Jede Zeit hat ihre eigene Bestsellerliste an Wundermitteln gegen Hautalterung und anderem kosmetischen Unbill. Wenn man sich im Moment Hautpflegeprodukte für die „Reife Haut“ anschaut, stolpert man unweigerlich über den Begriff Hyaluron oder Hyaluronsäure, der auf den Verpackungen als ein besonders exklusiver Wirkstoff ausgewiesen wird.
Ich meine, wenn man sich schon für viel Geld (denn diese Produkte sind oft teuer) so etwas „ins Gesicht schmiert“, sollte man auch wissen, um was es sich hier handelt.
Und wie schon in meinem Artikel über Mizellen gehe ich heute einmal der Frage nach: „Was ist eigentlich Hyaluron?“
Was ist Hyaluron?
Chemisch oder biochemisch betrachtet ist Hyaluron ein wichtiges Bestandteil des Bindegewebes. Es liegt in allen Zellstrukturen unseres Gewebes als langkettiges Polysaccharin vor und hat eine gelartige Konsistenz.
Es sorgt unter anderem dafür, dass in unseren Körperzellen Wasser gespeichert werden kann. Dadurch erhöht es zum Beispiel die Druckbeständigkeit und Elastizität unserer Haut. Außerdem hilft dieser Stoff, dass unsere Gelenke und Bandscheiben gelenkig bleiben.
Unser Körper kann diesen Bestandteil selbst herstellen, aber dummerweise fährt er irgendwann zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr die Produktion zurück. Das merken wir natürlich nicht gleich, dennoch ist dies mit der Grund, dass wir im Laufe der Jahre Falten bekommen und uns die Gelenke manchmal weh tun.
Hyaluron in der Medizin
Hyaluronsäurepräparate werden in der Medizin verschieden eingesetzt. Etwas umstritten sind Injektionen in arthrosegeschädigte Gelenke, die auf diese Weise geschmiert werden sollen.
Man findet diesen Wirkstoff häufig in Nasensprays und Augentropfen, sowie in Halstabletten – also überall, wo es darum geht, eine Austrockung zu verhindern.
Es gibt noch andere Anwendungsgebiete, aber nun kommen wir zu dem Thema, das uns wirklich interessiert:
Hyaluron in der Kosmetik
Da Hyaluron in der Lage ist, Wasser zu binden, kann es dafür sorgen, dass unsere von Kummer- oder hoffentlich Lachfalten mehr oder weniger gezeichnete Haut geglättet wird.
Dabei gibt es verschiedene Methoden, diesen Wirkstoff in die Haut einzuarbeiten. Das einfachste ist natürlich, sich mit Cremes, Lotionen oder einem Serum einzucremen, denn tatsächlich werden die einzelnen Bestandteile auch ganz gut von der Haut aufgenommen.
Hyaluron oder Botox?
Man kann sich dieses Mittel aber auch ähnlich wie Botox unter die Haut spritzen lassen und irgendwie gilt dessen Verwendung „als nicht so schlimm“. Das liegt wohl an der Wirkungsweise und an dem Umstand, dass man nie etwas von „Hyaluron-Schlauchboot-Lippen“ hört oder liest.
Botox ist ein Nervengift und lähmt die Muskulatur. Dadurch eignet es sich zur Glättung von Mimikfalten. Hyaluronsäure hingegen füllt die Falten auf und eignet sich für tiefe Falten, wie die sogenannten Marionettenfalten (die entstehen, wenn wir wie ein Merkel-Double die Mundwinkel hängen lassen), andere tiefe Falten oder um sich Apfelbäckchen herbeizuzaubern.
Während bei Botox die partielle Gesichtslähmung nach etwa 4 Monaten wieder abklingt, hält ein Hyaluron-Wunder ca. 12 Monate an.
Risiken und Nebenwirkungen
Ich habe bei meinen Recherchen nicht viel über Nebenwirkungen von Hyaluron finden können. Es sind wohl – wie eigentlich bei jedem Wirkstoff – vereinzelt allergische Reaktionen möglich, aber selten.
Die Nebenwirkungen bei Injektionen von Hyaluronsäure sind in der Regel auf die Spritzerei an und für sich zurückzuführen.
Verwendet Frau Sabienes Cremes mit Hyaluron?
Ja. Tatsächlich hatte ich solche Produkte bereits in Verwendung, weil sie in den diversen Beauty-Boxen mit dabei gewesen sind. Allerdings habe ich noch nie einen großen Unterschied feststellen können, weder vor oder während oder nach der Anwendung.
Ich bin der Meinung, man kann solche Produkte ruhig einmal verwenden, man muss aber nicht.
Mit Faltenunterspritzungen verfüge ich über keinerlei Sachkenntnis, egal um welchen Wirkstoff es sich hierbei handelt. Und ich habe auch nicht vor, in absehbarer Zeit meinen Erfahrungshorizont in diese Richtung zu erweitern.
Letztendlich gehören Falten irgendwie zum Leben dazu. Bei meinen Falten und Fältchen sind auch manche Tapferkeitsmedaillen, Kampfabzeichen und Siegestrophäen mit dabei. Ich finde es blöd, wenn ich versuchen würde, mit 57 Jahren so auszusehen, wie mit 30.
Ich glaube, nicht die Falten oder letztendlich auch das Altern ist das Problem.
Sondern wie wir den Gang des Lebens akzeptieren.
Quellen:
Bei meiner Recherche zu dem Thema hat mir dieser Blogartikel geholfen, in dem eine Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie interviewt wird und natürlich Wikipedia. Vielen Dank!