Was ist da los im Lande Telekommunien?


“Jahrelang”, wetterte Yourfone Chef Hartmut Herrmann neulich beim Bloggertreffen in Hamburg, “haben Euch die Anbieter von vorne bis hinten vera….ihr habt viel zu viel bezahlt.” Und jetzt implodieren die Preise fast täglich. Und zwar in allen Netzen.

Freenet Flat für 29,99 Euro (Screenshot www.freenetmobile.de)

Freenet Flat für 29,99 Euro (Screenshot www.freenetmobile.de)

Nun Hartmut Herrmann hat nicht ganz unrecht: Zu Beginn der mobilen Ära vor jetzt 20 Jahren konnte Mobilfunk ganz schön teuer sein.

1992/93 zahlte man für eine Minute mobiles Telefonieren je nach Tarif und Uhrzeit zwischen um 30 und 80 Cent pro Minute, allerdings mit 6, 10 oder 15 Sekunden Taktung (ab der ersten Einheit!), was heute völlig ausgestorben ist. Minutentaktung ist heute Standard. Zu den damaligen Minutenpreisen kamen noch monatliche Grundgebühren dazu, die bei 30-40 Euro lagen, nur für die reine Möglichkeit, mobil telefonieren zu können oder erreichbar zu sein (soweit ein Netz verfügbar war). Die Umsätze (neudeutsch ARPU) der wenigen Kunden dürften damals so zwischen 50 und 100 Euro/Monat gelegen haben, aus heutiger Sicht Traumwerte.

Mit der Eroberung des Massenkundenmarktes durch günstigere Angebote sanken die monatlichen Grundgebühren auf 20-25 Euro plus Minutenpreise von zu Anfang 1 Euro in fremde Netze zur teuersten Zeit. Die SMS-Preise lagen zu Anfang bei 7-8 Cent, stiegen irgendwann auf die lange üblichen 20 Cent.

Mit der Zeit bröckelten die Preise etwas, aber mit Einführung des Euro wurden die Preise leicht verdeckt, erst einmal wieder erhöht.

Telekom D1 und Mannesmann D2 (heute Vodafone) teilten Markt lange unter sich auf, günstigere Preise wurden nur mit der allergrößten Vorsicht angefasst. Mit dem Start von E-Plus kam Leben in den Markt. Den Wert einer Rufnummer bezifferte E-Plus auf 50 Euro (100 DM) und vergab auf Wunsch “Wunschrufnummern”, ein Feature, das es bei D1, D2 oder o2 bis heute nicht so wirklich gibt. Ok: Man kann da beim Kauf eine “schöne Nummer” heraussuchen, wenn es ein passendes Angebot gibt und der Verkäufer Zeit und Lust hat.

E-Plus war später gestartet und punktete mit neuen Ideen und günstigeren Preisen. Weil aber neue Firmen erst einmal mit Chaos anfangen, bis alle Abläufe unter Kontrolle sind, wurden viel Start-Sympathien von E-Plus nach dem Start zerstört, dabei es ging um fehlerhafte Rechnungen, die “überraschende” Bepreisung der anfangs kostenlosen SMS-Nachrichten und natürlich um den Netzausbau.

Mit dem Start eines vierten echten Netzanbieters schwenkte die preissensible Kundschaft sofort auf die VIAG Interkom (heute Telefonica o2) um. Bei E-Plus schaute man etwas irritiert aus der Wäsche. “So nah, als wär man da” die Sprachqualität war bei E-Plus immer hervorragend klar und deutlich. Die Marketingstrategen erklärten uns das mit der verwendeten GSM 1800 Technik, die per se “besser” sei. Als D1 und D2 auch 1800er Frequenzen erhielten, bröckelte das Weltbild ein wenig. Auch VIAG/o2 startete im 1800 MHz Bereich. Doch bald entdeckte E-Plus die hohen Reichweiten von 900 MHz und mit der Freigabe von E-GSM 900 konnten E-Plus (und o2) ihre Netzlücken deutlich verkleinern.

Bei der legendären UMTS-Versteigerung beteiligte sich E-Plus zusammen mit der von einigen Fans als “Heilsbringer” gesehenen “Hutchison Whampoa” (bekannt unter dem Markennamen “Drei”) an der großen Versteigerung. Nur wenige Minuten vor dem Ende, als rund 8.000.000.000 Euro auf der Tarifuhr standen, stiegen die Hong Konger Telefonleute aus der Auktion komplett aus und liesen die E-Plus-Mutter KPN mit 8.000.000.000 Euro an reinen Lizenz-Kosten alleine zurück. Von diesem “Schock” hat sich die KPN nie ganz erholt, die Devise lautet seitdem “Sparen, Sparen, Sparen.”

