Was ist wirklich wichtig im Leben?

Was ist wirklich wichtig im Leben?
„Was Du brauchst, ist nicht Reichtum und Wohlstand, was Du brauchst, sind Freunde, Frieden, Freude, Fröhlichkeit, Hoffnung, Zuversicht, liebe Menschen, Glaube.“

Alexander Rykow
Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte des Lehrers Anton Hergenhan erzählen:
„Was ist wirklich wichtig im Leben?“
„Einmal weinte ein Kind in meiner Klasse, weil die Mutter ihm keine Markenkleidung kaufen konnte. Wie gern hätte es auch Adidas-, Reebok- oder Nike-Schuhe getragen! Es ging aber nicht. Die Mutter hatte drei Kinder allein zu erziehen und musste sparsam haushalten.
In der griechischen Sagenwelt gibt es eine Geschichte, die uns schildert, dass materieller Reichtum nicht alles ist und dass die Sehnsucht nach ihm mitunter auch bedrohlich sein kann.
König Midas war ein Mann, dessen Interesse hauptsächlich dem Geld bzw. Gold galt. Reich sein wollte er, unermesslich reich, in seiner Gier war ihm nichts genug.

Dionysos, der Gott des Weines, hatte einen Lehrer, der Silenos hieß. Durch eine List geriet dieser Silenos in die Gefangenschaft des König Midas. Dionysos bat den Midas um die Herausgabe seines alten Lehrers und gewährte ihm, dem Goldgierigen, eine Bitte. Die war schnell formuliert: Midas wünschte sich, dass alles, was er berührte, zu Gold würde.

Gern erfüllte ihm Dionysos diesen Wunsch. Midas war zunächst überglücklich. Denn in der Tat wurde alles zu Gold, was er anfasste. Ein Klumpen Stein, den er aufhob, verwandelte sich sofort in dieses kostbare Edelmetall. Nur mit dem Finger musste er über Marmorstatuen streichen und augenblicks glänzten sie golden hell.

Die ganze Sache hatte aber einen schlimmen Haken: Als Midas Durst hatte und einen Becher Wasser an den Mund führte, wurde auch das Wasser zu Gold. Und das Stück Brot, das er zur Hand nahm, um sich damit zu sättigen, blitzte auf und blieb, zu Gold geworden, ungenießbar.

In seinem ganzen Reichtum wurde Midas bitter arm. Seine materielle Gier bedrohte sein Leben.
Die Kinder konnten in meiner Klasse diese Geschichte vortrefflich deuten.
Sie kamen überein: Die dicke Geldbörse ist nicht alles. Was dann? Worauf wollen wir auf keinen Fall verzichten?
Die Antworten ließen nicht lange auf sich warten.
Auf alle Fälle wollen wir, dass wir Freunde haben, die mit uns spielen. Wir möchten Eltern, die zu uns lieb sind und die uns sagen, dass wir etwas gut machen.
Wir sind sehr reich, wenn wir Menschen in unserer Nähe haben, die uns mögen und die wir mögen können.
Diese Geschichte von König Midas regte uns zu der Überlegung an, welche mitmenschlichen Erfahrungen uns täglich froh machen.
Na, und angesichts des Glücks beispielsweise, dass wir uns aufeinander verlassen können, muss es nicht so extrem wichtig sein, ob wir Markenkleidung tragen oder nicht.“
Ihr Lieben,
dieser kleinen Geschichte, die nicht nur etwas für unsere Kinder und Enkelkinder, sondern auch für uns ist, ist nicht viel hinzuzufügen.
Gegen Wohlstand bzw.Besitz ist nicht einzuwenden, entscheidend ist nur, welchen Stellenwert er in unserem Leben einnimmt. Ob er alles in unserem Leben beherrscht oder ob uns die menschliche Beziehungen, die Liebe, die Freude, das Vertrauen, die Zuversicht, die Hoffnung wichtiger sind und der Wohlstand bzw. Besitz im wahrsten Sinne des Wortes zweitrangig ist.
Ich wünsche Euch heute einen glücklichen Tag und grüße Euch mit einem bunten Luftballon aus Bremen
Euer fröhlicher Werner

Was ist wirklich wichtig im Leben?

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt


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