Was ist denn schon Original
Derzeit tobt ein Kampf um Copyright, im Web 2,1. :
Ob ACTA oder SOPA (http://www.spiegel.de/thema/sopa/ http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,811549,00.html ), die einfache, rasante Vervielfältigung von Bild und Text im Elektronikzeitalter machte dieses Problem virulent, virulenter jedenfalls als die Erfindung des Kopierers und des Fax-Gerätes...
Dass die geistige Produktion eines Menschen, ebenso wie seine materielle Produktion Schutz verdient, egal ob es hier um Ruhm oder Geld geht, will ich nicht bezweifeln, jedoch geht es hier - wie immer - um eine vernünftige Grenzziehung zu welchen Gunsten eigentlich gesetzliche Grenzen gezogen werden.
Beispiel:
Hier auf diesem, vor der Weltöffentlichkeit ziemlich verborgenen Blog, machte ich meinem Ärger über den Ex-Nationalratspräsidenten KOHL dadurch Luft, dass ich ihn als übelriechendes Wintergemüse bezeichnete. Eine Ausdruck, der mich belustigte (Winter= alt ist er; übelriechend = so erreichen mich seine selbstkritikfreien Hervorbringungen ), den man aber vermutlich auch als eher banal und überflüssig auffassen kann.
http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=32622
Egal, darum geht es hier nicht, sondern es geht um das Bild, das ich diesem Eintrag voranstellte. Was lag näher, als einen Kohlkopf zu verwenden und Google lieferte da gleich einmal 100e Beispiele. Ich nahm das erste, es ist auf meinem PC immer noch das erste, das dargestellt wird.
Lange danach erreichte mich die Aufforderung des Fotographen, der den Kohlkopf abgelichtet hatte (ein schönes Bild, aber jetzt nichts was auf FLICKR zu Jubelstürmen hinreissen würde), dass ich es sofort unterlassen möge, sein Eigentum zu verwenden, ansonsten ...
Ist eh OK. Wie der geneigte Leser erkennen kann, wurde das Photo gegen eine Graphik ausgetauscht. Dass diese Graphik letztendlich nur durch Filterung des Originalfotos entstanden ist, wird vermutlich nichteinmal der Fotograf selbst erkannt haben ...
Zum Vergleich das Original http://www.marions-kochbuch.de/index/1869.htm
Wenn wir jetzt lesen, dass ein britisches Gericht sogar das Nachstellen (nicht das Verfremden) von Photos als Copyright-Verletzung sieht,
http://derstandard.at/1326503811319/Copyrights-Britisches-Gericht-untersagt-Nachstellung-fotografischer-Werke
http://www.bailii.org/ew/cases/EWPCC/2012/1.html wird es eng.
Wie gesagt, volles Verständnis dafür, dass sich niemand die Früchte seiner Arbeit wegnehmen lassen möchte, ABER wenn wir soweit gehen, die Inspiration und die Weiterverwendung von Ideen zu patentieren, dann vollziehen wir nur nach, was wir bereits mit den Grundlagen des Lebens machen (https://service.greenpeace.de/specials/patente_01/ ), wir lassen alles schützen, um es dann von dem finanziell ausbeuten zu lassen, der es sich leisten kann auch entsprechende Prozesse zu führen.
Auch gut, lege ich halt noch ein paar Filter über meine (nur sehr selten) ausgeborgten Bilder, aber eines noch ...
Als im Universitätsbetrieb aufgewachsener Mensch bin ich gewöhnt, einige meiner Folien auch in Vorträgen anderer zu finden (meist ohne Copyrightverweis). Als ich es einmal mit meinen (damals noch) Dias in die Highlightssession eines US-amerikanischen Großkongresses geschafft habe, wurde auch mein Bild gezeigt, dass in Cartoon-hafter Art das Problem anspricht, ob Tierversuche Rückschlüsse auf den Menschen ermöglichen. Im folgenden Jahr, hat der honorige Professor, da das Thema erneut in sein Konzept passte, mein Dia wieder an die Wand geworfen, .. natürlich ohne Namensnennung ... heute müsste ich ihn verklagen ....
Das Bild heute stammt übrigens von der Site: http://www.martin-missfeldt.de/kunst-bilder/speed-paintings-2/mona-lisa-kopie.php , wo man zuschauen kann, wie Mona Lisa in Photoshop entsteht ...