Was ist dran am Zumba-Hype?

Popowackeln, Spaß haben und Kalorien verbrennen: So einfach ist die Zumba-Formel. Und so erfolgreich scheint sie auch zu sein. Muskelpaket Madonna schwört darauf, die rassige Kolumbianerin Shakira steuerte ihren Song Loca zur Trainingsmusik bei, weil sie von dem Fitnessprogramm so begeistert ist, und auch die First Lady der USA, Michelle Obama, hält sich mit Zumba fit. Laut einer Studie des American College of Sports Medicine gehört das lateinamerikanische Workout-Programm zu den Trendsportarten des kommenden Jahres.

Dabei ist es eher durch Zufall entstanden: Der Kolumbianer Alberto «Beto» Perez hatte die Musik für seinen Aerobic-Kurs vergessen und musste deshalb mit eigenen CDs improvisieren. Entstanden ist ein Fitness-Programm – bestehend aus Elementen des Salsa, Samba, Merengue, Mambo und Hip-Hop. Das Konzept ging voll auf. Ende der 1990er Jahre gelangte es von Kolumbien in die Vereinigten Staaten und schließlich nach Europa und in den Rest der Welt. Mehr als zwölf Millionen Menschen sollen weltweit dem Zumbawahn verfallen sein, wird geschätzt.

1000 Kalorien – Mythos oder Wahrheit?

Neben dem normalen Programm gibt es für Vier- bis Zwölfjährige die Kidsvariante Zumbatomic, für alle Wasserratten Aqua Zumba, Zumba Toning trainiert mit Hanteln zusätzlich die Armmuskeln und Zumba Gold ist für alle Einsteiger und Älteren. Sogar im Sitzen lassen sich die Übungen durchführen.

Bis zu 1000 Kalorien können Kursteilnehmer mit dem Gute-Laune-Workout pro Stunde verbrennen, versprechen die ganz Euphorischen. Sportwissenschaftler äußern sich zurückhaltender. «1000 Kalorien pro Stunde schaffen kaum die Radfahrer bei der Tour de France», sagt Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln. «Normal ist sicherlich die Größenordnung von 400 Kalorien.» Ein Fatburner sei Zumba aber allemal. «Wir verbrennen dann Kalorien, wenn der gesamte Körper aktiv ist», erklärt Froböse. Das sei beim Zumba der Fall.

Dem stimmt auch Zumba-Instructorin Nicole Kluge aus Berlin zu: «Zumba ist ein Ganzkörpertraining, das alle großen und viele kleine Muskelgruppen sehr wirksam trainiert», sagt sie im Gespräch mit news.de. Die Diskussion um die Fettverbrennung sieht sie allerdings etwas differenzierter. «Die Kalorienverbrennung varriiert bei einem Zumbakurs sehr stark» – je nach Instructor, Songauswahl, Zumbavariante, eigener Fitness und Belastung. Da könne es also durchaus vorkommen, dass Teilnehmer nach einem 30-minütigen Zumbakurs mit Hanteln plus einem 50-minütigen normalen Kurs knapp 1100 Kalorien verbrennen. Auch Aqua Zumba sei sehr intensiv, da das Workout im Wasser gegen einen Widerstand stattfinde.

So gelingt das Zumbaworkout

Doch das Abnehmen sollte bei einem Kurs nicht an allererster Stelle stehen. Und auch auf Perfektion komme es nicht an. Kluges Rat lautet: «Alles ist effektiv. Mache das, was dir Spaß macht!» Sie freut sich, wenn sie nach dem Kurs in erschöpfte, aber glückliche Gesichter blickt oder wenn sie Teilnehmern den Tag versüßen konnte. «Musik, Tanz und gute Laune – kurzum der gemeinsame Spaß, der auch noch gesund ist – das ist schon eine ziemlich perfekte Mischung», sagt Kluge, die bereits seit drei Jahren als Instructorin arbeitet.

Auch die Marketingmaschinerie läuft mittlerweile auf Hochtouren. Klamotten und Schuhe, Schmuck und sogar Handtaschen gibt es mit dem Zumba-Logo. Das DVD-Programm gehört seit 2008 zu einem den am meisten verkauften, Zumbavideospiele für die Xbox, Wii und Playstation 3 sind seit 2010 im Handel erhältlich.

Wer zu Hause seine Fitnesseinheiten absolviert, sollte einige Dinge beachten: So zum Beispiel, sich vor dem Training richtig aufzuwärmen und danach mit einem langsamen Song die Muskeln wieder zu beruhigen. Zwischendurch gilt: viel Wasser trinken. Und da Zumba als Intervalltraining konzipiert wurde, sollten sich intensive und ruhigere Phasen abwechseln, um sich nicht zu überlasten. Instructorin Kluge glaubt jedoch, dass sich Sportbegeisterte vor dem heimischen Fernseher nicht so sehr verausgaben wie in einem Kursraum mit Gleichgesinnten, wo auch schon mal gejubelt, gestampft und geschrien wird. Sie empfiehlt deshalb, sich einen Kurs in der Nähe zu suchen, die Sporttasche zu schultern und vor Ort die Hüften zu schwingen. Das macht nicht nur mehr Spaß, sondern verbrennt vermutlich auch mehr Kalorien.

Quelle:
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Gesundheit News -
Tanzworkout – Was ist dran am Zumba-Hype?


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