Die spanische Telefonica holte sich bei dieser Auktion zusammen mit der finnischen Sonera ebenfalls eine blutige Nase, das verunglückte “Quam”-Abenteuer dürfte mit Lizenz und allem Drum und Dran sicher 10 Milliarden oder mehr Euro gekostet haben. Schadenersatz gabs dafür nicht.

Schon 2006 postulierte der legendäre E-Plus Chef Michael Krammer den “Tag der deutschen Redefreiheit”. Die Leute wollen eine Flatrate, wußte er schon damals. Krammer und sein Team hatten es fertig gebracht, die EBITDA Marge von 21,7% auf 37,5% zu steigern und die Kundenzahlen von 2005 von 9,8 auf 11 Millionen (Q2-2006). Die erfolgsverwöhnte Branche war geschockt. Denn Krammer und sein Team senkten die Kundengewinnungskosten von 174 Euro pro Neukunde auf weniger als die Hälfte. Krammer sagte den “Handy für 1 Euro” und Rabatten und Provisionen, mit denen sich ein Händler gut über Wasser halten und mancher Kunde quasi für fast-nichts telefonieren konnte, den Kampf an.

Sein Nachfolger Thorsten Dirks verfeinerte die Strategie des “Smart Followers”: Wir mache Dinge dann, wenn sie reif sind, die Technik erprobt und günstig zu bekommen ist. Mit seiner verwirrend raffinierten “Multimarken”-Strategie schossen Mobilfunkanbieter wie Pilze aus dem Boden. Simyo mit 19 Cent in alle Netze und pro SMS, das war ein erstes Erdbeben. Blau stieß in die Supermärkte und Drogerien vor. Der magische Minuten-Preis bröckelte bald auf 9 Cent, seitdem hängt er dort felsen fest, nur wenige Ausreißer trauen sich bis auf 6 Cent herunter, aber mit Risiken und Nebenwirkungen.

Telekom und Vodafone zögerten lange, sich auf dieses garstige Spiel einzulassen. Vodafone, deren scheidender Chef Friedrich Joussen lange gegen Discounter Widerstand geleistet hatte, stieg um so intensiver in den Markt der Multimarken Discounter ein und der Erfolg gab ihm recht: In einem eigentlich gesättigten Markt konnte neue Kunden gewonnen und alte zurückgeholt oder Wackelkandidaten vor dem Wechsel bewahrt werden. Die Nebenwirkung: Das Netz füllte sich zusehends.

Daß E-Plus eine verbesserungsfähige Netzabdeckung und ein langsames Datennetz hat, scheint der Kunde mehr oder weniger zu akzeptieren. E-Plus beteuert zwar, daß sie fleißig ausbauen (was wohl auch stimmt), aber konkrete Informationen gibt es nicht, die sind und bleiben holländisches Staatsgeheimnis.

Auch bei Vodafone gibt es Überlasterscheinungen, doch eingefleischte Vodafone-Fans nehmen die nicht wirklich wahr. Anfangs war Vodafone beim Netzausbau mit UMTS führend und vernachlässigte deswegen den Ausbau von GPRS-EDGE, vielleicht weil man davon ausging, früher oder später flächendeckend UMTS anbieten zu können. So sind die Regionen, wo UMTS nicht geht, nur mit GPRS versorgt, jedoch nicht mit dem schnelleren EDGE, das ein E-GPRS (GPRS mit höheren Geschwindigkeiten) darstellt. Beim LTE-Ausbau hat Vodafone viel Pionierarbeitet in der Fläche geleistet, mit Schwerpunkt ortsfester Anbindung. Der richtige LTE-Mobilfunk-Markt steht noch in den Anfängen.

