Im vergangenen Jahr habe ich euch monatlich ein saisonales Rezept vorgestellt. Warum? Weil es meiner Ansicht nach wichtig ist zu wissen was uns denn alles in unseren Breitengraden zur Verfügung steht. Ich finde durch dieses Wissen schärfen wir nicht nur unser Bewusstsein für einen nachhaltigeren Einkauf sondern entwickeln auch ein besseres Gefühl für unsere Nahrungsmittel. Außerdem betrachten wir die Verfügbarkeit unserer Lebensmittel nicht mehr als reine Selbstverständlichkeit. Gibt es beispielsweise mal keinen grünen Paprika, dann können wir davon ausgehen, dass die Ernte schlecht war. Diese Erkenntnisse sind denk ich im Umgang mit unserer Nahrung unglaublich wertvoll. Wir waren schließlich mal Selbstversorger und ich bin der Ansicht je mehr wir über den Ursprung unserer Nahrung wissen , desto gesünder leben wir und desto unabhängiger machen wir uns auch.
5 Punkte die für den saisonalen Einkauf sprechen ...Wir unterstützen dadurch die heimische Wirtschaft und vor allem der Einkauf beim Bauern direkt bietet uns nicht nur Transparenz sondern auch Unabhängigkeit von großen Konzernen.
Wir sorgen für einen geringeren ökologischen Fußabdruck. Bei saisonalen Sorten ist weder das Beheizen von Glashäusern noch elendslanger Flugzeug- oder Schiffstransport nötig. Farm to table at its best.
Wir profitieren von einem besseren Preis-Leistungs Verhältnis. Saisonales Obst und Gemüse kann zu günstigeren Preisen angeboten werden als die tropische Mango die erstmal eingeflogen werden muss. Außerdem schmecken saisonale Sorten besser weil sie zur richtigen Zeit geerntet werden und nicht erst noch während des Transports nachreifen müssen.
Saisonale Kost tut unserem Körper gut. Obst und Gemüse der Saison bietet unserem Körper genau das was er gerade benötigt. In den kalten Wintermonaten brauchen wir wärmende und schwerere Lebensmittel wie Kartoffeln oder Rote Bete. Während des heißen Sommers helfen uns Gurke, Salat und Co dabei unseren Körper auf natürliche Art zu kühlen und mit reichlich Wasser zu versorgen. Auch unsere Verdauung hat im Winter lieber wärmende Lebensmittel und kann im Sommer viel besser mit Rohkost umgehen. Genau deshalb bietet uns die Natur im Winter Sorten die wir erst zubereiten müssen und im Sommer Beeren oder Paprika der auch roh gegessen werden kann.
In unseren Breitengraden profitieren wir von fruchtzuckerarmen Obst- und Gemüsesorten. Vor vielen, vielen Jahren waren wir Österreicher typische Jäger und Sammler. Man muss nur mal darüber nachdenken. Ohne direkten Meereszugang und mit eher mildem Klima dürfte die Ernährung unserer Vorfahren aus gesammelten Pilzen, Wildkräutern, Beeren, Wurzelgemüse wie Kartoffeln, Karotten, Rüben bestanden haben. Ergänzt wurde das Ganze durch die Jagd von Wildtieren und später durch die landwirtschaftliche Haltung von Kühen und Co. Mangos und Bananen standen da eher weniger am Speiseplan. Ein meiner Ansicht nach richtig großer Bonus ist, dass fast alle heimischen Obst- und Gemüsesorten ziemlich fruchtzuckerarm sind. Mit meiner Fruchtzucker-Unverträglichkeit vertrage ich beispielsweise unsere heimischen Sorten weitaus besser als die „tropischen" Kiwis und Orangen.
Hier geht es nochmals zu all den 12 saisonalen Gerichten die ich in den vergangenen Monaten für euch kreiert habe. Meine Favoriten?
APRIL - Makro Bowl mit gerösteten Radieschen