Was ist eigentlich #MeTime?

Von Dani W.

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Lange habe ich an diesem Artikel geschrieben, da ich immer das Gefühl hatte, Jemanden vor den Kopf zu stoßen. Doch dann wurde mir bewusst, so individuell unsere Kinder sind, so individuell sind wir Eltern und ganz wichtig, so individuell, geht jeder mit gewissen Themen um.

Viele Mütter, gehen aus einem Vollzeitjob heraus, in die Elternzeit und werden in Rekordzeit, in eine andere Zeitrechnung geschossen. Anfänglich, ist man total müde und fix und fertig. Doch mit der Zeit bekommt man Routinen, in dem was man tut und man fängt an, sich neue Hobbys zu suchen und versucht seine Zeit sinnvoll zu nutzen. Es gibt Mamas, wie mich, die ein sehr pflegeleichtes und schlafliebendes Kind und demnach Zeit haben, einen Blog zu bauen oder ganz viel zu Kochen und zu Backen. Es gibt Mamas, wie mich, die wie eine Hummel immer was zu tun haben wollen und sei es, nur den Boden zu wischen. Meine 2 Jahre Elternzeit waren natürlich kein Spaziergang oder Urlaub aber rein von der Zeit, die ich hatte, kann ich mich nicht beschweren oder ich hab’s vergessen.

 Es gab Momente, da lebte der Prinz, 24 Stunden auf mir und ich kam dadurch schon an Grenzen, die ich so nicht kannte aber jeder, der hier bereits einiges gelesen hat, weiß das die Zeit mit dem Prinzen immer etwas besonderes ist.

Vielleicht lebe ich in einer rosaroten Brillenwelt.

Ich habe mich sehr verändert, durch die Schwangerschaft und die Geburt aber da hat der Prinz nix mit zu tun. Mein Kind habe ich noch nie als belastend empfunden. Ich habe mir noch nie gewünscht, mal ne Nacht ohne ihn zu sein, eher ganz im Gegenteil, bis heute kann ich mir das nicht vorstellen.

Ich verbringe am Liebsten meine Zeit mit dem Prinzen und meinem Mann.

Wenn ich wirklich merke, ich brauche mal einen Abend oder ein paar Stunden für mich, dann hat der Mann mich losgeschickt. Ich nahm dann ein langes Bad oder ging mit einer Freundin etwas essen. Das handhaben wir bis heute so und es ist toll, mal wie früher lecker Essen zu gehen oder ins Kino aber mir fehlt nichts. Obwohl nichts ist falsch. Mir fehlt ein bisschen die Zweisamkeit mit meinem Mann. Da wir Niemanden in unserer Umgebung haben, können wir nicht mal eben sagen, wir gehen mal schick essen.  

Als feststand, dass ich in meinen Job, der wirklich stressig war und oftmals 10-12 Stunden beinhaltete, mit vielen Dienstreisen vollgepackt, nicht zurückkehren kann, stand ich trotzdem vor einem Loch. Was mach ich denn jetzt? Ich liebe den Prinzen über alles aber er geht stundenweise in die Kita und ich möchte sehr gerne in Teilzeit arbeiten, um meinen Beitrag zu leisten, mein Können wieder einzubringen und mich wieder beruflich zu entfalten.

Ich weiß nicht wie es ist, so mit zusätzlichem Job UND Kind.

