Wer den Begriff “Poppen” in Google eingibt, der kann einiges lernen. Erstens: der Duden hat das Wort “Poppen” mittlerweile aufgenommen und zwar mit allem Schnick und Schnack wie z.B. einer Vielzahl Synonyme von denen ich den Eindruck habe, dass sie länger nicht mehr aktualisiert worden sind. Zweitens: es gibt Menschen, die “Poppen” mit Familien-Namen heißen. Und drittens: wer am “Poppen” nicht im Sinne des Geschlechtsverkehrs sondern als Technik zur Verarbeitung von Mais, Amaranth oder Quinoa interessiert ist, dem hilft die Google-Suche nach dem Wort “Poppen” wenig weiter – abgesehen von diversen, zum Schmunzeln anregenden, Beiträgen wie z.B. einem Thread in der Brigitte-Community mit dem Titel “Was kann man alles poppen?”…
Der in Deutschland offenbar korrekte und, relativ betrachtet, etwas unverfänglichere Begriff ist Puffen. Die damit benannte Technik ist bei Wikipedia hinreichend gut beschrieben, deshalb hier das Zitat:
Beim Puffen von Samen verdampft das in den Samenkörnern enthaltene Wasser durch plötzliche Druckerniedrigung explosionsartig. Die heiße, gequollene Stärke der Körner schäumt dabei auf ein Vielfaches ihres ursprünglichen Volumens auf und erstarrt in diesem Zustand (Vgl. Wikipedia).
Voraussetzung für das erfolgreiche Puffen in einer haushaltsüblichen Pfanne ist eine ausreichend harte Schale, die das Korn solange stabil hält, bis es sich explosionsartig vergrößern, mithin: puffen kann. Lebensmittel, die man auf diese Art und Weise puffen kann, sind Mais, Amaranth und Quinoa. Alle anderen Körner und Getreide, z.B. der sehr beliebte Reis, verfügen nicht über eine ausreichend stabile Schale und können nicht in der Pfanne gepufft werden. Die Industrie macht das in speziellen Maschinen, die die Schalen bis zum Puffen mit Druck intakt halten. Dann wird der Druck abgelassen und das Puffen geht los (wie das Puffen von Reis und Co. trotzdem zuhause funktioniert beschreibe ich in Teil 2 :-)).
Lust, eigene kreative Rezepte zu entwickeln? Kochen ist doch am schönsten, wenn es als Spielfeld dient um Kreativität und Leidenschaft sprudeln zu lassen. Auf cookin‘ findest Du zu jedem Rezept Ideen, was man mit einer oder mehrere der Zutaten noch so alles anstellen kann. Hier geht es lang…
Food Pairing-Baum Rote Beete
Food Pairing-Baum Melone
Das – klassische – Puffen selber ist kinderleicht: man erhitzt einen Topf mit wenig Fett, am besten neutralem Pflanzen-Öl. Dann gibt man einen kleine Menge, z.B. Quinoa, in den Topf. “Klein” bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Körner auf dem Topfboden und nicht übereinander liegen.
Dann muss man nur warten, bis es hörbar pufft bzw. es eben nicht mehr pufft. Dann sind die Körner fertig.
Mir hat er vor allem der gepuffte Quinoa angetan, der während des Puffens herrlich röstig-nussige Noten entwickelt und eine wunderbare crunchige Konsistenz hat.
Zum Rezept
Sauer eingelegte Melone
1/2 reife Honig-Melone
60 ml Reisessig
70 g Zucker
60 ml trockener Weißwein
Mit einem Melonen-Ausstecher (alternativ mit einem kleinen Teelöffel) Kugeln aus der Melone ausstechen. Alle Zutaten außer der Melone aufkochen und den Sud über die Melone geben. Eine Stunde bei Zimmertemperatur ziehen lassen, dann den Sud abgießen.
Man sollte die Melone nicht allzu lange im Voraus zubereiten – sie wird bei zu langer Lagerung deutlich weich.
Rote Beete
2 – 3 mittel-große, möglichst frische Rote Beete
Meersalz
Die rote Beete ungeschält mit etwas Meersalz in Alufolie packen und 90 Minuten bei 180 Grad im Backofen backen. Abkühlen lassen und dann schälen. In die gewünschte Form schneiden.
Schafsjoghurt-Schaum
250 ml Schafsjoghurt
150 ml Milch
20 g Zucker
2 Blatt Gelatine
2 Spitzer Limetten-Saft
Eine Prise Salz
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Parallel die Milch mit Zucker und Salz erhitzen. Die Gelatine-Blätter gut ausdrücken, in die heiße Milch geben und rühren, bis sie sich aufgelöst haben. Die Milch vom Herd nehmen und den Joghurt einrühren. In einen ISI Siphon geben und mit zwei Kapseln begasen. Mindestens vier Stunden kalt stellen.
Gepuffter Quinoa
Quinoa
Sonnenblumen-Öl
Salz, Pfeffer
Den Quinoa unter laufendem Wasser abspülen. Dann gut trocknen lassen.
In einem mittel-großen Topf 1 TL Sonneblumen-Öl erhitzen. Dann den Quinoa dazu geben und – mit geschlossenem Deckel – puffen lassen.
Anrichten
Alle Komponenten von oben
Gutes, fruchtiges Olivenöl
Brombeeren
Kräuter/ Blüten zum Garnieren, z.B. Fenchel (passt sehr gut), Erbsen-Sprösslinge etc.
Die Melonen und die rote Beete abwechselnd auf dem Teller verteilen. Dazwischen den Joghurt-Schaum aufspritzen und den Quinoa geben. Mit den Brombeeren und Kräutern/ Blüten ausgarnieren. Ganz zum Schluss einige Tropfen Olivenöl über das Gericht träufeln.
Dazu passt
Domaine de L’Horizon – L’Esprit de L’Horizon blanc 2013
Ein echter Knüller. Wer – wie ich bis vor kurzem – bei Weißweinen aus Südfrankreich im Wesentlichen an Alkohol-starke Wuchtbrummen denkt, der mag sich hier erheblich wundern. Der l’Horizon ist zwar eine Fruchtbombe im besten Sinne, dabei aber erstaunlich schlank, irrsinnig frisch und mit einem nahezu Sog-haften Trinkfluss ausgestattet. Dabei besitzt er ausreichend Rückrad, um gegen intensive Aromen anzukommen. Kennengelernt habe ich diesen tollen Wein im absolut empfehlenswerten Restaurant Schmidt Z & Co. in Berlin, von dem in einem der nächsten Beiträge noch die Rede sein wird.
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