Die Telekom traf seinerzeit eine weise Entscheidung: Ihr Netz wurde bundesweit flächendeckend mit EDGE ausgestattet und das merkt man überall. Ob das dem ersten iPhone geschuldet war, das noch kein UMTS beherrschte oder schlicht einer unternehmerischen Weitsicht eines jahrehundertalten Infrastrukturanbieters, wissen wir nicht. In den letzten Jahren ist bei der Telekom (und Vodafone) wohl kein Stein auf dem anderen geblieben die Netze wurden komplett erneuert und massiv erweitert. Daneben ist Telekom im einen Ausbau-Rausch bei LTE, denn bald werden diese Netze nicht nur in Randgebieten wirklich gebraucht und genutzt werden.

Solche Erweiterungen kosten richtig viel Geld. Wenn man das Geld nicht hat oder nicht haben soll, weil die Mami es dringender braucht, kommt es zu Überlastungen. Damit kämpft(e) o2 , die “Wir sind kein Einzelfall”-Kampagne traf einen wunden Punkt. Zwar hat o2 alles Mögliche unternommen, um die schlimmsten Auswüchse zu dämpfen, doch die Netzlast besteht – nicht immer, aber immer wieder und immer öfter.

Die globale Euro-Krise macht Spanien zu schaffen. Die spanische Telefonica braucht dringend Geld, deswegen ging die Anweisung nach München: “Leute spart, wo ihr könnt und versucht mal die Tarife ein klein wenig anzuheben”. Das hat man versucht, die informierten Kunden waren sauer und der Eine oder Andere hat daraufhin einen Wechsel zu einem andern Anbieter ins Auge gefasst, obgleich die offiziellen Geschäftszahlen dafür keine sichtbaren Beweise liefern.

Und da kam Yourfone. Wir machen eine All-Net-Flat mit Datenpaket für 20 (zwanzig) Euro. Die Allnet-Flat die (ohne Daten) bis vor kurzem noch 50-100 Euro kostete (je nach Netz und Anbieter) auf einmal für 20 Euro. Die Branche stand wieder Kopf und brütete über Excel-Tabellen. Wie kann sich das rechnen?

Wenn nur die Kunden kommen, die wie entfesselt telefonieren, sms-en und surfen, wird die Kalkulation sehr eng oder geht gar nicht auf. Das mußte o2 mit seinem o2o und dem Kostenairbag schmerzlich erfahren. Sie versuchen seitdem die Kunden wieder in schwer verständliche Paket-Tarife zu locken, die sich für o2 besser rechnen. Auch die Festnetznummer, einst Alleinstellungsmerkmal, wurde zunächst in den Hintergrund gedrängt.

Das Konzept der wohldosierten Schocks schien für E-Plus wieder einmal aufzugehen. Aber nur kurz. Wenige Tage nach dem Start von Yourfone konterte der als enfant terrible bekannte Service-Provider Drillisch mit ähnlichen Angeboten im Netz von Vodafone und o2. Die können einige Falltüren enthalten und stießen somit nicht auf die gewünchte Resonanz, zumal man bei Drillisch damit rechnen muß, mehr oder weniger ungefragt von einem zum andern Netzbetreiber verschoben zu werden.

Yourfone wurde von einem Ansturm von wechselwilligen Neukunden überrollt, o2 zog mit anfangs halbherzigen Aktionen und Sonderrabatten nach. Als diese öffentlich bekannt wurden, machte o2 zunächst einen Rückzieher.

Doch jetzt schlägt das Telekom Imperium mit seiner Discount-Waffe Congstar und über verschiedene Discount-Service-Provider wie Freenet zurück und zwar mit einer Allnet-Flat inkl. Daten für 29,99 Euro, die man für weitere 4,90 Euro um eine SMS-Flat erweitern kann, für die nächsten 24 Monate zumindest. Danach soll es deutlich teurer werden, wenn man nicht kündigt oder bis dahin nicht ein neues niedrigeres Preisniveau gilt.

Mancher yourfone-Neukunde, der geduldig die Warteschleife bei der Nummernportierung durchlaufen hat, ist entsetzt. “Wenn ich das gewußt hätte…”

Nicht alle Kunden wollen Flatrates für 20 oder 30 Euro. Viele möchten irgend etwas flexibles, weil sie “gelernt” haben, daß es nächste Woche anderswo ein besseres Schnäppchen geben könnte.

