Was ist eigentlich aus Joyn geworden?

Was ist eigentlich aus Joyn geworden?

Erinnert ihr euch noch an das Frühjahr dieses Jahr? Genau – Vodafone und Telekom haben Joyn gestartet. Ein Dienst der deutschen Mobilfunkanbieter, der WhatsApp Konkurrenz machen und in gewisser Hinsicht die SMS retten sollte. Installiert und angesehen habe ich es mir auch damals. Nur nie genutzt, weil alleine bringt das ja auch nichts. Nun ist ein halbes Jahr vergangen und die Situation ist immer noch unverändert. Warum eigentlich und was passiert überhaupt mit Joyn?

Hatte Joyn überhaupt eine Chance?

Was ist eigentlich aus Joyn geworden?Wenn wir ehrlich sind, hat Joyn beim Verbraucher nie wirklich eine Chance gehabt. Schließlich kam der Dienst im Vergleich zu WhatsApp und Co. extrem spät auf den Markt. Sieben Jahre von der Konzeption bis zur Einführung sind wirklich schwach. Hinzukommt, dass es nach einem halben Jahr immer noch nicht bei allen Anbietern nutzbar ist. Was bringt Joyn also einem Telekom-Kunden wie mir, wenn ich nicht mit Freunden, die Congstar oder O2 nutzen, kommunizieren kann? Genau – nichts. Also bleiben einfach alle weiter bei WhatsApp. Außerdem bietet Joyn nicht mal einen Mehrwert gegenüber anderen Diensten. Joyn ist da, aber selbst die Mobilfunkanbieter selbst arbeiten mittlerweile lieber mit den anderen Diensten zusammen – ohne sich dabei wirklich wohl zu fühlen. Denn WhatsApp, Google (Hangouts), Facebook (Messenger), Apple (iMessage) und Skype sind für die Anbieter große Bedrohungen, da nicht nur die SMS nach und nach verschwindet, sondern die Konkurrenten immer mehr auf Telefoniefunktionen setzen.

Ansatz top, Idee flop

Die deutschen Mobilfunkanbieter scheinen also mit Joyn einen Versuch gestartet zu haben, die Massen von WhatsApp und Co. wegzubekommen und versuchen auch noch, dass zu tun. Die Sache ist aufgrund fehlender Funktionen und vielleicht auch fehlender Werbung gefloppt. Auch wenn es vor kurzem noch ein Update gab, indem die Unterstützung von Emojis eingespielt und einige Fehlerbehebungen umgesetzt wurden, scheint der Zug schon lange abgefahren. Nutzer, die sich zum Test von Joyn durchgerungen hatten, beachten den Dienst schon lange nicht mehr. Solche Updates hätten schon kurz nach Veröffentlichung kommen müssen, nicht erst ein halbes Jahr später. Auch, dass O2 wohl nun bei Joyn einsteigen soll und eine Vollverschlüsselung stattfinden soll, wird Joyn kaum retten. Denn auch hier gibt es z.B. mit Threema einen Messenger, der schon deutlich länger am Markt ist und sicherlich von den Nutzern bevorzugt wird.

Was ist eigentlich aus Joyn geworden?

Joyn ist also noch da und kann genutzt werden. Die Idee die dahinter steht, ist auch keine schlechte. Die deutschen Mobilfunkanbieter haben es aber versäumt, die App richtig publik zumachen und durch zuverlässiges Funktionieren auch beliebt. Rettungsversuche scheinen aussichtslos, da Joyn niemanden interessiert. Über 90% der von Tyntec befragten Unternehmen glauben nicht mehr an einen Erfolg von Joyn. Ich übrigens auch nicht. Und – liest man die Bewertungen im App Store oder auch im Google PlayStore – auch die User nicht, die es getestet haben. Sind wir also einmal gespannt, ob da noch etwas kommt außer ein unscheinbares Update. Vermutlich nicht. Es wirkt, als haben die Anbieter Joyn schon aufgegeben und somit eine wirkliche “Totgeburt” geschaffen. Glückwunsch dazu. 

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr Joyn getestet? Und wenn, woran ist es bei euch gescheitert, dass ihr den Dienst nicht mehr nutzt? 


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