Ich weiß, dass ich es Vollzeit nicht packen würde. Ich weiß, dass ich es Vollzeit auch nicht möchte und auch nicht muss. Ich lese oft von anderen Müttern, die sich mehr Zeit für sich selbst wünschen. Ich habe tiefes Mitgefühl für all diese Mamas. Ich aber, kann für mich sagen, dass ich wirklich so viel Zeit für mich habe, dass ich den Prinzen manchmal früher aus der Kita hole, weil mir, etwas die Decke auf den Kopf fällt. Ja, der Prinz geht in die Kita, trotz dass ich noch zu Hause bin. Ich kümmere mich um den Haushalt, die Einkäufe und um mich und ich genieße die Zeit mit meinem Prinzen. Ich genieße die Zeit, die ich für meinen Blog, das Kochen und Backen, das Nähen und einfach für mich habe. Diese Zeit wird sicherlich nie wieder kommen und ich bin unendlich dankbar, für diese Chance, die mir mein Mann, durch seinen Job da gibt. Deshalb versuche ich auch, den Rest zu erledigen und ihn so weit es geht zu entlasten. Er ist, neben all dem, auch noch ein unglaublich toller Vater. Der Prinz vergöttert uns Beide und so habe ich am Wochenende sogar auch noch Zeit für mich.

 Ich glaube aber auch, dass ich es unglaublich genießen werde, wenn ich wieder arbeiten gehen kann. Da ich mir ja selber die zeitliche Begrenzung setze und weiß, was ich mir und unserer Familie zumuten kann hoffe ich, dass dann alles so entspannt bleibt. 

Ich glaube einfach, dass viele Faktoren die #MeTime beeinflussen. Was ist für mich #MeTime?  Wie gehe ich mit mir, der neuen Situation und dem Kind um? Wie entwickelt sich das Kind? Ist es ein Viel- und Langschläfer oder raubt es für lange Zeit, den Eltern den Schlaf und die Nerven? Beim Schreiben dieses Textes, fühle ich mich irgendwie schlecht, da das Leben der Anderen, oft viel anstrengender zu sein scheint. Ich fühle mich irgendwie schlecht, weil das Leben der Anderen, mit mehr Problemen behaftet ist. Ich fühle mich irgendwie schlecht, weil das Leben der Anderen, ohne Fulltimejob gar nicht bezahlbar wäre und sich dort niemand Gedanken darüber machen kann, was er oder Sie so den lieben langen Tag macht.

 Dann denke ich mir, nein ich muss mich nicht schlecht fühlen. Ich lebe mein Leben und nicht das Leben der Anderen. Ich habe für mich und meine Familie ein Lebensmodell gewählt. Es beinhaltet 2 Jahre Elternzeit und dann einen Teilzeitjob um weiterhin soviel Zeit, wie eben geht mit meiner Familie zu verbringen. Wir haben so gewählt und ich bin auch oftmals, die Hälfte der Woche Strohwitwe, da mein Mann sehr viel arbeiten muss, um unser Lebensmodell zu leben. 

Jeder lebt sein Lebensmodell und jeder ist für seine #MeTime verantwortlich. Es gibt Phasen, da existiert sicherlich keine Zeit für mich aber für mich ist es auch #MeTime, Zeit mit den Menschen zu verbringen, die mich erfüllen, die mich glücklich machen. MeTime bedeutet doch nicht zwangsläufig, diese Zeit alleine verbringen zu wollen oder? 

 Jeder hat sein Päckchen zu schleppen und wer weiß, in 3 Jahren fasse ich mir an den Kopf, beim Lesen dieses Artikels und denke, Wow lange ist es her, dass es so war. Oder, in 3 Jahren fühle ich mich noch genauso wie jetzt gerade und bin glücklich und zufrieden, mit der Zeit, die mir zur Verfügung steht. Ich bin glücklich mit meinem Leben, trotz meiner Psychosen und den damit verbundenen Problemen.

Kommt Zeit, kommt Rat oder? 

Die liebe Séverine, von Mama on the Rocks, die ich euch hier vorgestellt habe, hat eine Blogparade gestartet. Es geht um die Zeit, die man als Mama nur für sich hat. Unter dem Hashtag #MeTime, hat Sie uns gefragt wie wir das so machen und finden, die Zeit nur für uns und ich frage euch nochmal, ist nur das #MeTime? Zeit für sich ganz alleine zu haben?

Wie fühlt ihr euch mit diesem Thema? 

Eure Glucke