Oder sie möchten eine bessere Qualität, die sie bei Telekom D1 wohl (noch) geboten bekommen, solange man nicht scharf genug hinschaut. Wenn in einer 300.000 Einwohner Metropole manche Stadtteile nicht einmal richtig mit GSM versorgt sind (von UMTS gar nicht zu reden), wenn Hotlines einfache Vorgänge beliebig verkomplizieren oder neue gesetztliche Vorgaben noch nicht richtig kennen, wenn Kunden die im Urlaub eine Option umstellen, um dem Kostenschock zu entgehen, mit anschließendem kurzzeitigem Totalausfall rechnen müssen, dann steckt der Wurm tief im System. Von nervigen Funklöchern, bei denen sich D1 und D2 gegenseitig die Klinke in die Hand geben, wollen wir ja gar nicht reden.

Die bange Frage lautet: Wohin geht die Fahrt?

20 Euro/Monat, so scheint es sind ein magischer Punkt, wo sich Flatrates an die Menge verkaufen lassen, die Menge, die sie eigentlich gar nicht braucht und auch gar nicht (aus)nutzt. Wird es noch billiger?

Werfen wir einen Blick auf die globale Lage:

Telefonica ist in großen Nöten, sie brauchen Geld und möchten deshalb o2-de an die Börse bringen. Doch wer soll davon Aktien kaufen? Die eigenen Kunden? Damit sie auf Hauptversammlungen nach verständlichen Tarifen fragen und Mißstände im Netz und im Service anprangern? Nein, dann doch lieber Leute mit richtig viel Geld.

Da gäbe es einen, der hätte wohl richtig viel Geld. Er heißt Carlos Slim und kommt aus Mexiko. dem Vernehmen nach der reichste Mann der Welt. Und der möchte in Europa einkaufen gehen. Einen kleinen Anteil an der holländischen KPN hat er schon, den würde er gerne auf 27% erhöhen. Dann wäre er de facto der Herr im Hause KPN, weil bei Aktionärsversammlungen nie mehr als 44% des Kapitals anwesend sind. Das will KPN so natürlich nicht und hat nun E-Plus auf den Markt geworfen, falls es jemand kaufen möchte, Telefonica-o2 vielleicht? Telefonica und KPN verhandeln seit gut 10 oder mehr Jahren, angeblich war alles schon einmal unterschriftsreif, scheiterte dann aber an persönlichen Befindlichkeiten: Welcher Manager sollte welche Position bekommen, welche Standorte sollten bleiben, welches Netz sollte bleiben und so weiter.

Vor kurzem soll die spanische Telefonica wieder einmal für die deutsche E-Plus geboten haben. “Zu wenig”, lautete die barsche Antwort aus Amsterdam. Auch Carlos Slim hat für KPN geboten: Sie ahnen es schon: “Zu wenig”. Da werden Erinnerungen an die Megafusion Mannesmann D2 Privat mit Vodafone plc wach.

E-plus-o2?

Eine Fusion von E-Plus und o2. Sie wäre eigentlich aus finanzwirtschaftlichen Gründen naheliegend. Von der Kundenzahl her würde dieser Koloss größer als D1 oder D2 sein, wenn man unterstellen dürfte, daß alle jemals geschalteten Karten weiter verwendet würden und kein Kunde deswegen kündigt. Werden sie aber nicht.
Wenn E-Plus und o2 ihr Netz – wie auch immer – zusammenschalten, macht ein separater Vertrag bei E-Plus und o2 keinen Sinn mehr. Viele Kunden werden ihre doppelten Kartenbestände eindampfen.

E-plus-o2 würde eine beträchtliche Marktmacht darstellen. Es ist logisch, daß das Bundeskartellamt hier ein ganz wichtiges Wörtchen mitreden müsste. Die Bundesnetzagentur würde garantiert auf der Rückgabe einer Mobilfunklizenz bestehen und diese nochmal neu ausschreiben wollen. Ein weiterer Spieler würde für Unruhe sorgen. Das dürfte alles insgesamt D1 und D2 (und damit auch E-Plus und o2) gar nicht gefallen.

Unterstellen wir, die Fusion ginge dennoch durch, dann sicherlich unter knackigen Bedingungen, wie man das aus Österreich kennt. Dort wurden fünf Netzbetreiber (Tele.ring, Drei, One, T-Mobile,at, Mobilkom A1) zu Dreien, nämlich Mobilkom A1, T-Mobile.at und “Drei”, die sich gerade “Orange.at” (vormals One.at) einverleibt haben. Bei diesem Deal mußte der Discounter “Yesss” übrigens an den marktführenden Wettbewerber Mobilkom A1 abgegeben werden.

