Eines Tages war es soweit. Eine junge Dame betrat das Geschäft und nach kurzer Beratung durch das Verkaufspersonal wurde der kleine Espressokocher mit einem Tütchen Kaffee zusammen verkauft.
Wie er sich auf sein neues Zuhause freute. Wie wohl die Küche aussehen würde in der er sein restliches Leben seiner Bestimmung nachgehen sollte.
Am Anfang war alles gut. Jeden Tag kochte er Kaffee für seine neue Besitzerin, manchmal sogar zweimal am Tag. Wenn Gäste zu Besuch waren, musste er richtig arbeiten, er war ja nur ein kleiner Kocher für höchsten 3 Tassen. Aber der kleine Espressokocher liebte seine Arbeit. Wenn er so richtig zischen und brodeln konnte, war alles gut.
Einen Ehrenplatz bekam er allerdings nicht dafür. Im Gegenteil. Meistens musste er über Nacht auf dem Herd stehen bleiben, da stand er eigentlich immer. Wenn gekocht wurde, wurde er von den anderen Töpfen hin und her geschupst oder er wurde mit Fett und anderen Essensresten bespritzt.
Manchmal blieb ein Rest Kaffee in ihm, erst am nächsten Morgen, und einmal erst nach einem ganzen Wochenende, wurde er für eine neue Kaffeeaufnahme vorbereitet.
Er sah wirklich schlecht aus. Der Glanz verlor sich. Der Griff wackelte, und der Deckel saß nicht mehr richtig. In ihm drin war es noch schlimmer. Nie wurde er richtig sauber gemacht, der Boden war verkalkt, das Sieb war voller alter Kaffeereste und seine Besitzerin hatte ihm auch noch einen falschen Dichtungsring verpasst, so das er gar keinen Druck mehr aufbauen konnte.
Er war erst 2 Jahre alt, aber so hatte er sich sein Leben nicht vorgestellt.
Seine Besitzerin merkte gar nicht wie schlecht es dem kleinen Espressokocher ging. Allerdings schmeckte auch der Kaffee nicht mehr richtig - wenn er denn überhaupt fertig wurde. Die Besitzerin gab natürlich nicht sich selbst die Schuld sondern dem Espressokocher. Also brachte sie Ihn zurück in das Geschäft wo Sie ihn gekauft hatte - dort war bestimmt ein Schuldiger zu finden - um Ihn gegen einen neuen auszutauschen.
Da steht er nun.