Oft hören oder lesen wir einen ähnlichen Satz.
Wissen wir aber auch, was eigentlich dahintersteckt?
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Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts entwickelten der Windenergie-Techniker Herb Saffir und der Meteorologe Bob Simpson eine seinerzeit neuartige Klassifizierung von Hurrikans, basierend auf ihrer Intensität zu einer bestimmten Zeit.
Ziel dieser Kategorisierung war und ist es, die Öffentlichkeit gezielter auf mögliche Impakte bzw. Folgen von Hurrikans unterschiedlicher Intensität hinzuweisen, denn der eigentliche Hintergrund der gemeinhin schlicht als "Saffir-Simpson-Skala" bezeichneten Tabelle ist in Wirklichkeit nicht etwa nur ein Diagramm mit ein paar Kategorien und ihren dazugehörigen Windgeschwindigkeiten, sondern eine komplexe Tabelle, die ausführlich der jeweiligen Kategorie zugeordnete mögliche Schäden eines Hurrikaneinschlags angibt, ihrerseits unterteilt in Kategorien wie zum Beispiel: Personen, Gebäude, Glas, Bäume etc.
siehe auch: The Saffir-Simpson Hurricane Wind Scale Summary Table (englisch, .pdf)
In den Jahren bis 2010 enthielt die Saffir-Simpson-Skala auch Angaben bezüglich der zu erwartenden Sturmflut (Anstieg des Meeresspiegels) an der Küste. Außerdem wurde vor allem in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts auch der Innendruck des Hurrikans behandelt, da man aus diesem die Windgeschwindigkeiten ableitete. Seit 1990 ist eine viel exaktere Messung der Windgeschwindigkeiten möglich, da diese nun routinemäßig durch Erkennungsflugzeuge - bekannt als Hurricane Hunter der 53rd Weather Reconnaissance Squadron, 403rd Wing, Air Force Reserve Command, Keesler Air Force Base, Biloxi, Mississippi und des NOAA Aircraft Operations Center, MacDill Air Force Base, Tampa, Florida - erledigt werden kann.
Da neben der Intensität zu viele weitere Einflüsse auf die Sturmflut eines Hurrikans einwirken (Geschwindigkeit der Vorwärtsbewegung, Topografie des Inlands in Küstennähe, Annäherungswinkel des Hurrikans an die Küste etc.) und dementsprechend die Angaben hinsichtlich der zu erwartenden Sturmflut laut Kategorie der Saffir-Simpson-Skala zu unsicher und verwirrend waren, entschied sich das NHC der NOAA* im Jahre 2010, den Faktor "Sturmflut" aus der Skala zu entfernen.
* Das National Hurricane Center der National Oceanic and Atmospheric Administration mit Sitz in Miami, Florida, übernahm 1972 die Saffir-Simpson-Skala als eine der Grundlagen seiner Angaben. Auch heute noch wird an der Perfektionierung der Klassifizierung auf Basis der Saffir-Simpson.Skala gearbeitet; das Saffir-Simpson-Team besteht aus: Timothy Schott, Chris Landsea, Gene Hafele, Jeffrey Lorens, Arthur Taylor, Harvey Thurm, Bill Ward, Mark Willis und Walt Zaleski.
Da die Skala seitdem nur noch Auskunft hinsichtlich der Windgeschwindigkeiten eines Hurrikans in der entsprechenden Kategorie gibt, änderte man auch den Namen. Aus der offiziellen Bezeichnung "Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala" (Saffir-Simpson Hurricane Scale) wurde die "Saffir-Simpson-Hurrikan-Wind-Skala" (Saffir-Simpson Hurricane Wind Scale).
Die Skala ordnet jeden auftretenden Hurrikan in eine von 5 Kategorien ein. Die maximal erreichte Kategorie ist diejenige, mit der der Hurrikan spaeter in die Geschichte eingeht.
Saffir-Simpson-Hurrikan-Wind-Skala
Grafik: hurrikansaison.blogspot.com
Daten: NHC der NOAA
Folgende Windgeschwindigkeiten** definieren die 5 Kategorien (in Kilometern pro Stunde und bezogen auf während einer Minute gemessene Winde, also keine Windspitzen):
Kategorie 1: 119 bis 153 km/h
Kategorie 2: 154 bis 177 km/h
Kategorie 3: 178 bis 209 km/h
Kategorie 4: 210 bis 249 km/h
Kategorie 5: 250 km/h und mehr
** Gerade im Moment denkt man beim NHC über eine minimale Korrektur der die Kategorien definierenden Windgeschwindigkeiten der Saffir-Simpson-Skala nach. Das Ziel dieser möglichen Korrektur ist die Behebung einiger Probleme bei der Umrechnung (Konvertierung, conversion) zwischen den international verwendeten Maßeinheiten der Geschwindigkeit (Knoten, Meilen pro Stunde und Kilometer pro Stunde). Genauere Erklärung (englisch): Proposed Modification to the Saffir-Simpson Hurricane Wind Scale
Roger A. Pielke und Kollegen stellen in ihrer Veröffentlichung >>> Normalized Hurricane Damage in the United States: 1900–2005 (englisch) fest, dass der von einem Hurrikan verursachte Schaden generell mit jeder höheren Kategorie um den Faktor 4 steigt.
4 mal 4 mal 4 mal 4 = 256
Das wäre dementsprechend der Faktor zwischen den Schäden, die ein Hurrikan der Kategorie 1 und ein Hurrikan der Kategorie 5 verursachen.