Was kann eigentlich ein Fitness Armband?

Von Andreas Schleifer

Viele wünschen sich ein Fitness Armband oder Aktivitätstracker. Und das verwundert auch nicht. Immerhin liest und hört man wahre Wunderdinge über diese stylishen Armbänder, die selbst die größten Bewegungsmuffel zu Sportfreaks und Aktivitätsjunkies mutieren lassen. Doch was kann ein Fitness Armband eigentlich wirklich und welche Vorteile hast Du davon?

In unserem Artikel Warum Du ein Fitness Armband brauchst, haben wir den eigentlichen Sinn dieses Gadgets bereits herausgearbeitet. Kurz zusammengefasst geht es bei einem Fitness Tracker darum, Dich im Alltag zu mehr Bewegung zu motivieren. Weltweit bestätigen zahlreiche Umfragen, daß dieses Konzept tatsächlich funktioniert und die meisten Besitzer eines solchen Armbandes einen aktiveren Lebensstil verfolgen.

Soweit so gut – Damit Du Dir aber ein noch klareres Bild machen kannst, möchten wir Dir in diesem heutigen Beitrag die wichtigsten Funktionen eines Fitness Armbandes detailliert zeigen.

Wie funktioniert ein Fitness Armband

Alle Fitness Tracker sind mit Beschleunigungsmesser, die lineare Bewegungen in allen drei Ebenen ermitteln und Gyroskop Sensoren, die Rotationsbewegungen aufzeichnen, ausgestattet. Die protokollierten Daten werden über aufwändige Algorithmen ausgewertet um die Art und Dauer der Bewegungen festzustellen.

Und genau die Datenauswertung ist ein wichtiges Qualtitätsmerkmal bei Fitness Armbändern. Bei günstigeren Modellen kann es schon vorkommen, daß Bewegungen wie das Gasgeben oder Kuppeln beim Autofahren als Schritte gewertet werden. Hochwertigere Produkte funktionieren dabei wesentlich verlässlicher, da sie nur dann Schritte zählen, wenn auch welche gemacht wurden.

Wie zählt ein Fitness Armband

Praktisch alle am Markt angebotenen Modelle zählen Schritte, die dabei zurück gelegte Distanz und Kalorien. Die Anzahl der Schritte wird über die oben genannten Bewegungssensoren ermittelt. Bleiben also noch die Kalorien und die zurückgelegte Distanz.

Um dabei annähernd aussagekräftige und realistische Werte zu erhalten, musst Du bei der ersten Inbetriebnahme Deines Fitnessbandes verschiedene persönliche Werte eingeben. Dies erfolgt zumeist über die herstellereigene App am Smartphone oder Webplattform.

Die wichtigsten Angaben dabei sind, Dein Geschlecht, das Alter, die Größe und das Gewicht.

Messung der Strecke

Um die von Dir absolvierte Streckenlänge zu ermitteln, ist Deine Körpergröße ausschlaggebend, da diese auch Deine durchschnittliche Schrittweite bestimmt.

Wenn Du also circa 180cm groß bist und Du möchtest täglich 10.000 Schritte machen, dann würdest Du dabei rund 7 Kilometer zurücklegen. Hier auf Blitzrechner kannst Du Dein eigenes Schrittpensum ausrechnen.

Ein Fitness Tracker weiß also Deine Körpergröße und damit auch Deine durchschnittliche Schrittlänge, die dann einfach nur mit der aufgezeichneten Schrittanzahl multipliziert wird. Voila und schon weiß man die zurückgelegte Distanz.

Doch Achtung!!! Wie gesagt handelt es sich bei der Schrittlänge nur um einen Durchschnittswert, der Deiner tatsächlichen Schrittweite vielleicht nur ungefähr entspricht. Daher sind Angaben zur zurückgelegten Distanz immer nur ein Annäherungswert und niemals ein auf den Meter genauer Wert.

Bei einigen Modellen der Premiumklasse gibt es die Möglichkeit durch Kalibrierung die Messqualität noch deutlich zu steigern. Dabei musst eine bestimmte Strecke, zum Beispiel 400 Meter abgehen. Dabei misst das Fitness Armband deine gemachten Schritte und kann aufgrund der genauen Streckenlänge auch deine durchschnittlich Schrittlänge errechnen.

Zählung der Kalorien

Auch dabei spielen Deine persönlichen Angaben, nämlich Alter, Gewicht und Geschlecht eine entscheidende Rolle. Auf Basis dieser Werte wird der sogenannte Grundumsatz berechnet. Hier hast Du die Möglichkeit Deinen eigenen Grundumsatz zu berechnen.

Der Grundumsatz ist jene Menge an Kalorien, die ein Mensch bei völliger Ruhe benötigt, um alle Körperfunktionen aufrecht zu erhalten.

Über ein Fitness Armband möchtest Du aber erfahren, wieviele Kalorien du bei verschiedenen Aktivitäten zusätzlich verbrennst. Zu diesem Zweck wird das metabolische Äquivalent (MET) verwendet. Die im MET angegebenen Werte beziehen sich auf den Grundumsatz als Basis und sagen aus wie viel man im Verhältnis dazu bei einer bestimmten Atkivität mehr Kalorien verbraucht.

Wie Du hier nachlesen kannst, entspricht zum Beispiel langsames Laufen 6-8 MET also dem sechs bis achtfachen des Grundumsatzes. Gehen bis zu 3 Met, langsames Schwimmen bis zu 6 MET und fahrradfahren bis zu 12 MET.

Auch bei der Kalorienzählung handelt es sich nur um Annäherungswerte. Nicht jeder Mensch hat im Ruhezustand den selben Grundumsatz, wodurch auch das metabolische Äquivalent bei diversen Aktivitäten anders ausfällt.

Fazit

Wie bereits eingangs erwähnt, geht es bei einem Fitness Armband darum, Dich zu mehr Bewegung und Aktivität im Alltag zu motivieren. Daher spielt es nur eine untergeordnete Rolle ob Dein Aktivitätstracker jeden einzelnen Schritt oder Kalorie korrekt zählt. Du sollst einen Überblick darüber bekommen, wie Dein tägliches Bewegungspensum aussieht und in welchen Bereichen Du Dich noch verbessern kannst.

Gleichzeit gibt es bei den Fitness Armbändern eine ständige Weiterentwicklung der Produkte. Die Messqualität und damit auch die Aussagekraft der aufgezeichneten Daten wird laufend besser. Das gilt besonders für die Modelle der führenden Hersteller wie Fitbit, Jawbone oder Garmin.

Bildquelle: Flickr/ Gadgetmac // Nest Photo