb ist es wichtig, dass Sie das Ergebnis des kleinen und großen Blutbildes mit Ihrer Tierärztin besprechen und sich an ihre Empfehlungen bezüglich der Behandlung halten.

Ein großes Blutbild kostet zwar etwas Geld, kann Ihrem Tierarzt bei der Diagnose sehr viel weiter helfen.

Falls Sie die Kosten von 50 Euro nicht zu sehr erschrecken, können Sie das Blutbild regelmäßig einmal pro Jahr erstellen lassen. Dann haben sie Vergleichswerte zu Zeiten in denen es Ihrem Hund blendend geht.

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