WAS ICH WILL

Von Lyraparis
Viel in meinem Kopf.
Ich will so einiges gleichzeitig, und dabei von jedem nicht zu viel und nicht zu wenig.
Will was erleben und meine Ruhe haben. Will meine Abschlussarbeit mit Leidenschaft schreiben. Will auch jobben und Geld verdienen. Kreativ sein und schreiben. Lesen, mich bewegen. Nichts lesen, mich nicht bewegen.
Will hier und jetzt sein, in Paris, im Juni, mit F.
Will verreisen und bin ungeduldig. Will nirgendwo hin, sondern Stabilität.
Will, wenn es warm und hell ist, draußen sein, mich unterhalten und lachen. Oder nur schauen und schweigen.
Zwischendurch passiert der Alltag, die Gedanken werden hin- und hergezogen. Die vielen "Ich will" sind leise und laut, ziehen sich an und stoßen sich ab wie Magnete.
Abends schlage ich manchmal mein Schreibbuch auf und mache aus dem vergangenen Tag eine Liste: Was hab ich nun eigentlich geschafft. Was gemacht. War das genug? Und mache ich auch neben der Pflicht genug von den Herzenssachen? An manchen Tagen frage ich mich, was ich überhaupt vollbracht habe, denke: das Jobben zählt nicht, das Bloggen zählt nicht. Auch nicht jenes Telefonat, hätte ich schon längst erledigt haben müssen. Ich grabe gedanklich noch weiter im Tag, schreibe die Liste, finde doch noch Konsistenz.

Auf meinem Tisch liegen ein Stapel mit Papieren (muss abgetippt werden), ein Stapel mit Büchern (muss gelesen und exzerpiert werden), ein paar Flyer von Dingen, die ich in Paris gern unternehmen will. Eine halb ausgedruckte Hausarbeit, eine halb ausgetrunkene Tasse. Und auch drumherum ziemlich viel Unfertiges. Bin unruhig flatternd darüber, will jetzt nicht die Energie verlieren, nicht aus dem Rhythmus fallen. Wach bleiben, optimistisch.

Vielleicht hör ich heute auf, die "Ich will"-Gedanken zu laut werden zu lassen.
Vielleicht werd ich besser von Tag zu Tag abwägen, was mir jetzt am besten tun würde ...
Bis die Tage!
Mit diesem Lied im Ohr (bei meingefangen gefunden):
Fare thee well ...