Langjährige Mitarbeiter arbeiten meist zuverlässig und auch selbständig, die Karriere stockt. Im Laufe der Jahre tritt oft die Gewohnheit ein und die Frage nach neuen oder erweiterten Tätigkeitsfeldern tritt auf. Jobenrichment versetzt einen Mitarbeiter in die Lage, in manchen Dingen eigenverantwortlich zu handeln. Diese vertikale Umstrukturierung ist eine Aufgabenbereicherung und eine Erweiterung der Aufgaben. Ziel ist eine höhere Arbeitszufriedenheit und sowie die Förderung von Kreativität und Verantwortung.
Bereicherung des Arbeitsfeldes
Die englische Bezeichnung Jobenrichment heißt wörtlich übersetzt Arbeitsbereicherung. Dabei handelt es sich um eine Strategie der Arbeitsstrukturierung im Arbeitsfeld der einzelnen Mitarbeiter. Die Tätigkeit des Mitarbeiters wird auf ein höheres Anforderungsniveau erweitert. Dies geschieht durch verschiedene zusätzliche Arbeitsumfänge. Voraussetzung dafür ist eine Weiterbildung der jeweiligen Person. Durch diese Karriere-Maßnahmen wird der Beschäftigte in die Lage versetzt, mehr eigenverantwortlich zu handeln. Die Erweiterung der Arbeitsbereiche sowie die Ausweitung der Entscheidungsbefugnis sind eine vertikale Umstrukturierung, im Gegensatz zur horizontalen Umstrukturierung, dem Jobenlargement.
Erweiterte Tätigkeiten
Weiterbildung lohnt sich © Jan Engel – Fotolia.com
Beispiel für ein Jobenrichment ist etwa die Tätigkeit eines Mitarbeiters im Einkauf. Hat er bisher nur Bestellungen geschrieben, so wird ihm zusätzlich die Aufgabe übertragen, Reklamationen abzuwickeln und Lieferanten auszuwählen. Seine Tätigkeit wird verantwortungsvoller und interessanter, er kann sein Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und Autonomie stärker befriedigen. Die Stelle erfährt eine qualitative Aufwertung durch die Koordination und Übernahme zusätzlicher zielführender Tätigkeiten. Die Arbeitsbereicherweiterung kann bei der Personalentwicklung eingesetzt werden, um die Beschäftigten im Laufe ihrer Karriere nach und nach an höherwertige Aufgabenfelder heran zu führen.
Die Ziele von Jobenrichment
Ein Ziel dieser Strategie ist die höhere Arbeitszufriedenheit des Mitarbeiters durch die Erhöhung seiner Entscheidungsspielräume und das erweiterte Aufgabengebiet. Infolge dessen reduziert sich der Krankenstand und der Verschleiß am Arbeitsplatz, da die eintönige und einseitig belastende Arbeit vermieden wird. Kreativität und Verantwortlichkeit werden gefördert, der Beschäftigte kann sich stärker mit der Firma, den Produkten sowie dem Produktionsprozess identifizieren. Weiterbildungen bringen eine höhere Qualifikation und reduzieren die Schnittstellen, welche oftmals Bruchstellen im Arbeits- und Produktionsprozess darstellen. Das Personal soll fachübergreifende Kompetenzen entwickeln, Kontroll -und Planungsaufgaben werden dezentralisiert. Die Lernprozesse aus der Weiterbildung sollen auch am Arbeitsplatz unterstützt werden.
Kann auch etwas schief gehen?
Jobenrichment bringt zwar viele Vorteile, jedoch können einzelne Mitarbeiter auch mit dem neuen Aufgabengebiet überfordert sein. Es fehlt an notwendigen Kompetenzen und es tritt eine Überforderung ein. Die Handlungsspielräume werden vom Betroffenen gar nicht wahrgenommen und genutzt. Beim Beschäftigten ist keine Bereitschaft zur Delegation im Rahmen der erweiterten Verantwortung vorhanden oder er ist durch den Zuwachs an Aufgabenbereichen überfordert.
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