Auf Deutschland umgerechnet könnte folgendes passieren: E-Plus und o2 gehen zusammen: Ein Netz wird abgeschaltet, einzelne Stationen dem andern Netz hinzugefügt oder abgebaut und verkauft. Die verbliebenen Kunden werden in ein gemeinsames Datenregister geschaufelt und es wird versucht, mit dem Kundenservice eines Anbieters, die Kunden des andern gleich mit zu versorgen. Dabei geht natürlich zunächst einmal einiges schief, aber es ist auch machbar (bei Mobilcom-Debitel hat man demonstriert, wie geräuschlos so etwas gehen kann.)

Als Bedingung könnte das Kartellamt den neuen Riesen dazu verdonnern, die Discount-Kunden von Simyo und Blau und Aldi sagen wir mal zu D1 und die von Tchibo oder Fonic zu D2 zu verschieben. Damit hätte die “gerupfte” E-Plus schon mal 3-6 Millionen Kunden weniger und bei o2 gingen die Zahlen sicher auch um 1-2 Millionen zurück. Die betroffenen Kunden wären vielleicht gar nicht so unglücklich, aber auch hier dürfte mancher “Doppel”-Vertrag (auch Prepaid ist ein Vertrag), aufgelöst werden, d.h. unterm Strich ist mit einem Gesamt-Kundenverlust in Millionenhöhe zu rechnen.

Was wäre damit am Ende gewonnen? Diese Fusion würde erst einmal einiges kosten und erst relativ spät echtes Geld einsparen. Bis dahin kann es schon zu spät sein.

Bliebe Carlos Slim, der gerade in Österreich dabei ist, einen wichtigen Anteil an der Mobilkom A1 Mutter Telekom.at zu erwerben. Er könnte darüberhinaus der KPN soviel Geld auf den Tisch legen, daß sie ihm E-Plus am Ende doch noch mitgeben. Oder er könnte sich die deutsche o2 alleine kaufen. Oder gleich beide zusammen?

Damit hätten wir einen neuen Spieler, der vielleicht mit Kampfpreisen den Markt aufmischen könnte. Doch sinkende Tarife haben die Schattenseite, denn die Gehälter und Stellen der Mitarbeiter kämen noch mehr als jetzt schon unter Druck. Man braucht kein Prophet zu sein, daß ein an mexikanische Lohn-Tarife gewohnter Unternehmer, alle Funktionen die nicht niet und nagelfest sind, nach Mexiko oder Lateinamerika auslagern würde. Die Freude über günstige Tarife wäre da nur kurz. Und Herr Slim kauft Telefongesellschaften, um damit Geld zu verdienen. Bleibt das aus, kann er auch wieder verkaufen.

Vielleicht passiert ja ganz was anderes: Die Netzbetreiber reden miteinander und bauen ihre Kooperationen auf der Netzebene weiter aus. Die Glasfaser-Hilfe der Telekom an o2 ist beispielsweise so ein Beispiel, die beiden Seiten zu Gute kommt.

Vielleicht kommt auch das “national Raoming” wieder, was o2 und D1 erfolgreich durchgezogen haben. Vielleicht wird generelles “National Roaming” eingeführt, je nach Netzlast und Geldbeutel des Kunden kann man dann entscheiden, ob man das besser ausgebaute Fremdnetz vor Ort benutzen kann und will oder ob man wartet, bis der eigene Anbieter wieder ausreichende Versorung liefert?

Ob am Ende eine gesamtdeutsche Mobilfunknetz-Betreiber-GmbH herauskommt, darf bezweifelt werden, denn das würde die Kartellbehörden zu Recht interessieren, aber die Formen der Netz-Zusammenarbeit werden zunehmen.

Ob wir eines Tages eine All-Net-All-SMS-Flat mit 2 GB Daten für 10 Euro im Monat sehen werden? Nichts ist undenkbar, aber ist sie wünschenswert?

Ober bleiben am Ende nur noch 2 oder 3 echte Netze und eine Handvoll “Marken” übrig und die Preise steigen wieder oder sinken zumindest nicht mehr?

Viele Fragen. Es bleibt… spannend.

Schlagwörter: America Movil, Bundesnetzagentur, Carlos Slim, Drei.at, E-Plus, Fusion, Kartellamt, KPN, Mobilkom A1, o2, One.at, tele.ring, Telekom D1, Telekom.at


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