Was in Österreich so vier Sterne hat

Was in Österreich so vier Sterne hat

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GTL | 26.1.2014 | Kommentare (0)

 

Was in Österreich so vier Sterne hat

Einige Facetten meines Berufes bringen es mit sich, dass man mitunter an Orte fahren muss, die man privat meiden würde. Dazu zählen auch weit über die Landesgrenzen beworbene Hochburgen des heimischen Tourismus jenseits des Wiener Gürtels …
Bucht man z.B. online einen idyllischen 4-Sterne Landgasthof landet man in einem offenbar günstig zugekauften und umfunktionierten Einfamilienhaus am Hang. Die Rezeption findet man 500 m weit entfernt in einem richtigen Hotel anderen Namens.

Holt man sich dort seinen Schlüssel “glaubt” der junge Mann an der Rezeption, dass das gebuchte Zimmer im zweiten Stock der vorgeschriebenen Hütte liegt, dort war er vermutlich noch nie.
Vor Ort versteht man das, wenn man sich über eine knarrende, mit nicht mehr ganz sauberem Filz belegte Treppe hochquält. Das Ambiente weckt böse Erinnerungen an mieseste Schulschikurse.
Das Zimmer ist in “frühem IKEA” eingerichtet, der abgesteckte und ziemlich demolierte Radiowecker lässt sich sogar in Betrieb nehmen, die Badezimmerbeleuchtung leider nur gemeinsam mit einem grässlich schepperndem Abzug.
Da das Ablagebrett im Kasten einem prompt entgegen fällt, wird es vermutlich nicht das Zwischenlager meines mitgebrachten Schlepptops werden. Beim Zusammenbau des Kastens schien irgendwo ein Brett verloren gegangen zu sein.
Es gibt wie versprochen einen Safe, aber das etwa schuhschachtelgroße Kisterl ist einfach in den Kasten gelegt … für den Kronschatz wohl etwas zu unsicher und selbst für ein altes Smartphone kaum ein sicherer Aufbewahrungsort …

Nun habe ich endlich auch die im Zimmer angebrachten Kunstdrucke entdeckt.

Nicht an jedem der in die Wände gerammten Nägel hängt so ein Bild, doch an mehreren ..

Die anderen stecken einfach so im Verputz.
Sollten Sie das Gemälde hinter dem billigen Glasscherben nicht erkennen, ist das auch nicht schlimm, es findet sich sicher noch irgendwo ein anderes Exemplar des ADEG Kalenders aus dem es herausgerissen wurde.

Letztendlich ist das Bauernfängerei, weil die 80€ pro Tag für dieses Zimmer mit Frühstück im Nebengebäude (wohin es sich übrigens innerhalb von 4 Tagen nicht herumgesprochen hat, dass ich dort auftauchen werde und somit kein Essplatz vorgesehen war) durchaus im Preisrange der umgebenden, wirklichen 4 Stern Unterkünfte war, schließlich handelt es sich um die Nebensaison …

Ich frage mich jetzt nur noch welcher Tourismusexperte hier geschmiert wurde, um diese Hütte mit 4 Sternen zu adeln.


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