Was ich will. 2016.

Von Berit Andersen

Was ich will.

Mehr als einmal täglich lachen,

kichern, kuscheln, Witze machen,

mich täglich freuen an dem Kleinen,

winzig Süßem, zartem Feinen;

statt Bus und Auto lieber Rad,

und ab und an ein Sofatag. :)

Ich will mir erlauben,

das zu glauben,

wenn jemand mag,

was ich sag.

Ich will weiter Märchen dichten,

Plots erfinden für Geschichten.

Und am Winterende

tauch ich meine Hände

in hoffnungsvolle Gartenerde,

staunend über das, was werde.

Im Sommer will ich sonnenbaden,

mich am Blätterrauschen laben,

Urlauben an Rand der See,

will häufiger ins Atelier.

Ich will mich nicht mehr daran stören,

oder sogar darauf hören,

was die Blöden,

Ollen, Spröden,

von sich geben,

ohne Denken, Überlegen.

Ich will dem Guten viel Platz schenken,

will bewusst an alles denken,

was aus vollem Herzen kommt

und was leider zu oft prompt,

in Vergessenheit gerät.

Und abends will ich, wenn auch spät

eine Zimmerrunde drehn,

in alle Kinderbetten spähn,

heimlich jedes Kind betrachten,

ein bisschen schmachten,

und dann die weichen Laken lüpfen,

dem Liebsten in die Arme schlüpfen.

Ich will alle Nägel grün lackieren,

endlich Dreadlocks ausprobieren,

keine Gelegenheit versäumen

hellblau-rosa-bunt zu träumen,

ich will ohne schlechtes Kopfgewissen

hingerissen in den Kissen

liegen,

fliegen,

und der Seele baumeln,

taumeln

schenken,

sie nicht lenken

nicht verrenken.

Meine Gedanken

dürfen ranken

bis in das tiefste Himmelsblau,

auch wenn das Grau

der Depressionen

mir die funkelnden Visionen

heimlich totenstill

rauben will.


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