Einen Neutraldichte-Filter benötigt man bei Langzeitaufnahmen
am Tage.
Der Filter dunkelt das Bild ab, ohne dabei die Farben zu verfälschen.
Daher auch der Name “Neutral”-Graufilter.
Er ermöglicht somit höhere Blendstufen bei hellen Motiven und
ermöglicht lange Belichtungszeiten auch am Tage.
Den Filter gibt es in unterschiedlichen Stärken, wobei der gebräuchlichste
der ND-1000 Filter sein dürfte.
Fotografiert man fließendes Wasser mit einem ND-Filter, so wirkt dieses
milchig, schäumend auf den fertigen Aufnahmen.
Oft wird der Filter auch bei Architekturaufnahmen verwendet um störende
Menschen zu entfernen. Dabei nutzt man die Langzeitbelichtung.
Ein durch das Bild laufender Mensch wird auf der fertigen Aufnahme
nicht dargestellt, da diese zu kurz ein einem statischen Platz verweilt.
Das eigentliche Motiv befindet sich während der gesamten Aufnahmenzeit
an seinem Platz und wird damit auch abgebildet.
Diesen Effekt machen sich auch Lightpainting-Fotografen zu nutze.
Auch gibt es einen variablen Neutraldichte Filter, welcher eigentlich aus
zwei sich gegeneinander verdrehbaren Polfiltern besteht.
Der Abdunklungseffekt kann durch das verdrehen vertärkt bzw. abgeschwächt
werden.
Leider weichen die Bezeichnungen der Hersteller von einander ab und sind
oft missverständlich.
So kann es sein dass ein Hersteller einen ND8 Filter verkauft und eigentlich
einen Neutraldichtefilter 0,9 meint. Umgekehrt kann auch ein ND8 für einen
ND100.000.000x stehen.
Folgende Tabelle ist vielleicht hilfreich:
Neutraldichte
Durchlässigkeit
Verlängerungsfaktor
der Verschlusszeit oder
Filter „ND…X“-fach
Anzahl Blendenstufen
0,0 100 % 1 0,0
0,3 50 % 2 1,0
0,45 35 % 3 1,5
0,6 25 % 4 2,0
0,9 12,6 % 8 3,0
1,0 10,0 % 10 3,3
1,2 6,3 % 16 4,0
1,8 1,6 % 64 6
2,0 1,0 % 100 6,6
3,0 0,1 % 1.000 10
4,0 0,01 % 10.000 13
5,0 0,001 % 100.000 17
6,0 0,0001 % 1.000.000 20
7,0 0,00001 % 10.000.000 23
8,0 0,000001 % 100.000.000 27