Im Grunde genommen ist Fermentation nur eine andere Bezeichnung für Gärung. Durch die Zugabe von Bakterien oder Pilzkulturen kann die Gärung in Gang gesetzt werden. Im Lebensmittelbereich wird Fermentation zur Haltbarmachung und zur Herstellung von Sauerkraut und Co. eingesetzt.
In diesem Fall sind die Bakterien in dem Weißkraut schon enthalten. Durch die Zugabe von Salz und den durch kneten oder stampfen entstehenden Krautsaft beginnt die Gärung nach einigen Tagen von selbst. Das gelöste Salz in dem Krautsaft dient einerseits der Konservierung und zieht andererseits den Zucker aus den Krautzellen. Der Zucker nährt die Milchsäurebakterien aus dem Kohl und so wird aus dem rohen Gemüse ein probiotisches Lebensmittel. Auf diese Art und Weise können viele Gemüsesorten fermentiert werden.
Ein anderes, sehr leicht herzustellendes fermentiertes Lebensmittel ist Kombucha. Für Kombucha benötigt man einen Pilz und gesüßten schwarzen bzw. grünen Tee. Auch hier sind wieder Milchsäurebakterien im Spiel. Vielleicht kennst Du Kombucha als ein in Flaschen abgefülltes Getränk. Hier mußt Du genau das Etikett lesen, denn es könnte pasteurisiert (wärmebehandelt) sein, dann sind die meisten der lebendigen Probiotika wirkungslos.
Wozu brauchen wir Milchsäurebakterien?
Diese Kleinstlebewesen besiedeln in hoher Anzahl unseren Darm. Neben vielen anderen Bakterienstämmen sind es Milchsäurebakterien, die für eine gut funktionierende Darmflora verantwortlich sind. Eine Fehlbesiedelung ist in der heutigen Zeit sehr weit verbreitet. Wir essen zuviel Zucker, Fleisch und Milchprodukte. Außerdem nehmen viele Menschen mehrmals im Jahr Antibiotika. Dadurch öffnen wir “zivilisationsbedingten” Krankheiten Tür und Tor. Sind die ungesunden Bakterien in der Überzahl, kommt es zu einem Ungleichgewicht und Entzündungen legen das Immunsystem lahm…
Doch es gibt eine Lösung. Du kannst jetzt gleich anfangen, etwas für Deinen Darm zu tun. Es ist einfacher, als Du denkst. Du kannst sofort damit anfangen, in Deiner Küche mit mehr frischen Produkten zu arbeiten. Laß einfach die Fertigprodukte im Regal stehen, sie haben in Deiner Küche nichts verloren. Es ist kinderleicht, z.B. ein Frühstücksmüsli selbst zu mischen oder die überall beliebte Nudelsoße aus Tomaten frisch herzustellen. Ketchup enthält zuviel Zucker und andere Konservierungsstoffe. Nimm stattdessen passierte Tomaten aus dem Glas und gib einige frische Strauch- oder Cocktailtomaten hinein, vielleicht noch einen Schluck flüssige Sahne und fertig ist das Lieblingsessen aller Kinder. Im Winter können auch eingeweichte getrocknete Tomaten verwendet werden.
In einigen Tagen zeige ich Dir, wie Du fermentierte Lebensmittel ganz einfach zu Hause herstellen kannst.
Bleib gesund.
Deine Sabine Güntsche